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Mitteilungen der Beratungsstelle für das Baugewerbe
herausgegeben von der Königl. Zeñtralstelle für Gewerbe und Handel
7 1. Jahrgang.
Stuttgart, November 1906. 27 Nnummer 11.
Das landwirtschaftliche Bauwesen.
nem mehrfach aus den Leserkreisen an die zur Stabilität absolut notwendigen Konstruktionshölzer
ins gerichteten Wunsche entsprechend, wid—⸗ nthaltenden, mit Bretterverschalung versehenen Hholzfach⸗
nen wir unsere vorliegende nummer lande verkbau zu wählen. Zur besseren Erhaltung streicht man
virtschaftlichen Bauten und wollen eine das holz mit Karbolineum.
zurze Betrachtung über die an solche Bauten So wie die Verhältnisse bei uns heute liegen, wird
nach den neuzeitlichen Bedürfnissen und der Viehzucht und somit den Hufenthaltsräumen für das
Inschauungen zu stellenden Anforderungen )ieh, den Stallungen, besondere Aufmerksamkeit zu schenken
vorausschichen. Wir werden dann an dem im heutigen ꝛin. In kleinbäuerlichen Verhältnissen sind bei uns meist
Zlatt in Zeichnungen dargestellten Beispiel diese Forde tall und Wohnung unter einem Dach vereint. Wohn—
cungen in die Wirklichkeit umgesetzt finden. aume sollen aber nie über Stallräumen angelegt werden.
Unter den heutigen, erschwerlen Bedingungen ist es cheidewände zwischen Wohn- und Stallräumen sind immer
namentlich für den kleinbäuerlichen Betrieb von Wichtige nassip auszuführen. Wenn wir zuerst auf die Stallungen
keit, möglichst wenig Kapital in Gebäudewerten fesi— äher eingehen wollen, so ist hier dieselbe Forderung nach
zulegen, also möglichst billig, aber doch solid zu bauen. uft und Licht, wie für die Wohnräume gellend zu machen.
ine weitere hauptforderung ist die, so zu bauen, daß das Gedeihen des Viehs ist abhängig von gesunden Stal—
der Betrieb mit möglichst wenig Hilfskräften bewältiat ungen. Nun braucht aber ein einziges Stück Vieh während
werden kann. iner Nacht so viel frische CLuft, als ein kleinerer Stall
Beginnen wir mit dem Bau der Scheuer, so finden iberhaupt Raum faßt. So groß können aber die Ställe
wir, daß es bei den heutigen Arbeitsverhältnissen vorteil- licht gemacht werden daß für jedes Stüch Vieh ein solcher
haft ist, mehr in die Luftraum verbleibt.
Breite, als in die Es muß daher für
höhe zu bauen. Man eine genügende, fort⸗
joll mit dem Wagen währende Lufterneue⸗
zum Abladen über—⸗ rung gesorgt werden,
all hinfahren kön⸗ ohne daß jedoch Zug
nen, um horizontal⸗ entsteht. Da auch
und höhentransporte die Temperatur der
möglichst zu vermei⸗ ztälle nicht zu gering
den. Dies ist durch werden darf, wird
Anbringung mög—⸗ man gut tun — ins⸗
lichst vieler Einfuhr⸗ besondere in rauhen
gelegenheiten, unten Hegenden — nicht zu
und oben, zu er—⸗ sohe Ställe zu bauen.
reichen. Es ist da⸗ Je geringer aber der
her zu empfehlen, Stallluftraum ist, um
wenn irgend mög— o nachhaltiger muß
lich, Hocheinfahrten die künstliche Cuft-
anzuordnen, sei es erneuerung stattfin⸗
durch Ausnützung des den. KHuf Seite 44
natürlichen Terrains ist eine zweckmäßige
oder durch Anlage Vorrichtung für Lüf⸗
bon Auffahrtrampen. tung eines Stalles
Die Dachkonstruk— nach System Friz von
ion ist dann so zu wählen, daß die Mitte nicht mit der Firma H. Breuning's Nachfolger, Stuttgart, zu er—
Pfosten verstellt wird, sondern freien Durchgang gewährt. ehen. — Neben genügender Ventilation spielt die Beleuch⸗
Um den Bau zu verbilligen, empfiehlt es sich, Massibbau ung eine große Kolle; die Tiere sollen nicht wie in einem
zu vermeiden und einen mögqlichst einfach konstruierten, nur “»rker unfergebracht sein. Es empfiehlt sich bei Anord—