Full text: Für Bauplatz und Werkstatt / Mitteilungen der Kgl. Württemberg. Beratungsstelle für das Baugewerbe (Jg. 1911, Bd. 6, Heft 1/12)

5 5 Es ist heute vielfach üblich, daß der 
Säulenöfen. Hafner seine Ofen nach dem Katalog 
einer Ofenfabeik bestellt und lediglich das KAufstellen be— 
orgt. Es erklärt sich diese Gewohnheit daraus, daß die 
Fabrik, als sie ihm das Anfertigen der Kacheln abnahm, 
hm auch die Verwen⸗ 
dungsmöglichkeit ihrer 
Kachelmuster zeigen 
vollte. Nichts lag näher, 
als daß er dann be—⸗ 
quem genug ward, diese 
Matalog⸗ Ofen kritik⸗ 
los hinzunehmen und 
o beizutragen, unsere 
Wohnung mit einem 
gedankenlosen Fabri— 
kat mehr zu verun—⸗ 
talten. 
Wir haben nun 
oersucht, einen Ofen 
jo zu entwerfen, wie 
es ein guter hafner 
tun müßte. Angenom⸗ 
men, wir wären zu 
der Ansicht gekommen, 
für ein bestimmtes Zim⸗ 
ner passe ein Ofen 
ähnlicher Art wie der 
deute abgebildete am 
besten. In unseren 
Katalogen finden wir 
zeinen, der unserer un⸗ 
gefähren Vorstellung 
entspricht, keinen, der 
uns oder unseren Be⸗ 
tellern bedingungslos 
gefällt. In diesem Fall 
ist es eigentlich für 
jeden denkenden haf— 
ner, der sich nicht selbst 
zum bloßen handlanger 
der Fabrik erniedrigen 
will, selbstverständlich, 
daß er aus den Tausen⸗ 
den von Kachelmustern, 
die ihm zur Verfügung 
stehen, die ihm zu⸗ 
sagenden ausliest und 
aus ihnen so wie wir 
in nebenabgebildeter 
Weise etwas Neues und 
delbständiges schafft. 
Unser Ofen hat auf einem quadratischen Unterbau, in 
dem hinter glatten Messingtüren der Dauerbrandeinsatz sauber 
abgeschlossen liegt, einen säulenförmigen, kürzeren Oberbau. 
Dieser obere Teil, der wie der ganze Ofen weiß gedacht ist, soll 
mit 4 Messingbändern umbunden sein, und im Derein mit den 
Messingtüren und dem leichtgeschwungenen oberen Abschluß 
dem Ofen bei aller Wohlabgewogenheit etwas Leben geben. 
Die Ugl. Zentral⸗ 
Ausstellung kirchlicher ü sr da 
und handel in Stutt⸗ 
S Kunst Schwabens. gart veranstaltet in 
er Zeit vom T Anugust dis 75. Otsober 1911 in der König- 
Karl⸗ Halle des Landes⸗ 
gewerbemuseums und 
in den Räumen des 
gegenüberliegenden 
neuen HRusstellungsge⸗ 
häudes eine große Aus⸗ 
tellung schwaͤbischer 
zirchlicher Kunst, die 
aus einer alten und 
einer neuen Abteilung 
bestehen wird. Es soll 
hier neben der hohen 
kirchlichen Kunst ver⸗ 
zangener Zeit auch das 
zezeigt werden, was 
unsere Tage auf diesem 
Bebiete leisten, soll 
gleichsam Heerschau ge⸗ 
halten werden über 
alle die Kräfte, die 
heute an dem Aufbau 
neuer kirchlicher Kunst 
arbeiten. Wir rechnen 
hierbei auf das Inter⸗ 
esse und die Mitarbeit 
nicht zum letzten un⸗ 
erer Leser und werden 
demnächst mit bestimm⸗ 
en Vorschlägen an die 
Hffentlichkest treten. 
Einband⸗ 
decken. 
Hußer den Halb— 
ahrseinbanddecken, die 
wir semesterweise un⸗ 
seren Lesern lieferten, 
haben wir verschiedener 
Anregungen halber auch 
Einbande für einen 
ganzen Jahrgang her⸗ 
tellen lassen. 
Diese neuen Ein—⸗ 
danddecken sind gegen 
Einsendung von 17nk. 
vom Verlage, Carl 
brüninger, Stuttgart, Rotebühlstraße, postfrei zu beziehen. 
die stellen — auf Pappe und mit Leinwandrüchen — 
einen wohlfeilen Cinband dar, der in angenehm braunem 
Ton gehalten und mit einem neuen schwarz⸗ weißen 
dufdruck versehen, den bescheidenen Bändchen ein hand⸗ 
iches und freundliches Aussehen gibt und so nach außen 
kundgibt, was wir nach innen vertreten. 
Säulenofen mit Dauerbrandeinsatz. 
sischees Die XE der meisten in „Bauplatz und Werkstatt“ bis jetzt erschienenen Abbildungen werden auf 
kurzʒe Zeit gegen eine Leihgebühr von M. 3. — für das Stuck ausgeliehen, es ist also gleichgültig, 
welche Größe die Abbildungen zeigen. Die näheren Bedingungen sind von der Beratungsstelle bei Bezug zu erfähreñ. 
für das Baugewerbe erteilt den Angehörigen sämtl. Zweige des Baugewerbes sowie Staats⸗ 
Die Beratungs stelle u. Gemeindebehörden Kat in allen künstler u. techn. (jedoch grundsätzl. nicht in baupolizeilichen 
u. rechtlichen) Fragen. Sie überarbeitet oder begutachtet Skizzen, Entwürfe u. Detailzeichnungen. Mündl. Auskünfte (auch 
elephonisch) kostenlos am Dienstag oder Donnerstag von 7332237 Uhr nachm., am Freitag von 9—421 Uhr vorm. im 
hinteraebãude. Kanzleistrake 2645 Schriftliche Auskünfte, Zeichnungen und Vorlagen gegen mäßige Gebühren jederzeit. 
derantwortl. sSchriftleiter Paul Schmohl, Direktor d. Kgl. Baugewerkschule, Vorst. d. Beratungsstelle f. d. Baugewerbe; Druck u. Verlag von 
Tarl Grüninger, beide in Stuttgart. — Für d. Bezieher d Gewerbeblattes a. Württemb. unentgeltl. Im Buchhandel in Halbjahrsh. M.3.— jährl. 
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