Full text: Für Bauplatz und Werkstatt / Monats-Schrift der staatlichen Beratungsstelle für das Baugewerbe (1937 / Sonderdruck)

Abb. 80. Eckpfosten, Sparrenkonstruktion und anderes bei 
einer amerikanischen Holzkonstruktion 
Ständerfachwerksbauweise (s.Abb. 79 u.80). Statische 
Gesichtspunkte und eine weitgehende Normung 
des Bauholzes haben dazu geführt, daß ganz allge- 
mein im Abstand von 45 cm Ständer mit 4,5X 10 cm 
Querschnitt angeordnet werden. Die Balken sind 
meist 4,5X20 oder 5,5X20 cm; die Sparren 4,5X15 
oder 3,5X17 cm. Alle Verbindungen werden mit 
ca, 10 cm langen Nägeln genagelt. Andere Holz- 
verbindungen durch Einsägen oder dergleichen 
werden vermieden, da die Häuser weitgehend durch 
ungelernte Arbeiter erstellt werden müssen. 
Es gibt in Amerika noch weitere ähnliche Konstruk- 
tionen, wie die „Draced frame” und die „Western 
'rame” Konstruktionen, die ebenfalls viel benüßt 
werden. Bei allen wird das Ständerwerk außen ver- 
orettert — manchmal in schräger Richtung als gleich- 
zeitige Versteifung — innen mit einem ziemlich 
starken Pusß auf Holzstabgewebe überzogen, die 
Fache aber nicht ausgemauert. Außen ist wagrechte 
Stülpschalung die Regel. Sichtbares Fachwerk kommt 
nicht in Frage. Die oft doppelte Verschalung be- 
deutet aber eine Holzverschwendung, die wir uns 
nicht leisten können, auch ist die Feuersgefahr eine 
sehr erhebliche, Die deutschen Ständerfachwerke 
sind in der Regel 50 cm weit auseinander und das 
Holzwerk stets etwas stärker dimensioniert. 
Die Bauweise Frank D.R.P. 
Der Hauptunterschied der deutchen Konstruktionen 
gegenüber den amerikanischen liegt weniger in 
der Konstruktionsidee, die im wesentlichen die 
gleiche ist, als in der solideren und mehr hand- 
werksgerechten Durchführung. 
Die Bauweise Frank benüßt ebenfalls durchgehende 
Ständer oder Stiele, die jedoch wesentlich stärker 
sind und deren Fache später mit Bimsbeton voll aus- 
gefüllt werden (s. Abb. 81). Anstelle der Nagelung 
treten Verschraubungen, Ankereisen usw. Die Wand- 
schwellen werden z.B., um jedes quer gelagerte Holz 
zu vermeiden, durch Eisenplatten ersett, die auf 
dem Sockel aufliegen, und weitere gut durchdachte 
Vorkehrungen sorgen dafür, daß Schäden durch 
Schwinden oder Quellen der Hölzer vermieden 
werden. Diejenigen Holzteile, die ganz vom Bims- 
beton ummantelt werden. sind entsprechend zu 
imprägnieren. 
So entsteht eine Konstruktion von großer Solidität 
und Lebensdauer, die sich qut bewährt hat. ”) 
Die Weber’sche Skelettbauweise. 
Abb. 81. Die Bauweise Frank 
Sie ähnelt der Frank’schen Bauweise in den wesent- 
lichen Teilen, wie aus Abb. 82 hervorgeht. Wir er- 
wähnen sie, weil sie sich neben der Frank'schen 
Bauweise gut eingeführt hat. Auch bei ihr sind die 
durchgehenden und tragenden Ständer aus Doppel- 
hölzern gebildet, während Schwellen, Pfetten und 
*) Ausführliche Besprechung mit Einzelheiten der Bauweise s. Baukunde I 
S. 115 und im Sonderheft „Holz und Holzbau“ der Beratunasstelle für das 
Raugewerhe
	        
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