Full text: Für Bauplatz und Werkstatt / Mitteilungen der Kgl. Württemberg. Beratungsstelle für das Baugewerbe (Jg. 1906, Bd. 1, Heft 1/12)

DieAb⸗ 
hildun⸗ 
gen auf 
— ——— dieser 
zeite stellen den Entwurf eines 
ꝛingebauten Wohnhauses für 
ein Landstädtchen dar. 
Das Erdgeschoß enthält 
neben kleiner Wohnung einen 
Taden, wogegen im ersten und 
weiten Stock 43immerige 
Vohnungen eingerichtet sind. 
Als Paumalerialien sind 
angenommen: Für den Sockel, 
die Fensterbänke, Gurten und 
»as Hauptgesims rauh be— 
arbeiteter heller Sandstein, für 
die übrigen Mauerflächen weiß 
erputzter Backstein; die Türen 
ind Fensterläden rostbraun, die 
Kinnen und das Abfallrohr 
»laugrau gestrichen; das Dach 
nit unglasierten Ziegeln ein— 
gedeckt. 
Im Giebelfeld des Erkers 
dient eine angetragene Kar— 
usche zur Aufnahme der Jahres⸗ 
ahl und des Namens des Er⸗ 
auers. 
b Im Dachstock ist genügend 
Zaum vorhanden für die nöti⸗ 
gen Dachzimmer und Kam— 
nern. 
AJ. Kempter. 
„Nach getaner Arbeit ist gut 
ruhn,“ besonders wenn man 
glücklicher Besitzer eines Gärt— 
chens ist, in dem man abge— 
chlossen vomn Tarm der Ssraße einige ruhige Stunden ver— 
hringen kann. — Die Mittel, die 
vir zu diesem Abschließen des 
hartens gegen die Straße besitzen, 
ind sehr verschiedenartig. Be— 
trachten wir uns den alten Gar— 
en, dessen Anlage aus der Zeit 
unserer Großväter stammt, so 
ehen wir ein harmonisches Zu— 
ammengehen der Einfriedigung 
nit haus, Hof und Garten. Bald 
hesteht diese in einer natürlichen 
hecke, zwischen welche ein höl— 
zernes Törchen eingeschoben ist, 
hald in einem einfachen, hölzernen 
aturzaun, oder aber, wenn'grö⸗ 
zere Mittel vorhanden waren, aus 
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einem gut gezimmerten Staket 
aus viereckigen oder rund ge— 
sobelten Stäben in einer Farbe 
gestrichen, die wiederum mit 
den Farben der umgebenden 
Natur zusammengestimmt ist. 
Manchmal umschließt auch eine 
Mauer das ganze Grundstück 
und trennt den alten Besitz in 
behaglicher Weise von dem 
Hetriebe der Straße. 
Diesen gemütvollen Anlagen 
entstand vor Jahrzehnten ein 
großer Feind in Gestalt eiser— 
ner Zäune und solcher aus 
Drahtgeweben. Der holz— 
zaun, die hecke, die Mauer 
ollten nicht mehr als vor— 
nehm gelten, und wer es sich 
einigermaßen leisten konnte, 
mußte einen eisernen Zaun 
oder zum mindesten einen sol—⸗ 
chen aus Drahtgewebe besitzen. 
Die erste Art ist ja sehr wohl 
zeeignet, einen Garten zu um— 
chließen, bei welchem es dem 
Besitzer darauf ankommt, daß 
möglichst viele Porübergehende 
die Pracht seines Besitzes stu— 
dieren können, aber sie ist 
durchaus unangebracht da, wo 
es sich darum handelt, ein be— 
—XV 
ten Umgebung des Haufses zu schaffen, ein Stückchen Garten, 
n dem man geschützt ist gegen die neugierigen Blicke der 
)orübergehenden. Dasselbe gilt auch von dem Zaun aus 
Drahtgewebe, nur besitzt dieser noch den Vorzug, daß er 
her durch Schlinggewächse überwuchert wird, weil der Gärt— 
ner nicht so eifrig darüber wacht, 
daß das teure Stück dem Be— 
schauer nicht verdeckt wird, wie 
das bei schmiedeisernen Abschlüssen 
neistens der Fall ist. 
Auch die Mauer ist in ihrer 
ursprünglichen Form selten gewor—⸗ 
den, auch hier war die anspruchs⸗ 
ose, weiß verputzte Einfriedigung 
nicht mehr fein genug. Verblen— 
der in allen Farben müssen da— 
zu herhalten, um eine möglichst 
„reiche“ Wirkung zu erzielen. 
zur Erhöhung des Reizes sieht 
man nicht selten Zinnen verwen— 
det, ein Motiv. das den mächtigen 
—* 
-— 
—— 7* 
Entwurf zu einem eingebauten Wohnhaus. A. Kempter, Architekt, Stuttaar!
	        
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