Der Landschafts-Charakter.
vorigen Bilder dem Blicke. Schon aber erwarten den Beisen-
den, während er sich von Cannstatt über die Neckarbrücke
der Residenz nähert, neue malerische Bilder. Im Vorder-
grund der Neckar, auf weiter Wasserfläche reich belebt von
hin- und herschwimmenden Schiffchen, dann jene blühende und
grünende Laubmauer, die zwischen den kunsterfüllten Königs-
bauten des Rosensteins und der Villa in Berg die Eingang8-
pforten zur Residenz geheimnisvoll zu verbergen scheint.
Die Eisenbahn freilich zerstört in gewohnter Art sofort jede
Träumerei:; sie durchschneidet in dem langgestreckten Rosen-
ateintunnel den aus Schillers Lebensgeschichte bekannten
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alick vam Rosensteinhügel auf das Neckarthal und Cannstatt,
„Kahlenstein“ und bringt entlang des Königl, Schlossparks
hinziehend den Reisenden unmittelbar zum Bahnhof.
Durch die Höhenlage des Geländes begünstigt, bietet die
Ludwigsburger Einfahrtstrecke dem Reisenden einen
freien Blick zunächst auf das Neckarthal und die darüber
aufsteigenden Schurwaldausläufer, sodann auf den Rosenstein-
park mit dem Schloss, auf die unteren Stadtteile Stuttgarts
und auf die weichen Formen der südöstlichen Berglehnen,
an die sich die Stadt anschmiegt.
Den schönsten Einblick in die Eigentümlichkeit der Stutt-
yarter Landschaft, im einzelnen wie im ganzen, gewährt vom
Fenster des Bahnwagens aus auf der Züricher Strecke
die Fahrt von Stuttgart nach Vaihingen a. F. Mit voll-
kommenem Recht trägt dieser Teil der schwäbischen Bahn
zum Süden den ihm vom Volksmund verliehenen Ehrentitel
„Panoramabahn“. In weitem Bogen greift die Bahnlinie,
um die Höhe allmählich zu gewinnen, zuerst nach Norden
aus. biegt dann nach West um und führt gchliesslich in süd-