A. L, RICHTER, GEWITTER AM SCHRECKENSTEIN, 1835
DAS LAND IM SPIEGEL DEUTSCHER ROMANTIK
Die Kunst hat zuerst Schönheiten der Städte von Böhmen und Mähren, nicht die
seiner Natur geschildert. Unter den niederländischen Malern, welche der kunst-
freundliche Kaiser Rudolf Il. um 1600 an seinen Prager Hof zog, tritt hier Jan
Breughel d. A. hervor. In seinen Skizzenbüchern findet sich eine ganze Reihe
kennzeichnend böhmischer Landschaften. Doch waren sie ihm nur Studien für
Bildhintergründe von mehr oder weniger idealer Art. Auch Landkarten in Bildform
wie die um 1580 entstandene „Wahrhafftige Beschreibung des gantzen Hriesen-
gebirges‘* welche heute den Kunstsammlungen von Breslau gehört, erreichten
nicht künstlerische Selbständigkeit. Eindrücke der heimatlichen Landschaft, die
J. Jakob Hartmann, ein sudetendeutscher Schüler des Kreises der Niederländer
am Hofe Rudolfs Il. zu kleinen Bildtafeln von märchenhafter Phantastik vereinigte,
treten auch noch stets in Verbindung mit malerischer Architektur auf.
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