ʒür Bauplatz
und Werkstatt
Mitteilungen der Beratungsstelle für das Baugewerbe
herausgegeben von der Könial. Zentralstelle für Hewerbe und Handel
2. Jahrgang. Stuttgart, Juli 1907. Nummer 7.
Schmiedearbeiten.
e Schmiedekunst war von jeher die Stärke
der Deutschen, auf diesem Gebiet haben sie
ich durch alle Jahrhunderte hindurch be—
onders hervorgetan. Schon in den alten
dagen unseres Volkes spielen die Schmiede
ind ihre Kunst eine große Rolle. Eine
unserer bekanntesten Sagengestalten ist ja
Wieland, der Schmied, nicht minder berühmt sind die
llibelungen als kunstfertige Schmiede. Jede der vergangenen
Stilepochen hat den Schatz an Werken dieses Zweigs um
neue Stücke und um neue Arten bereichert. Reiche Arbeiten,
namentlich aus der Renaissance- und Barockzeit, finden
vir noch überall landauf, landab an Gittern, Treppen—⸗
eländern, Wirtschildern u. dergl. Aber auch die einfachsten
lufgaben des Alltags, die Beschläge, Bänder, Schlüssel—
hilder, Schlösser, Türklopfer usw. waren mit einer Liebe
ind einem feinen Verständnis für Form und Technik aus—⸗
jeeführt, wie wir sie leider heutzutage kaum noch finden.
rinen letzten großen Aufschwung feierte die Kunst der
chmiede noch am Ende des vorletzten Jahrhunderts,
po wir in den großen Schloßanlagen und prunkvollen
lirchenbauten wahre Prachtstücke von einem unerschöpf—
chen Reichtum der Erfindung und ungewöhnlichem tech—
ischen Können anstaunen. Dann welkte dieser edle Zweiq
J
Tinfamilienwohnhaus. Arch.: Theod Peil. München (aus „Das Einzelwohnhaus d. Neuzeit“). Grundrisse J. S. 27 unten.