Full text: Für Bauplatz und Werkstatt / Mitteilungen der Kgl. Württemberg. Beratungsstelle für das Baugewerbe (Jg. 1917, Bd. 12, Heft 1/12)

— ⸗ 
—⸗ 
— 
— 
— — 
—3 — 
F — — — — ”I æxCC 
Ansichten und Schnitt eines 2s0ockigen Einfamilienhauses. 
— — 
zahlreichen Orten des Landes die Absicht der baldigen 
Erbauung von UKriegerheimstätten gemeldet. In Obern⸗ 
dorf und Friedrichs hafen sind inzwischen auch schon einige 
häuser erstellt worden, andere stehen vor der Vollendung. 
Die Ablehnung unseres Friedensangebots durch die 
verbündeten Feinde und die dadurch nötig gewordene 
straffere Zusammenfassung der noch verfügbaren heimischen 
räfte für die wichtigeren Kriegs zwecke läßt uns von der 
weiteren Erstellung nicht dringlicher Bauten vorerst Ab⸗ 
tand nehmen. 
Nachdem wir so rückblichend ein Bild der bisherigen 
Entwicklung zu geben versuchten, wollen wir voraus— 
schauend den Kreis der kommenden Aufgaben umschreiben 
»der weniastens Punkte dafür aufieigen. 
Die Wohnbedürfnisse und Wohnsitten 
des kleinen Mannes mit Bezug auf die 
Grundrißgestaltung des Kleinhauses 
Das Rlsein haus des Ar beners in bie gegen Tide des 
letzten Jahrhunderts sowohl von dem Baugesetz, als auch 
dom Architekten 
vernachlaässigt 
worden. Erst um 
die Jahrhundert⸗ 
wende, nachdem 
für das Wohl 
der arbeitenden 
Alosse durch die 
Gesetzgebung 
nanche einschnei⸗ 
denden Maßnah— 
men getroffen 
waren, erfuhr 
auch die Woh— 
nung des kleinen 
Mannes eine 
rasche Förderung. 
Theodor Fischer 
ging voran, die 
Vohnbedürfnisse des Arbeiters zu untersuchen und das 
kegebnis seiner Untersachung durch die Erbauung der 
Arbeiterkolonte Gmindersdorf bei Reutlingen in Wirklich⸗ 
reit umzusetzen. Erlt jetzt erkannte man allmählich die 
Vichtigkeit und die Zukunft des Kleinhausboues, und die 
Zegierung, die Industrie und die Architekter schaft haben 
ich seither in besonderem Maße um die Sörderung des 
lein hausbaues angenommen. Man hat erkbannt, daß 
vie Arbeiterwohnungsfrage volkswirischaftlich von solch 
veitgehender Bedeutung ist, daß sie nicht nur dem kleinen 
'andbaumeister und Unternehmer zur Lösung überlassen 
verden darf, sondern daß die bedeutendsten Baukünstler 
u ihrer Bearbeitung herangezogen werden müssen. 
Der Arbeiter ist Krieger geworden. Dadurch wird 
ie Frage des Kleinhaus baues noch dringender, um so mehr, 
venn man bedenkt, wie viele unserer Krieger körperliche 
ind seelische Schäden mit nach Hause bringen, denen man 
urch Beihilfe zu einem eigenen Heim, durch die Freude 
in der häuslichkeit, die mit dem Samilienglöck in engster 
Herbindung steht eine Linderung oder gar Heilung ver— 
chaffen kann. Diese Sürsorgearbeit für unsere Krieger 
»edeutet vaterländischen Friedens dienst, welcher dem valer—⸗ 
ändischen Kriegsdienst an Wichtigkeit nicht nachsteht. 
Die Reqgelung der organisatorischen, finanziellen und 
gesetzgeberischen Vorarbeiten“ liegt. wie oben erwähnt 
wurde, in guten 
händen. Mögen 
nachfol gende Aus⸗ 
zdührungen dem 
Architekten beim 
Zau von Krieger⸗ 
heimstätten An⸗ 
regung geben. 
Soll das Wohl 
des Eigenheims, 
unabhängig von 
dem finanziellen 
Tingreifen des 
oßar beitgebers, 
auch dem minder⸗ 
demittelten Ar⸗ 
beiter zugute 
kommen, so muß 
bei der Bear⸗ 
deitung des Entwurfs als erster Grundsatz gelten, billig 
im besten Sinn des Worts zu bauen. Diese Billigkeit 
oll aber nicht durch Anwendung minderwertiger Bau— 
naterialien und übermäßige Beschneidung der Räume 
Grundrisse zu obigen Ansichten.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.