hekommen. Im oberen Stock ist
iüber der Eingangspartie und dem
Wohnzimmer die Wand zurückgesetzt.
Dadurch ergibt sich eine lebhafte
und interessante Dachausbildung. Die
ganze Wirkung kommt durch rein
architektonische Mittel zustande, die
alle weiteren ornamentalen Zutaten
überflüssig machen. Unten im Bogen
geschlossene, ganz schlichte Senster⸗
zffnungen, oben viereckige, mit Klapp⸗
läden versehene, da und dort ein
Blumenbrett, an den Wänden Spalier⸗
latten bringen genügend Wechsel in
die Flächen. Der ganze Bau ist
weiß geputzt, das Dach mit Biber—⸗
schwänzen eingedeckt. Der runde
Ausbau auf der Ecke hat Kupfer—⸗
bedachung.
Die Baukosten betrugen ohne Zen⸗
tralheizung 31000 Mk. Zentral⸗
heizung (Niederdruck- Dampfheizung
bon Koͤrting) kostete 1000 Mk. Das
haus wurde nach dem Entwurf des
architekten Regierungs-Baumeister
Dtto Jeremias in Stuttgart ausgeführt. das Bild in der m
IIICACCC.. TF.AO das Bild in der Mitte
Gartenhäuser in Reut- it in banetn
beĩ Reutlingen, eine
lingen und KNarlsruhe. kleine, köstliche Schö—
»fung von Prof. Th. Fischer in Stuttgart. Das häuschen
ist auf der höhe eines Weinberggutes errichtet. Eine
ztaffel führt von unten direkt auf die einladend sich öff⸗
nende Cingangshalle zu. Im hintergrunde derselben tut sich
rine Türe auf, die links zu einer kleinen Küche, rechts zu der
Treppe nach dem oberen Gartensälchen führt. Die Wände
ind ringsum durch Fenster aufgelöst, die einen freien Aus—
blick nach allen Seiten von der Höhe herab gewähren.
hier oben muß es köstlich sein, in kleinem Freundeskreis
Feste zu feiern. Wie Schutzwächter lankieren rechts und
liinks zwei Pappeln das anmutige
Zauwerk. — Ein ähnliches Häus—
hen aus früherer Zeit bringen wir
aus Karlsruhe. Dieses ist für einen
Harten in ebenem Gelände gedacht.
Mitte: Gartenhaus bei Reutlingen.
PDrof. Th. Fischer, Architekt. Stuttdart.
Straßenbild aus
Juch hier ist ein kleines, hochgelegenes
HPartensälchen direkt auf die Park—
nauer gesetzt. Von hier oben läßt
ich in Muße beobachten, was in⸗- und
außerhalb der Mauern vor sich geht.
lach außen durch die Mauer pro—
anen Blicken entzogen, greifen zwei
tattliche Freitreppen auf der Garten—
eite vor und locken zum Betreten
»es Umaanas und des Zimmers.
Cine male⸗
rische Stra⸗
zenecke aus
dem Städt⸗
en Weikersheim führen wir heute
m Bilde vor. Den Kichtungen der
»eiden sich kreuzenden Straßenzüge
olgen die First- und Trauflinien der
häuser, so daß zwei Giebelansichten
vie übers Kreuz auf der Ecke zu—
ammentreffen. Das eine Haus ist
iber nicht ganz in die Fluchtlinie des
anderen eingerückt, sondern hat um
eine Fensterachsenbreite vor dem ande—
ten halt gemacht, wie aus Zuvor—⸗
kommenheit, daß die Bewohner des
inderen hauses auch noch in dieser Kichtung Ausschau halten
önnen. Sehr feinsinnig füllt den Zwischenraum ein nie—
erer, mit einer Terrasse abgedeckter, kleiner Anbau aus.
)ie Ecke selbst ist durch einen behäbigen Erker besonders
iarkiert, der auf Holzkonsolen kraͤftig vorspringt. Später
at dann ein Blumenfreund zwischen die etwas sperrig er—⸗
heinende Konstruktion zum Ausfüllen der Zwischenräume
lumenbretter angebracht. Und um das Ganze noch trau—⸗
cher zu machen, steht vor dem Eckhaus, um einige Stufen
rhöht, ein plätschernder Brunnen mit einem stattlichen
zrunnenbassin. LCustig ragt das spitze Erkerdach in die
uft und grüßt die aus dem hintergrund hervoriugenden
lirchturmspitzen. Störend wirken nur die unnötig großen
ind hart abgeschnittenen, später eingesetzten Schaufenster
unter dem Erker. Im ganzen aber
haben wir hier ein köstliches Beispiel
von Landstadtpoesie, wie sie auch heute
noch bei richtigem Verständnis und gu⸗
em Willen zu schaffen möglich wäre.
deiten: Gartenhaus an einer Park-—
nauoer in Karlsruhe.
R.
derantwortl. Schriftleiter Prof. Paul Schmohl, Vorstand der Beratungsstee für das Baugewerbe; Druck und verlag von Carl Grüninger,
eide in Stuttgart. — Für die Bezieher des Gewerbeblattes aus Württemberg unentgeltlich. Im Buchhandel in Halbjahrsheften M. 3.50 jährlich.