Full text: Für Bauplatz und Werkstatt / Mitteilungen der Kgl. Württemberg. Beratungsstelle für das Baugewerbe (Jg. 1911, Bd. 6, Heft 1/12)

hat, gibt uns heut noch, bald nach Jahrhunderten, ein 
schönes Zeugnis von der Liebe, mit der unsere alten Hand— 
werker bei der Sache waren. Kein Sinnbild scheint ihnen aber 
auf einer Wetterfahne beredter gewesen zu sein als der hahn. 
„Zu Cledersulzbach im Unterland 
hundert und dreizehn Jahr ich stand, 
äuf dem Kirchturm ein guter hahn, 
Als ein Zierat und Wetterfahn.“ 
Wie der Gockel 
a auch im hühner⸗ 
hof der dankbare 
Verkünder des 
jungen Tages ist, 
so war er wohl 
auch gerade der 
Kechte, da oben 
auf dem Giebel, 
auf dem Turme 
den ersten Strahl 
der Sonne zu 
empfangen. Unser 
neben abgebildeter 
Entwurf sieht des⸗ 
halb ebenfalls einen 
hahn als haupt⸗ 
scchmuck vor, zu⸗ 
dem nur noch als 
besonderer Sierat 
die Jahreszahl oder 
die Namensbuch—⸗ 
staben des Erbau—⸗ 
ers treten sollen. 
Zeichnungen zur 
Wetterfahne in na⸗ 
türlicher Größe sind 
zum Preise von 
1Mark von der 
Beratungsstelle für 
das Baugewerbe, 
Stuttgart, Kanzlei⸗ 
str. 26, erhältlich. 
Zum neuen Jahre 
wünschen wir un⸗ 
seren Lesern, daß 
recht viele unter 
ihnen in die glück⸗ 
liche Lage kommen 
mögen, sich eine 
Wetterfahne mit 
der Jahreszahl 
1912 auf ein eige⸗ 
nes haus stecken 
u lassen. 
Bücherbe⸗ 
prechung. 
Eines der inter⸗ 
essantesten Bücher, 
die imnunmehrver— 
jangenen Jahr für den Bauhandwerker erschienen sind, ist der 
dei h. A. CLudwig Dogeuer, Leipzig, erschienene, von Prof. 
J. Wienkoop verfaßte, Formenschatz“. Von den hausansichten 
und ihren Einzelheiten bis zu Tisch und Stuhl im hause drin 
hietet es für alle beim Hausbau tätigen handwerker in einer 
zroßen Anzahl Zeichnungen und einem frischen Cext eine Menge 
Anregungen zu handwerklich schönen und technisch tüchtigen 
Teistungen. Es ist nicht anders zu erwarten, daß die in diesem 
Buche niedergeleg⸗ 
ten Bestrebungen, 
die Schönheit der 
Einzelform aus 
hrer technisch rich⸗ 
tigen Gestaltung 
zu entwickeln, nicht 
minder in dem 
zweiten Buch des 
zleichen Verlages 
zum Ausdruck 
kommen, zumal 
auch zu diesem 
Buche der oben ge⸗ 
nannte Name als 
Mitverfasser zeich⸗ 
net. Die „Bau— 
verbandslehre“ 
oon hirsch & Wien⸗ 
koop bietet jetzt 
in gesammelter und 
erneuter Auflage 
für Maurer, Zim— 
merer, Dachdecker 
ind Bauklempner, 
Bautischler und 
Bauschlosser, sowie 
für Treppenbauer 
die beim Bau 
nötigen Konstruk-— 
tionskenntnisse in 
zurzer, aber in⸗ 
haltsreicher Zu⸗ 
sammenfassung, 
wobei nicht ver⸗ 
säumt ist, Neu— 
heiten in ausreichen⸗ 
dem Maße heran⸗ 
zuziehen und vor 
allem das Hand⸗ 
werklich Gute zu 
betonen. Wir haben 
hier zwei Bücher 
oor uns, die sich den 
vielen anderen Ver⸗ 
öffentlichungen des 
auf dem Gebiete 
bautechnischer Lite⸗ 
ratur besonders 
rührigen Verlags 
vwürdig an die 
Seite stellen. 
/11111 
20 50 60 —8 
— — — —— 
Wetterfahne. 
Klischees Die Klischees der meisten in „Pauplatz und Werkstatt“ bis jetzt erschienenen Abbildungen werden auf 
. kurze Seit gegen eine Leihgebühr von M. 3. — für das Stück ausgeliehen, es ist also gleichgültig, 
welche Größe die Abbildungen zeigen. Die näheren Bedingungen sind von der Beratungsstelle bei Bezug zu erfähreñ. 
Die Beratungsstelle für das Baugewerbe erteilt den Angehörigen sämtl. Zweige des Baugewerbes sowie Staats- 
M u. Gemeindebehörden Rat in allen kunstler. u. techn. (jedoch grundsätzl. nicht in baupolizeilichen 
u. rechtlichen Fragen. Sie überarbeitet oder begutachtet Skizzen, Entwürfe u. Detailzeichnungen. Mündl. Auskünfte (auch 
lelephonisch) bostenlos am Dienstag oder Donnerstag von 332137 Uhr nashm., am Freitag von 921421 Uhr vorm. im 
leuen Ausstellungsgebäude, Kanzleistr. 26lu. Schriftl Auskünfte, Zeichnungen u. Vorlagen gegen mäßige Gebühren jederzeit. 
herantwortl. Schriftleiter Paul Schmohl, Direktor d. Kgl. Baugewerkschule, Vorst. d. Beratungsstelle f. d. Baugewerbe; Druck u. Verlag von 
Larl Sruüningaer, beide in Stuttaart. — Fur d. Bezieher ð Gewerbeblattes g Württemb unentachtt, Im Buchbandel in ßFalbsahren. m.z ähri 
as
	        
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