Full text: Bauplatz und Werkstatt / Monats-Zeitschrift der Staatlichen Beratungsstelle für das Baugewerbe (Jg. 1936, Bd. 31. Heft 1/2)

\bb. 35, FOTO-AUFNAHME des 1. Bauteiles’der W. FE. F, 
Die Belichtung 
des Arbeitsplatzes. 
Das Nordlicht ist gleichmäßiger als teilweise grell besonnte Räume und daher 
bei der Arbeit angenehmer. Der Einwand, daß aus gesundheitlichen Rücksichten 
die Durchsonnung der Räume wesentlich sei, ist nicht stichhaltig, denn es kommt 
nicht so sehr auf direkte Besonnung an als vielmehr auf die Durchlüftung. Von 
der Sonne bestrahlte Luft ist oft wirksamer für die Gesundheit als direkte Sonnen- 
strahlen. Aus diesem Grunde wurde, wie eingangs erwähnt, auf einen möglichst 
großen Lulftinhalt des Arbeitsraumes Wert gelegt. Die Fenster wurden außerdem 
3o hoch angeordnet, daß zwischen Decke und Fenster ein möglichst niederer 
Sturz entstand. Nach Süden wurden in derselben Sturzhöhe kleine Lüftungs- 
schlige angeordnet, sodaß mittels Querlüftung in dem oberen Luftraum ein stän- 
diger Luftwechsel gewährleistet wird, der auf natürliche Art erfolgen kann, ohne 
daß dabei Zugerscheinungen entstehen (siehe Abb. 29 und 30 Schnitte und Abb. 
31-34 Ansicht). Auf diese Weise wurde erreicht, daß sowohl die Lichtverhältnisse 
als auch die Frischluftzufuhr in vorteilhaftester Weise gelöst werden konnten, 
öhne daß eine direkte Besonnung der Räume erforderlich wurde. Wenn man 
tüher auf Besonnung der Arbeitsräume überhaupt keinen Wert gelegt hat, so 
verfiel man in den legten Jahren in das entgegengesette Extrem. Nur noch 
yanz besonnte Räume galten als gesundheitlich einwandfrei. Mit der so- 
jenannten modernen Bauweise stellte man als Ideal auf, daß die Arbeitsräume 
ıur nach Süden hin zu orientieren seien und daß die Außenwände nach dieser 
Seite möglichst ganz und durchgehend in Glas aufzulösen seien. Diese wohlge- 
neinte aber einseitige Auffassung, die heute noch mancherorts zur Durchführung 
zommit, ist aber mit größter Vorsicht aufzunehmen, denn im Sommer entwickelt 
sich hinter diesen Fenstern treibhausähnliche Wärme und im Winter erfordert 
lie Kälteeinwirkung unverhältnismäßig hohe Warmluftzufuhr. Außerdem sind 
lie Lichtverhältnisse durchaus nicht immer befriedigend. Die Schattenbildung 
1ıbenso wie auch die grelle Sonnenbelichtung an den Arbeitsmaschinen sind für
	        
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