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In neuester Zeit hat man diese Duc alben in dem Hafen
von Hamburg durch eiserne Schraubenpfähle hergestellt,
In nicht ausreichend geschützten Häfen, wie zu Cuxha-
ven, ist der Eisgang sehr unregelmäfsig und abhängig von der
Windrichtung.
Man sieht grofse Eisfelder von mehreren 100 bis über 1000
Fufs lang und breit sich zuweilen im Kreise herumdrehen und
die Bauwerke in allerlei Richtungen anfallen, und ebenso lauter auf-
und abtreibende, an einander gedrängte, oft zusammengefrorne
Kisschollen, Wie man auch die Stärke dieser Duc alben oder
die von sonstigem Pfahlwerk bestimmen möge, auf die Zer-
brechlichkeit des Eises wird man bauen müssen, und es scheint
Anlage von
Gewöhnlich werden Kegelbahnen in einer Länge von 90
»is 100 Fufs und in einer Breite von 5—6 Fufs, bedeckt oder
ınbedeckt, angelegt.
Die Bahn selbst besteht zumeist aus einem Lehmestrich,
ler wie die Scheunen-Tenne, im feuchten Zustande festge-
schlagen, mit Rinderblut getränkt, mit Hammerschlag über-
streut und dann eingewalzt wird.
Sind derartige Kegelbahnen unbedeckt, so ist die Bahn
alljährlich zu repariren, da Schnee und Regen sie mehr oder
weniger beschädigen; auch nutzen sich diese Bahnen beim Ge-
rauch leicht ab und das 12—14 Zoll breite und etwa 18 bis
24 Fuß lange Aufsatzbrett, der Witterung blofsgestellt, wirft
ach, wird muldenförmig und die Kugel nimmt dann oft eine
andere Richtung, als das Aufsetzen der Kugel erwarten lie(s.
In besserer Weise werden Kegelbahnen von Asphalt,
ohne oder nur mit geringer Sand- oder Kiesbeimischung, 3
Zoll stark auf flach gelegtem Ziegelpflaster und in neuerer
Zeit in Berlin und anderen Orten vielfach auch von Port-
landeement in verschiedener Weise hergestellt.
In den meisten Fällen wurden die Seitenbegrenzungen
der Bahn in ihrer ganzen Länge zuvor mit Klinkersteinen, die
Länge der Ziegel auf hoher Kante, nach Fig. 4 Bl. 3 Lief. I
aingefafst, der dazwischen befindliche Boden, nachdem ein
Theil ausgehoben, festgestampft und eingeebnet, und zwischen
len so gelegten Bordschichten von 10 Zoll Höhe und 5 Zoll
Stärke ein flaches Ziegelpflaster waagerecht gelegt, welches
mit Portlandeement, 1 Theil Cement und 2—3 Theile Sand
ı Zoll stark überzogen und geglättet wird.
Statt des Ziegelpflasters legte man auch in mehreren Fäl-
‚en eine Cement- Betonschicht von 3—4 Zoll Stärke und be-
Jliente sich dazu 1 Theil Portlandecement, 2 Theile Sand und
4—5 Theile klein zerschlagener Granitstücke in der Gröfßse
3äiner Wallnufs, oder 4 Theil Portlandecement, * Theil Kalk und
3—4 Theile Sand und Kies, letztere in der Gröfse einer Erbse
»>der Bohne. Die Bahnfläche wurde zuletzt noch 2 Zoll stark
mit einem Mörtel von 1 Theil Cement und 2—3 Theilen Sand
agal überzogen und geglättet.
