DOeffentliche Verwaltung.
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Grosse Räume zur Lagerung von Wein, Getreide, Hopfen,
überhaupt von Waren aller Art. — Der Geldverkehr
wird vermittelt durch zahlreiche Bankinstitute und Wechsel-
stuben.
Deffentliche Verwaltung,
Strassenbau und Kanalisation sind in bestem Zustande,
Die Schmutzwasser werden in einem Kanalnetz (nach dem
Plan des Ingenieurs Gordon 1874 begonnen) von mehr als
130 km Länge tief unter den Strassen aus der Stadt weg-
geleitet.
Gesundheitlich aufs beste bewährt ist das hier eingeführte
System der Fäkalabfuhr.
Die Strassenbahn wird seit 1895 elektrisch mit Ober-
leitung betrieben.
Die Strassenbeleuchtung geschieht vorerst noch mit Gas,
der Uebergang zum elektrischen Licht ist seit Ingangsetzung
des städtischen Elektrizitätswerks nur noch Frage
der Zeit.
Die Wasserversorgung wird mit getrennten
Leitungsystemen durch doppelte Anlagen, die eine
für die Trink-, die andere für die Nutzwasser-
beschaffung, bewerkstelligt. Für die Trinkwasser-
anlage sind an den Filder- und Schönbuchausläufern
mehr als 100 Quellen gefasst; das Nutzwasser wird
teils aus dem Seewasserwerk am Hasenberg , das
erst 1901 bedeutend vergrössert worden ist, teils
aus dem Neckarwasserwerk in der Vorstadt Berg
in die Stadt geleitet. Sowohl Trink- als Nutz-
wasser entspricht nach dem Erfund der monatlichen che-
mischen Untersuchungen den Anforderungen, wie sie an gutes
Trinkwasser gestellt werden,
Das Feuerlöschwesen liegt in der Hand der.1891 ein-
geführten, inzwischen wiederholt verstärkten Berufsfeuer-
wehr. Ausserdem steht die mittelst Weckerlinie sofort mo-
bilisierbare Reservemannschaft in, steter Dienstbereitschaft.
Das Schulwesen Stuttgarts ist seit alters berühmt und
steht auch heute vermöge seiner mit den besten Kräften be-
setzten Lehranstalten auf höchster Stufe. Zu nennen sind:
die Kgl. Technische Hochschule, die Tierärztliche Hochschule,
die Kunstschule, die Kunstgewerbeschule, die Baugewerke-
schule, die namentlich von Ausländern stark besuchten Musik-
institute, besonders das Kgl. Konservatorium für Musik, sodann
die höhere Handelsschule, zwei humanistische Gymnasien, das
Realgymnasium, zwei Realanstalten, die Bürgerschule, endlich