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nit den benachbarten Fürsten in Verbindung getreten, mit Kleve, Köln
ind Hessen, und schloß mit ihrer Hilfe die Stadt immer enger ein.
Infolgedessen brach in ihr Hungersnot aus; aber die Tollheit der
sanatischen Bewohner wuchs fast noch mehr. Endlich gelang es den
Belagerern, Münster am 24. Juni 1535 nach hartnäckigstem Kampfe ein—
zunehmen. Als—
dald wurden die
Wiedertäufer ver—
trieben, die von
hnen Verjagten
zurückgeführt und
der katholische
Blaube wieder—
jergestellt. Jo—
hjann von Leiden
aber und seine
chündlichen Ge—
nossen Knipper—
dolling und
Krechting traf ein
trenges Gericht.
Sie wurden mit
glühenden Zangen
zu Tode gezwickt
und dann in eiser—
ien Käfigen zum
schrecklichen
Wahrzeichen an
der Lambertus—
irche aufgehängt.
ungemein rasch. Gegen einen Beschluß des Reichstags zu Speier vom
Jahre 1529, daß jede weitere Neuerung auf religiösem Gebiete unter—
agt sein sollte, protestierten die Evangelischen, so daß sie den Namen
Protestanten erhielten; ein Jahr danach überreichten sie in Augs—
urg mit freudigem Mut das schon erwähnte Bekenntnis ihres Glaubens
(vergl. S. 217),
und wieder ein
Jahr später schloß
sich die Mehrzahl
hrer Stände in
STchmalkalden
ueinem Bund zu—
ammen, an ihrer
Spise der Kur—
fürst von Sach—
jen und der
Landgraf von
Hessen. Mit Gut
und Blut wollten
sie sich gegenseitig
beistehen, wenn
sie etwa des Glau—
hens wegen an—
gegriffen würden.
Zunächst brauch—
ten sie jedoch den
Kaiser nicht zu
fürchten; denn er
bedurfte ihrer
Hilfe zur Abwehr
der Türken und
»ewilligte ihnen
darum im Jahre
1532 zu Nürnberg
einen vorläufigen
Religionsfrieden,
wonach ihnen bis
zum Zusammen—
tritt eines Konzils
volle Freiheit des
Glaubens gestat—
tet sein sollte.
Aber auch nach
dem Türkenkriege
war Karl noch in
äußere Kämpfe
verwickelt, beson—
ders gegen
Franz J. von
Frankreich, und
so konnte sich das
evangelische Be—
kenntnis ungehin—
dert immer weiter
rusbreiten. Da
erief der Papst
im Jahre 1545
das in Aussicht
gestellte Konzil
iach Trient, und
Karl forderte die
Protestanten auf,
es auch ihrerseits
als verbindlich anzuerkennen und zur Regelung der Religionsfrage zu
Heschicken. Sie weigerten sich dessen jedoch und verlangten ein deutsches
Konzil, wodurch natürlich der Gegensatz zwischen ihnen und dem Kaiser
veit schürfer wurde. Dieser schien offenbar entschlossen, den deutschen
etzern mit den Waffen entgegenzutreten. — In jener schwülen Zeit
var es auch, wo Karl, wie so manchmal in seinem Leben, mit düsteren
AD die anmutige
zürgerstochte Barbara Blomberg kennen lernte. Sie gewährte
Kaiser
Karl V.
Ar man einst
IAl in Gent dem
Enkel Maximi—
lians J. schon an
der Wiege hul—
digte (vergl.
A—
helte ihm das
Beschick, und es
hlieb ihm hold ge—
sinnt, soweit Län—
derreichtum und
irdische Macht des
Blückes Inhalt
hilden. Aber wie
schicksalsschwer
var dennochKarls
Dasein, wie ver—
gebens im Grunde
ein Lebenswerk!
— Ein weltbe—
jerrschendes Kai—
ertum wollte er
aufrichten, nach—
dem er im Jahre
1519 die deutsche
Krone empfangen
hatte, und mit allen Künsten und Mitteln einer gewandten Politik
suchte er sein Ziel zu erreichen. Als notwendige Voraussetzung dazu
erschien ihm „die Einheit der christlichen Kulturwelt in einer großen,
ingeteilten Kirche“. Daher sah er in Luthers Reformationswerk von
vornherein eine verdammenswerte Tat, da es jene Einheit zu zer—
tören schien. Und seit dem denkwürdigen Reichstage zu Worms ließ er
keinen Zweifel, daß er die ihm verhaßte Bewegung mit allen Mitteln
zu unterdrücken gedenke. — Dennoch verbreitete sich die Reformation
Kaiser Karl V. und Barbara Blomberg in Regensburg. Nach einem Gemälde von W. Geets.
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