PRAG-WYSCHEHRAD, MARTINSKAPELLE
ROMANISCHE BAUTEN
Die erste Steinkirche, welche Herzog Wenzel erbauen und 930 dem hl. Veit weihen
tieß, kennen wir gut in ihrem Grundriß: eine Rotunde, an die sich nach vier Seiten
hufeisenförmige Apsiden anschlossen. Der Aufbau war vielleicht noch durch ein
Mittelgeschoß bereichert, das, durch einen Pfeilerumgang eigens abgestützt, unter
flach abgedeckter Halbkuppel endete. Dieser Bau, der für Böhmen bald auch
als Grabstätte seines heilig gesprochenen Gründers Bedeutung erlangte, ist von
den späteren Bischofskirchen auf dem großen Burgberge Prags erst umfaßt,
später mit ihnen von Grund auf erneuert worden. So kommt es, daß sich über so
geweihtem und bezeichnetem Ort heute noch die Wenzelskapelle des gotischen
Kaiserdomes erhebt. Die freie Nachbildung der Aachener Pfalzkirche Karls des
Großen, welche Herzog Wenzel im Böhmen des 10. Jahrhunderts so hat erstehen
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