teinen eine lebhaftere Wir⸗
zung als mit ganz glatten,
und beim Haustein läßt sich
dieses Mittel noch steigern
durch den Gegensatz rauher
Mauerflächen mit glatt ge⸗
arbeiteten Partien, wie
Fenster⸗ und Türumrah—⸗
mungen, Eckquadern, Gur⸗
ten uswp. Es kommt eben
immer wieder darauf an,
das Auge zu beschäftigen,
daß es nicht zu leicht über
eine Fläche weggleiten kann
uind seine Aufmerksamkeit
zu rasch nachläßt.
Weitere Mittel und Wege
hieten der Wechsel in den
Formen und Verhältnissen
und die architektonischen
pliederungen. Von großer
Bedeutung ist die Gestalt
und die Verteilung der Off⸗
nungen in einer Fassade, also der Fenster, Türen, Tore,
Arkaden u. ä. Je nachdem man die Fenster eckig oder
rund geschlossen, mehr im länglichen? oder mehr im breiten
Herhältnis, einzeln oder zu Gruppen vereinigt oder in
zanzen Reihen durchlaufend anordnet, erhält eine Fassade
ein ganz verschiedenartiges Aussehen. Durch größere archi—
tektonische Motive kann man eine Fassade auszeichnen
oder sie teilen. Hierher gehören vor allem Erker, Balkone,
zleine Türmchen, Giebel, Kisalite (Porsprünge). Doch ist bei
Anwendung solcher Mittel ganz besonders darauf zu achten,
daß sie nicht zu klein werden und dadurch ärmlich und
ächerlich erscheinen. Wenn dies zu befürchten ist, ist es
zesser, ganz darauf zu verzichten und zu einfacheren Mitteln
zu greifen. Auch müssen natürlich solche Bauglieder immer
im rechten Platz sitzen. Größere Fassaden verlangen unter
Umständen weitergehende Gliederung durch Felderteilung
nit Lisenen, durch horizontale Gliederungen mit Gurten.
Auch hier ist weise Beschränkung geboten. Lange Zeit
vurden die Häuser förmlich liniert durch Gurten und Ge—
imse, so daß diese vollständig ihre Wirkung verloren. Denn
hre Anwendung muß wohl abgewogen sein, weil sie die
Derhältnisse des Hauses wesentlich mübestimmen. Eine ein⸗
ache Sassade kann ganz ohne solche Mittel auskommen.
Zei ihr genügt ein einfacher Sockel oder Sockelgeschoß, eine
zute Verteilung der Fenster in der glatten Flaͤche und ein
Einfache
Aus Endersbach.
jutes Dachgesims. — Nach⸗
em wir diese grundlegen—
en Teile, welche die Ge—
amterscheinung der Fassade
destimmen, abgetan haben,
oleibt uns noch eine Keihe
pon Einzelmotiven, die wir
)a und dort, je nach
den Umständen, anwenden
snnen (Forts. folgt.)
D 2andhaus
n Ravensburg.
uf der Titelseite unseres
seutigen Blattes führen wir
em Leser die Gesamtanord⸗
iung eines Landsitzes in—
nitten eines Gartens in
zavensburg vor, nach den
kntwürfen der Architekten
hummel und Sörstner in
Stuttgart ausgeführt. Der
zau ist ganz einfach gehalten und wirkt nur mit großen
Nitteln: guter Massenverteilung und Farbengebung. Stolz
ind sicher schießt der Giebel auf, dessen Hauptzierde die
irchitektonische Umrahmung der Fenstergruppe im Mittel—
elde bildet, die gleichzeitig als Blumenbrett ausgebildet ist.
cin kleines Treppentürmchen baucht sich aus der einen Seite
er großen Masse des Gebäudes heraus, die Dachlinie durch—
rechend. Auf der anderen Seite schiebt sich die erkerartige
rweiterung eines Zimmers vor und leitet die abfallende
ziebellinie in die horizontale der Gartenmauer, welche
as Ganze umschließt, über. Am Ende der Mauer lugt ein
reit gelagertes Gartenhäuschen hervor, das wie ein Echo
es hauptbaues nachhlingt.
Die Grundrißanordnung ergab sich aus dem Wunsche
»es Bauherrn, möglicherweise später das Haus in zwei
jetrennte Wohnungen zerlegen zu können. Über eine Frei⸗
reppe gelangt man durch einen kleinen Windfang in einen
orplatz, an den sich die Treppe in einem halbrunden Aus—
au anschließt. Unmittelbar am Eingang liegt auch die
üche, und das jetzt darüberliegende Gästzimmer ist bei
»äterer Trennung der Wohnungen für die Ruͤche des oberen
—R—
usgebaut. Uber der Zimmerveranda des Erdgeschosses be—
indet sich oben eine mit einem Holzgeländer uͤmgebene
Terasse. Das Sockelgeschoß besteht aus Zementbeton mit
diele.
Aus
Möhringen a.
F
.