Full text: Bauplatz und Werkstatt / Monats-Schrift der staatlichen Beratungsstelle für das Baugewerbe (Jg. 1939, Bd. 34, Heft 1/12)

Um Schäden durch Feuchtigkeit zu vermeiden, sollten Türen- und Fensterverkleidungen usw. vor dem 
Finbringen in den Neubau auf allen Seiten, also auch auf der Rückseite, grundiert und möglichst 
sofort nach dem Einpassen und Anschlagen einmal gestrichen werden. 
Sämtliche Kiefernhölzer enthalten in größeren Mengen Harzöl. Wenn das Holz gehobelt ist und 
lange ohne Schugüberzug bleibt, kann dieser Harzölgehalt eine starke Nachdunkelung der Oberflä- 
che herbeiführen. Diese Verfärbung stellt sich auch dann ein, wenn das Holz mit farblosen Lacküber- 
zügen versehen wurde. Bei Tannenholz findet man nur selten Harzgallen, bei Fichtenholz sind sie sehr 
häufig, 3 bis 5, oft auch bis zu 10 cm lange, bis zu 1'/ cm tiefe und ca. 3 bis 4 mm dicke Lager, die mit 
eingedicktem Harzöl gefüllt sind. Dieses eingedickte Harzöl läuft aus, wenn die Harzgallen durch den 
Schnitt oder beim Hobeln freigelegt werden. Verhindert der Anstrich das Auslaufen, so tritt dies 
Jann ein, sobald Wärme oder auch nur Sonnenstrahlen auf den Anstrich einwirken. 
Deshalb müssen die Harzgallen stets ausgebrannt werden, auch wenn das Harz bereits verkrustet ist. 
Anstelle des Ausbrennens kann auch mit einem scharfen Messer die Harzgalle ausgeschnitten wer- 
jen. Bereits ausgelaufene Harzgallen sollen nicht oberflächlich behandelt werden, weil nur der Teil 
des Harzöls ausläuft, der frei liegt. 
Harzöl wirkt lösend und erweichend, bildet also stets eine Gefahrenquelle für alle Anstriche, soweit 
siemitÖlfarben,Leinöloder auch Öllack,bezw.ölarmen,stark lösemittelhaltigen Lacken ausgeführt werden. 
Harzhaltiges Holz soll bei Innenflächen nie geölt werden, weil späteres Kleben oder Erweichen der 
Anstriche eintreten kann. Wenn harzhaltiges Holz grundiert werden muß, ist es vorher mit Schellack: 
‚Öösung zu isolieren oder mit ölfreien Grundiermitteln vorzustreichen. 
Äste sind vorzuschellackieren,um das Durchschlagen zu verhindern. Nicht festverwachsene Äste müssen 
ausgebohrt und mit Holz ausgeflickt werden, dessen Faserrichtung mit dem Grundholz gleichläuft. 
Holzflächen sind vor der Behandlung gründlich abzubürsten, um den in den Poren sigenden Schleif- 
staub zu entfernen. Nicht entstaubte Flächen nehmen die Anstrichfarbe nicht auf, weil der Staub die Po- 
‚enhaftung verhindert. Während die Holzporen in ihren Auswirkungen bei einfachen Anstrichen we- 
niger ins Auge fallen, ist dies bei Lackierungen anders. Je feiner die Lackierung, um so stärker fal. 
lien alle Mängel des Grundes auf und umso sorgfältiger muß deshalb von Anfang an gearbeitet werden 
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Abb. 408. Durch ungünstige Profilierung unaleicher Farbaulftraqg. 
Abb. 409. Richtige Profilierung ermöglicht aleichmäßiaen Farbauftrag.
	        
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