Statt der Unterlage eines Pflasters, oder von Beton, be-
liente man sich in mehren Fällen der vorher in der Werk-
statt gefertigten Platten von Portlandecement und Dachstei-
nen oder von Cementmörtel 21—3 Zoll stark und in verschie-
lenen Längen und Breiten construirt, die mittelst Richtscheit
und Waage verlegt und deren Fugen sauber cementirt und
oberhalb abgerieben und geglättet werden.
vuch, dafs die Festigkeit des Eises meistens geringer als seine
Stofskraft ist, da sonst keine Holzwerke stark genug sein
nöchten, den Stofs eines grofsen Eisfeldes auszuhalten und
‚olches bei einer Geschwindigkeit von 3—4 Fufs in einer Se-
xunde zum Stillstand zu bringen; hingegen brechen derglei-
;hen ausgedehnte Eisschollen, indem sie continuirlich fortge-
aen in lauter kleinere Stücke an den Werken, deren Festig-
zeit gröfser ist, als die des HEises.
Heftige Strömung, Wellenschlag, Bohrwurm und Eisgang
wirken mächtig auf die Zerstörung der Seebauwerke ein und
hre Widerstandskraft und Dauer ist daher wesentlich abhän-
zig von Material und Construction.
Kegelbahnen.
War der Untergrund feucht, so brachte man auf dem
jestgestampften Boden zuvor eine 2—3 Zoll starke Schicht
von gestofsener Schlacke, Kies oder Coaksasche an, darüber
dann ein Pflaster, Beton oder Platten.
Die von Cement ausgeführten Kegelbahnen sind mit und
ohne Aufsatzbohle versehen und haben sich seit Jahren gut
gehalten.
Bei Anwendung einer Aufsatzbohle von etwa 2 Zoll Stärke
‚on Kiefernholz, besser jedoch von Eichenholz, ist namentlich bei
ınbedeckten Bahnen darauf zu achten, dafs diese Bohle festge-
jettet, und bei einer Breite von 12—14 Zoll unterhalb eingescho-
‚ene Leisten erhält, oder besser auf die alle 3 Fufs entfernten Un-
erlagshölzer mit Schrauben befestigt wird. Diese Unterlags-
ıölzer reichen dann etwa 6—8 Zoll auf beiden Seiten unter
las Pflaster, die Betonschicht oder die Platten, um so das Wer-
en der Bohlen besser zu verhindern. Längs der Seiten der
3ohle und des Cementüberzuges entstehen in Folge der Ver-
nderlichkeit des Holzes, und der Erschütterung durch das
ıufsetzen der Kugel, mehr oder weniger offene Fugen, die
lann und wann mit Cement zu verstreichen sind. Man hat
uch Kegelbahnen ohne eine solche Aufsatzbohle hergestellt
ınd wenn der Ueberzug der Bahn gut gefertigt ist, bemerkt
nan nach längerem Gebrauch der Bahn nur eine geringe Ab-
ıutzung des Ueberzuges durch das Aufsetzen der Kugel, wäh-
end hierbei die Kugeln selbst etwas mehr abgenutzt werden.
Kegelbahnen von Cement, in der einen oder anderen vor-
jeschriebenen Weise hergestellt, zeichnen sich durch gröfsere
Jauerhaftigkeit und Sauberkeit aus; es kegelt sich gut und
sicherer auf solchen mehr geebneten und glatten Bahnen und
lie Kugel wird nicht so beschmutzt als auf den mit Lehm-
3strich und Hammerschlag hergestellten Bahnen, die einer fort-
währenden Instandsetzung bedürfen.
In Berlin wurde der Quadratfufs Kegelbahn von Cement,
ı1ach den vorbeschriebenen Constructionsweisen, incl. aller
daterlalien, mit 71—10 Sgr. bezahlt, wobei jedoch eine 3jäh-
ige Garantie der Dauer und unentgeldliche Herstellung aller
während dieser Zeit vorkommenden Reparaturen, die nicht
sewaltsam herbeigeführt wurden, ausbedungen war. Der Stein-
zulsfabrikant Herr Czarnikow hat dergleichen Bahnen in Ber-
in und Umgegend mehrfach und vorzüglich gut ausgeführt.
Nicht selten findet man auch Kegelbahnen mit Anwen-
lung von Schieferplatten, selbst von Marmorplatten
ausgeführt, die sich vorzüglich durch Dauerhaftigkeit, Sau-
berkeit und Zweckmäfsigkeit auszeichnen.