Full text: Stuttgarter Uni-Kurier (30/33, 1987)

Mikrofiche erleichtert 
Zugnff auf Zeitschriften 
20.000 Zeitschriften in der Universität 
von Kristin Landwehr 
‘Ver heute wissen möchte, welche 
jer rund 20000 Zeitschriften mit 
velchen Bänden wo im Universi- 
ätsbereich aufgestellt ist, der 
cann all dies anhand eines nur 12 
3lätter umfassendes Mikrofiche- 
Cataloges herausfinden, mögli- 
;herweise sogar direkt an seinem 
Arbeitsplatz. Hier sind die 
Zestände der Universitätsbiblio- 
Ihek (UB) sowie die von 135 Insti- 
wuts- bzw. Bereichsbiblotheken in 
ainem Alphabet zusammengefaßt 
ınd einheitlich nachgewiesen. Für 
Aktualität sorgt das halbjährliche 
Jpdating, für Bequemlichkeit das 
\bbonement über die UB. 
Jie Anfänge dieses Projektes, das 
1eute So reibungslos abläuft, rei- 
>hen zurück bis in die Jahre 1965 
ıınd 1966. Zu dieser Zeit wurden 
arstmals die Zeitschriftenbestände 
jer auf einzelne Standorte zer- 
streuten Institusbibliotheken erfaßt 
und mit denjenigen der UB, die 
schon 1950, dann 1956 und 1962 in 
3ainem eigenen Verzeichnis 
arschienen waren, zusammen 
ı1achgewiesen. Heute erscheint 
Jieses Unterfangen aus frühen 
Jahren ausgesprochen weitsich- 
ig, da es eine Zielsetzung voraus- 
ıahm, die erst 1973 im Hochschul- 
jesetz als allgemein verbindlich 
ı1erausgestellt wurde und zur Ent- 
stehung der einheitlich geplanten 
jesamtkataloge führte. Hier ander 
Jniversität Stuttgart existierte also 
jereits sieben Jahre vorher ein voll 
unktionsfähiger Zeitschriften- 
jesamtkatalog, der seit 1967 als 
/orgedrucktes Verzeichnis vorlag 
ınd 1975 bzw 1977 durch weitere 
\usgaben aktualisiert wurde. Für 
ange Jahre stellten sie ein äußerst 
rauchbares und zuverlässiges 
dilfsmittel dar, das sowohl in der 
JB als auch in den Instituten häufig 
Jenutzt wurde 
nehr im Wege, hohe Aktualität ist 
ırreicht. 
)as im Jahre 1973 gestartete Pro- 
akt der baden-württembergi- 
chen Bibliotheken, das heute 18 
3alnehmer umfaßt, ist seinerseits 
ingebettet in ein viel weiter rei- 
hendes Unternehmen, das in- 
ırnational seinesgleichen sucht. 
ie Rede ist von der Zeitschriften- 
atenbank (ZDB) des Deutschen 
‘bliotheksinstitus in Berlin. Diese 
atenbank, die in Zusammenar- 
sit mit der Staatsbibliothek Preu- 
‘scher Kulturbesitz betrieben 
ird, stellt weltweit den größten 
20! seiner Art dar. Sie umfaßt der- 
ıt etwa 415000 Titel mit rund 1,5 
‘io. Bestandsnachweisen aus fast 
700 Bibliotheken und hat sich 
Jm unverzichtbaren Instrument 
ır den Leihverkehr sowie die 
'bliothekarische Auskunftstelle 
nd die Katalogisierung entwik- 
alt. Es versetzt uns in die Lage 
'stzustellen, in welcher Bibliothek 
ine bestimmte Zeitschrift unter 
elcher Signatur gehalten wird 
nd weiche Bände vorhanden 
nd. Gezielt und mit vollständigen 
ngaben versehen kann die 
nfrage nun im Leihverkehr direkt 
aziert werden, ohne den früher 
blichen, zeitraubenden Suchum- 
‘uf durch die Zentralkataloge der 
inder zu starten. 
us Kostengründen ist es der UB 
isher leider nur möglich, off-line 
ıt der ZDB zu kommunizieren. 
