dunigunde, die Gemahlin Kaiser Heinrichs II.
wird der Feuerprobe unterworfen.
13um Bild auf S. 55.)
Mo dem frühen Tode Ottos III., der im Jahre 1002 kinderlos starb,
I wurde Heinrich II., ein Enkel von Ottos J. Bruder Heinrich, deutscher
König. Erfühlte
ich den Laien—
ürsten gegen—
iber schwächer
als Otto J., und
arum stützte er
ich mehr noch
ils dieser auf
die Kirche, in—
dem er eben—
alls zugleich ihre
wirtschaftliche
Macht ganz be—
deutend stärkte.
Dazu machte ihn
zuch seine persönliche Frömmigkeit und der fromme Sinn seiner Ge—
nahlin Kunigunde geneigt. Unser Bild zeigt uns freilich die Kaiserin
meiner peinlichen Lage; denn sie wird der Feuerprobe unterworfen,
). h. sie soll barfuß über die 6 vor ihr liegenden glühenden Pflugscharen
sehen, um ihre Unschuld zu beweisen. Aber welchen Verdacht soll sie
tkräsften? Es war gegen sie der Vorwurf ehelicher Untreue erhoben
vorden; doch die Sage erzählt, sie habe sich durch Bestehen der Probe
vor dem erzürnten Kaiser glänzend gerechtfertigt. Tatsächlich war sie
hrem Gemahl eine treue Helferin in seinen frommen Werken und ist
deshalb auch im Jahre 1200 heilig gesprochen worden.
gestritten hatte, wer herrschen sollte, und nachdem man den einen wegen
seines zu jugendlichen, den anderen wegen allzu sehr vorgerückten
Alters, diesen wegen Mangels an erprobter Tüchtigkeit, jenen um
seines offenkundigen Hochmuts willen ausgeschlossen hatte, wurden aus
»ielen wenige ausgewählt und von diesen wenigen zuletzt vorzüglich
wei ausgesondert, bei welchen endlich das Zünglein der Wage
im Gleichgewicht
ruhte. Zwei Kon⸗
rade waren es,
von denen der
ꝛine wegen seines
jöheren Alters
der ältere, der
andere der jün—
gere genannt
wurde, beide zu
den Edelsten der
rechtsrheinischen
Franken gehö—
rend, die Söhne
zweier Brüder.
zwischen jenen beiden Konraden schwankten lange alle Fürsten, und
obgleich sonst alle im geheimen und mit besonderer Vorliebe auf den
„urch Mannhaftigkeit und Biederkeit ausgezeichneten älteren Konrad ihr
Augenmerk richteten, hielt doch ein jeder wohlweislich mit seiner
Meinung zurück wegen der Macht des jüngeren Konrad. Zuletzt sprach
her ältere Konrad zu dem jüngeren: „Damit nicht der heutige Tag,
zis hierher so froh und angenehm, uns langjähriges Unheil bringe,
vill ich, du teuerster von allen meinen Verwandten, sagen, was ich
iber unsere Angelegenheit denke. Wenn ich erkenne, daß des Volkes
Stimme dich zum Herrn und König begehrt, so will ich durch keinerlei
List ein solches Wohlwollen von dir abwendig machen. Wenn aber
Gott mich ersehen hat, so zweifle ich nicht, daß du mir gebührender—
naßen in gleicher Weise entgegenkommen wirst.“ Hierauf entgegnete
her jüngere Konrad, daß er diesem Vorschlage beistimme, und er versprach
uuf das bestimmteste, ihm, wenn man ihn zum Herrscher ausrufe, jede
dem König gebührende Treue erweisen zu wollen. Bei diesen Worten
ieigte sich der ältere Konrad im Angesicht der Volksmenge ein wenig
ind küßte seinen Verwandten; und durch diesen Kuß ward es allen
klar, daß sie sich beide miteinander im Frieden verständigt hätten.
Da traten die Fürsten zusammen. Der Erzbischof von Mainz, dessen
Stimme zuerst vernommen werden mußte, erhob mit überschwellendem
derzen und freudiger Stimme den älteren Konrad und erwählte ihn
zum Lenker und Ver—
teidiger des Vater—
landes. Dieser Ent—
scheidung schlossen sich
die anderen Erzbischöfe
und die übrigen Män—
ner des geistlichen
Standes ohne Be—
denken an. Der jün—
gere Konrad aber, der
eben noch in kurzer
Zwischensprache die
Lothringer zur Bei—
timmung zu bewegen
jersucht hatte, kehrte
augenblicklich zurück
ind wählte mit freu—
zigster Bereitwilligkeit
den älteren zu seinem
Herrn und König.
Darauf wählten ihn
die Vertreter der ver—
chiedenen Teile des
Reiches mit den glei—
hen, oft wiederholten
Worten, und das Volk
auchzte der Wahl zu.“
Richter, Quellenbuch
*
Konrad, der Frankenherzog,
wird zum deutschen König erwählt.
8 Heinrch II. starb kinderlos, 1024. Damit war der Stamm
Al der sächsischen Kaiser erloschen, und Konrad II., aus dem Geschlecht
konrads des Roten, wurde auf den Schild erhoben. Üüber seine Wahl
zerichtet der gelehrte Wipo, der als Augenzeuge zugegen war, folgendes
„Zwischen den Gebieten von Mainz und Worms zieht sich eine weite
Flüche hin, die wegen ihres ebenen Bodens eine große Menschenmenge
zufnehmen kann. Als dort alle Großen und Kraft und Kern des
Reiches zusammenge—
rommen waren, schlu—
gen sie diesseits und
enseits des Rheines
hr Lager auf. Da
der Fluß Gallien von
Hermanien trennt,
»ersammelten sich auf
der deutschen Seite
die Sachsen mit den
ingrenzenden Slaven,
die Ostfranken, die
Bayern und Schwa—
en, auf Galliens Seite
aber die rheinischen
Franken, die Ober—
ind Niederlothringer.
Nicht über eine ge—
iinge Angelegenheit
oll beraten werden,
ondern über eine
olche, die, wenn sie
uicht mit größtem Eifer
rwogen wird, zuletzt
en ganzen Körper des
Reiches zu Grunde
ichten muß.
Nachdem man lange
Frankenherzog, wie
VV
nttichen König erwähilt
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