Full text: Für Bauplatz und Werkstatt / Mitteilungen der Kgl. Württemberg. Beratungsstelle für das Baugewerbe (Jg. 1917, Bd. 12, Heft 1/12)

4nd W 
Mitteilungen der Beratungsstelle für das Baugewerbe 
herausgegeben von der Königl. Zentralstelle für Gewerbe umnd Handel 
12. Jahrgang. 
Stuttgart, Sebruar —1917. 
Nummer 2. 
Die Aufgaben der Kriegerheimstättenbewegung und ihre Förderung. 
Wir haben an dieser Stelle schon zu Anfang des 
Jahres 1915 auf die Notwendigkeit der Ansiedelung der 
Kriegsinvaliden und ihrer hinterbliebenen in kleinen, gegen 
spekulation und Verschuldung gesicherren Eigenhäusern 
mit Garten hingewiesen (vergl. „Für Bauplatz und 
Werkstatt“ 1915 Ur. 325) und dort als erste Sielle in 
Württemberg in eingehender Weise mit Wort und Bild 
dargetan, wie dieses Siel erreicht werden kann. 
Seitdem sind 
nahezu 2 Jahre 
dahingegangen. 
Trotz des Krieges 
und seiner uner⸗ 
bittlichen Forde⸗ 
rungen an die 
heimatwirtschaft 
und die Daheim— 
gebliebenen hat 
die Kriegerheim— 
tätten bewegung 
weitere Kreise 
gezogen. 
Außer der Be⸗ 
ratungsstelle 
für das Bau— 
gewerbe, deren 
obengenannte 
Veröffentlich⸗ 
uingen in der 
heimat und im 
Feld weite Ver⸗ 
breitung fanden, 
hat der Bund 
deutscher Bo— 
denreformer, 
Abteilung Würt⸗ 
temberg, durch 
schriften und 
Dorträge den Kriegerheimstättengedanken sehr gesördert, 
ebenso der hauptausschuß für Kriegerheimstätten 
in Berlin. Letzterem hat sich der Württ. Landesverein 
für Kriegerheimstätten angeschlossen, der eine Ge— 
ichäftsstelle mit einem ständigen Geschäftsführer unterhält 
und mit seinem engeren und weiteren Husschuß sowie 
einigen Unterausschüssen die Heimstättenfrage im ganzen 
Tande zunächst ins besondere durch Vorträge, Ortsgruppen- 
zründung usw. zu fördern bestrebt ist. Monatliche und 
in zwangloser Folge erscheinende Mitteilungen des 
ODereins unterrichten darüber. Der Schwäb.Siedlungs-— 
»erein E. V. ist als Organ dem LCandesverein an— 
geschlossen. Er bezweckt die praktische Durchführung der 
riegeransiedelung und dient in ersier Linie der Industrie 
und dem Handel. 
Neben dem Landesverein besteht noch der Verein 
für Kriegerheimstätten E. V. Stuttgart, der 
dieselben Ziele 
verfolgt, aber 
nur eine Ansiede⸗ 
lung in Stutt— 
gart und dessen 
Docorten, ins be⸗ 
sondere in den 
noch nicht ganz 
ausgebauten 
Wohnkolonien 
Falterau bei De⸗ 
gerloch und Lug⸗ 
insland bei Un⸗ 
tertürkheim an⸗ 
strebt. Ein Pla— 
kat des Vereins 
zuWerbezwecken 
ist zur zeit in Dor⸗ 
bereitung. Auch 
in den literarischen 
Geistes arbeins⸗ 
stätten wurde an 
der großen Huf⸗ 
gabe gearbeitet 
und manche gute 
Erscheinungen 
auf dem Bücher⸗ 
markt und in 
den Seitungen 
zeugen davon. 
Wir werden in der Solge einige davon herausgreifen und 
an dieser Stelle besonders würdigen. Die Gesetzgeber sind 
nit einem wertoollen Geschenk hervor getreten durch das 
Fapitalabfindungsgesetz, das Kriegsinvaliden und 
dinterbliebenen durch Kapitalisierung eines Rententeils 
die Beschaffung oder Sicherung eines Eigenheims er— 
nöglicht. Trotzdem infolge der längeren Dauer des Kriegs 
nanche Baumaterialien knapp und teuer geworden und 
Zauhandwerker wenig vorhanden sind, so wurde doch von 
— ———— 
Schaubild eines 2stockigen Einfamilienhauses. Entwurf der Beratungsstelle 
für das Baugewerbe. 
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