as betrifft sowohl die aktive Ein- 
abe der hier anfallenden Daten 
's auch die passive Nutzung des 
90ls in den oben geschilderten 
ällen. Bei entsprechender Aus- 
istung bietet sich jedoch die zeit- 
parende on-line Recherche an, 
je sich ungeahnt erweitern läßt: 
at man nämlich festgestellt, daß 
er gesuchte Titel in der Daten- 
ank nachgewiesen ist, kann man 
Der eine verschlüsselte Nummer 
Sigel) in einer separaten Datei die 
anauen Angaben zur besitzen- 
en Bibliothek ermitteln. Handelt 
3 sich dabei zufällig um das Sigel 
3 (=TIB Hannover), so besteht 
eiterführend die Möglichkeit, 
ıter Angabe der aufgefundenen 
ignatur im Mailbox-Verfahren 
ine direkte on-line Bestellung auf- 
‚geben. Dieser Service heißt 
3O0RDER und hat seinen Preis! 
ıch auch hier ist das Ende der 
atte noch nicht erreicht: hat der 
esteller die entsprechenden 
ardware zur Verfügung, so kann 
"sich das gewünschte Dokument 
ar Telekopierer übersenden las- 
en. 
och zurück zur täglichen Arbeit 
er UB. Der immense Datenpool 
er ZDB in Berlin wurde aufgebaut 
urch die gemeinsame Anstren- 
ung vieler Einzelbibliotheken, 
nd er wird durch laufende Pflege 
ıd Ergänzung der Daten von allen 
ısammen auf einem aktuellen 
tand gehalten. Die UB ist als Zen- 
ale des Bibliotheksystems der 
ni Stuttgart durch das Hoch- 
>hulgesetz verpflichtet, den 
esamtkatalog zu führen. Es ist 
emnach unsere Aufgabe, alle 
anfallenden Daten zu sammeln, 
ufzubereiten und im Falle der 
gitschriften an die ZDB zu mel- 
en. Dabei ist die UB aber in ganz 
rheblichen Maße auf die Mitarbeit 
er Institute angewiesen, denn nur 
irekt vor Ort können die entspre- 
henden Veränderungen jeweils 
ıstgestellt werden. Ohne diese 
ooperation, die im übrigen in der 
'erwaltungsordnung für das 
ibliothekssystem der Universität 
*uttgart” 87 geregelt ist, können 
yarlässicge vallständiae und 
Mikrofiche-Katalog 
Seit Anfang der 70er Jahre zeich- 
ıete sich jedoch ein neues Projekt 
ab, das die wissenschaftlichen 
3ibliotheken des Landes unter der 
3ezeichnung „Baden-Württem- 
’jergisches Zeitschriftenverzeich- 
is” (BWZ) gemeinsam planten 
Ind das neben einer umfassenden 
formation insbesondere auch 
\ktualität versprach: es sollten alle 
:eitschriftendaten EDV-gerecht 
wfbereitet, einheitlich erfaßt und 
Jespeichert sowie regelmäßig 
Iktualisiert werden. In erster Linie 
var dieses Unternehmen dazu 
jedacht, dem Leihverkehr ein 
raktisches Instrument an die 
{and zu geben, gleichzeitig aber 
röffnete es den einzelnen Biblio- 
heken auch die Möglichkeit, ihre 
'igenen Bestände, als Teilmenge 
‘Ozusagen, ausdrucken zu lassen 
Ind damit die üblichen, aufwendi- 
}en Bandkataloge zu ersetzen. 
Jnter dieser Voraussetzung 
schien 1980 als erstes Zwi- 
icChenergebnis das dreibändige 
Stuttgarter Zeitschriftenverzeich- 
18” (StZV), das die Bestände der 
JB sowie Teilbestände der Würt- 
Smbergischen Landesbibliothek 
Jemeinsam nachwies. Seither 
Mrd dieses Verzeichnis, vermehrt 
'm die Hohenheimer Bestände, 
‚weijährlich in einer jeweils aktua- 
Slerten Ausgabe pupliziert, übri- 
Jens ebenso wie die halbjährlich 
Scheinende Uni-Ausgabe als 
‘ikrofiche-Katalog. Dieses 
Nnoderne Medium bietet sich als 
'©ue Ausgabeform an, da es 
'andlich und außerdem äußerst 
"eisgünstig zu kalkulieren ist. 
