Full text: Bildersaal deutscher Geschichte

. ... 
Ny Hus und seine Anhänger, die Husiten. 
M Anfang des fünfzehnten sende von Anhängern strömten ihm zu, nicht Bann, nicht Interdikt 
Jahrhunderts konnten Einhalt tun; die Erregung der Masse wuchs. 
nedeutet für Da sollte ein allgemeines Konzil, das für den 1. November 1414 
Deutschland jach Konstanz einberusen wurde, die Einheit der Kirche wiederher— 
rine Zeit all- tellen, diese an Haupt und Gliedern reformieren und die husitischen „Irr— 
gemeiner Ver- ehren“ beseitigen. Auch Hus war dazu geladen. Der Kaiser Sigis— 
virrung; denn nund, Wenzels Bruder, der nach Ruprechts Tode im Jahre 1410 
ut den bereits jewählt worden war, stellte ihm einen Geleitsbrief aus und sagte ihm 
geschilderten o Schutz und Schirm für die Daner der Reise zu. Doch entgegen 
politischen iesem Versprechen wurde Hus kurz nach seiner Ankunft in Konstanz 
Heimsuchun— erhaftet, und bald leitete man den Prozeß gegen ihn ein. Trübe ge 
jen kam noch mug waren seine Aussichten. Am 5. Juni 1415 begann das Verhör; 
eine unerhörte bdoch war eine Einigung nicht möglich. Das Konzil verlangte Unter— 
irchliche Zer- verfung unter die überlieferte Autorität der Kirche, während Hus das 
rüttung. Die Reccht freier Forschung und selbständiger Auffassung für sich in Auspruch 
irche war ge- iahm; das Konzil forderte Widerrufung, während Hus darauf bestand, 
spalten, so daß hm das Ketzerische seiner Sätze aus der heiligen Schrift nachzuweisen. 
eine Zeitlang ?o ersfolgte am 6. Juli das unvermeidliche Urteil, und noch an dem— 
ogar drei elben Tage starb Hus auf dem Scheiterhaufen. Ulrich Reichenthal, 
päpste regier, in Bürger zu Konstanz, berichtet darüber u. a. folgendes: „Hus hatte 
en, und arg ine Mütze auf dem Kopfe; da standen zwei Teufel gemalt, und da— 
verweltlicht,in wischen war geschrieben: ‚FEresiarcha‘, das ist so viel als ein Erz— 
Hus auf dem Scheiterhaufen vielen ihrer uischof aller Ketzer. Und es führten ihn die von Konstanz hinaus mit 
Glieder geradezu sittlich verkommen. Auch begannen kühne Münner an nehr denn tausend gewappneten Männern, und er war nicht gebunden. 
hrem Lehrgebäude zu rütteln. In England verwarf Johaun Wielef Vor und hinter ihm gingen des Rats Knechte. Während sie ihn hin— 
Ohrenbeichte und Ablaß, Heiligenverehrung und Bilderdienst, ja auch ührten, betete Hus nichts anderes denn: ‚O Jesus Christus, du Zohn 
die Wandlung des Brotes und Weines beim Abendmahle, und in des lebendigen Gottes, erbarme dich meiner!“ Auf der Richtstätte liesßz 
Böhmen verkündete Johann Hus die Lehren Wielefs mit glühender ich Hus fröhlich und ohne Zagen an den Pfahl binden. Um den Hals 
Begeisterung und entzündete dadurch eine gewaltige Beweqgung. Tau- eaten sie ihm eine alte rostige Kette, als ob er einer neuen nicht wert 
Fusiten nehmen vor der Schlacht den Kelch,. 
—XVVV 
s8 
RBeckmonu. «7Tort 
—
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.