Abb. 80. Eckpfosten, Sparrenkonstruktion und anderes bei
einer amerikanischen Holzkonstruktion
Ständerfachwerksbauweise (s.Abb. 79 u.80). Statische
Gesichtspunkte und eine weitgehende Normung
des Bauholzes haben dazu geführt, daß ganz allge-
mein im Abstand von 45 cm Ständer mit 4,5X 10 cm
Querschnitt angeordnet werden. Die Balken sind
meist 4,5X20 oder 5,5X20 cm; die Sparren 4,5X15
oder 3,5X17 cm. Alle Verbindungen werden mit
ca, 10 cm langen Nägeln genagelt. Andere Holz-
verbindungen durch Einsägen oder dergleichen
werden vermieden, da die Häuser weitgehend durch
ungelernte Arbeiter erstellt werden müssen.
Es gibt in Amerika noch weitere ähnliche Konstruk-
tionen, wie die „Draced frame” und die „Western
'rame” Konstruktionen, die ebenfalls viel benüßt
werden. Bei allen wird das Ständerwerk außen ver-
orettert — manchmal in schräger Richtung als gleich-
zeitige Versteifung — innen mit einem ziemlich
starken Pusß auf Holzstabgewebe überzogen, die
Fache aber nicht ausgemauert. Außen ist wagrechte
Stülpschalung die Regel. Sichtbares Fachwerk kommt
nicht in Frage. Die oft doppelte Verschalung be-
deutet aber eine Holzverschwendung, die wir uns
nicht leisten können, auch ist die Feuersgefahr eine
sehr erhebliche, Die deutschen Ständerfachwerke
sind in der Regel 50 cm weit auseinander und das
Holzwerk stets etwas stärker dimensioniert.
Die Bauweise Frank D.R.P.
Der Hauptunterschied der deutchen Konstruktionen
gegenüber den amerikanischen liegt weniger in
der Konstruktionsidee, die im wesentlichen die
gleiche ist, als in der solideren und mehr hand-
werksgerechten Durchführung.
Die Bauweise Frank benüßt ebenfalls durchgehende
Ständer oder Stiele, die jedoch wesentlich stärker
sind und deren Fache später mit Bimsbeton voll aus-
gefüllt werden (s. Abb. 81). Anstelle der Nagelung
treten Verschraubungen, Ankereisen usw. Die Wand-
schwellen werden z.B., um jedes quer gelagerte Holz
zu vermeiden, durch Eisenplatten ersett, die auf
dem Sockel aufliegen, und weitere gut durchdachte
Vorkehrungen sorgen dafür, daß Schäden durch
Schwinden oder Quellen der Hölzer vermieden
werden. Diejenigen Holzteile, die ganz vom Bims-
beton ummantelt werden. sind entsprechend zu
imprägnieren.
So entsteht eine Konstruktion von großer Solidität
und Lebensdauer, die sich qut bewährt hat. ”)
Die Weber’sche Skelettbauweise.
Abb. 81. Die Bauweise Frank
Sie ähnelt der Frank’schen Bauweise in den wesent-
lichen Teilen, wie aus Abb. 82 hervorgeht. Wir er-
wähnen sie, weil sie sich neben der Frank'schen
Bauweise gut eingeführt hat. Auch bei ihr sind die
durchgehenden und tragenden Ständer aus Doppel-
hölzern gebildet, während Schwellen, Pfetten und
*) Ausführliche Besprechung mit Einzelheiten der Bauweise s. Baukunde I
S. 115 und im Sonderheft „Holz und Holzbau“ der Beratunasstelle für das
Raugewerhe