Full text: Die deutsche Kunst in Böhmen und Mähren

HOHEN FURTH, ZISTERZIENSERKLOSTER, KAPITELSAAL 
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für das durch die Prämonstratenser von Tepl ins Land gebrachte Hallensystem 
mit drei gleich hohen Schiffen (S.112). Für die Zisterziensernonnen von Altbrünn 
jeß die Königinwitwe Elisabeth Przemysi seit 1323 eine stattliche Kirche bauen. Sie 
wirkte neu und vorbildlich nicht nur durch die hier verwendete Backsteinbauweise, 
sondern auch durch eine besondere Betonung der Querschiffachse (S. 101). 
Beides ist kennzeichnend für schlesische Vorbilder dieses Baues, unter denen 
besonders die Breslauer Kreuzkirche hervortritt. In Wettstreit mit den großen 
Kathedralsystemen der Kirchengotik traten die Zisterzienser von Sedletz, als sie 
ım 1300 unter Abt Heidenreich ihr neues Gotteshaus fünfschiffig und mit groß- 
artig vereinfachtem Kapellenkranz bauten. 
Durch das Auftreten der bürgerfreundlichen Bettelorden wurde auch das Antlitz 
der Städte Böhmens und Mährens verändert. Zu den Stadtpfarrkirchen gesellen sich 
nun allenthalben die Gotteshäuser der Prediger und Minderbrüder. Am Wasser 
der an den Toren angelegt, bildeten sie gerade für volkreiche Armenviertel einen 
neuen baulichen Mittelpunkt. So bahnbrechende Leistungen, wie sie die streng 
volkskirchliche Haltung dieser Orden in Regensburg vollbrachte, haben auch auf 
hre südböhmischen Konvente, die Prediger etwa von Budweis oder die Minder- 
brüder von Neuhaus gewirkt. Berthold von Regensburg, der große Kanzelredner,
	        

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