)em regelmäßigen Updaten in 
Uen Abständen steht nun nichts 
Stuttgarter Uni-Kurir 
Aikrofiche-Seite des Zeitschriftenkatalnne 
‚ktuelle Verzeichnisse nicht pro- 
luziert werden. Immerhin beträgt 
lie Änderungsquote Jahr für Jahr 
irca 15 Prozent. Es ist also immer 
ieles im Fluß bei Zeitschriften und 
in Abschluß unseres Projekts 
ann naturgemäß nicht in Sicht 
ein. 
Personalien... | 
'rof. Dr. Dres.h.c. Josef Goubeau, 
meritierter Professor für Anorga- 
ische Chemie an der Universität 
tuttgart, ist von der Ludwigs- 
l'aximilian-Universität München 
it der Ehrendoktorwürde aus- 
ezeichnet worden. Die hohe 
uszeichnung wurde ihm von der 
ıkultät für Chemie und Pharmazie 
ırliehen. * 
rof. Dr.-Ing. Nikola S. Dimitrov, 
rdinarius und Direktor des Insti- 
ts für Tragkonstruktionen und 
anstruktives Entwerfen, erhielt 
on der Technischen Universität 
erlin den Doktor-Ingenieur Ehren 
alber (Dr.-Ing.E.h.) „in Anerken- 
ung seiner hervorragenden Lei- 
"ungen auf dem Gebiet der Wei- 
ırentwicklung des Bauwesens 
nd seiner Verdienste um ein 
emeinsames Verständnis von 
rchitekten und Ingenieuren”. 
'ach einer Pause von 20 Jahren 
arlieh die TU Berlin, Fachbereich 
rchitektur, erstmals wieder diese 
kademische Würde, mit der 
Jletzt der berühmte Architekt 
gon Eiermann ausgezeichnet 
'‚orden war. Dimitrov ist in der 
achwelt insbesondere bekannt 
‚eworden durch seine zahlreichen 
eröffentlichungen über die nicht- 
1earen Theorien in der Baustatik 
nd durch seine wegweisenden 
rbeiten zur Einführung der Miku- 
iAski'schen Operatorenrechnung 
ı die Baustatik. 
'rof. Dr.-Ing. Kurt Lange, Direktor 
‚es Institus für Umformtechnik, ist 
on der Technischen Universität 
judapest mit der Ehrendoktor- 
‚Ürde ausgezeichnet worden. 
ange erhielt die Auszeichnung in 
‚.nerkennung seiner hervorragen- 
‚en wissenschaftlichen Tätigkeit. 
* 
7. Friedrich Baur feierte im 
ezember ein äußerst seltenes 
ubiläum. Vor 60 Jahren promo- 
erte er an der damaligen Techni- 
chen Hochschule mit dem Thema 
Zur Standfestigkeit von stehen- 
en Groß-Dieselmaschinen” und 
rhielt für diese Arbeit die Note 
sehr gut”. Baur wurde 1897 in 
hina geboren und legte 1922 
uch seine Diplomprüfung in Stutt- 
art ab. Heute lebt Baur in Düssel- 
A 
Seite 11 
Ehrendoktor Hermann Ziller 
starb im Alter von 77 Jahren 
der ehemalige Präsident der Bun- 
jesbahndirektion Stuttgart und 
:hrendoktor der Universität Stutt- 
yart, Dr-Ing. Dr.-Ing. E.h. Hermann 
Ziller, ist am 16. Oktober 1986 im 
\lter von siebenundsiebzig Jah- 
en verstorben. 
909 in Geislingen/Steige gebo- 
an, studierte er von 1927 bis 1932 
nn der Technischen Hochschule 
;tuttgart Bauingenieurwesen, war 
ıehrmals Hochschulmeister im 
‚raulen und in der Schwimmstaffel 
ind war seinerzeit auch Mitglied 
les Akademischen Orchesters. 
jeine erfolgreiche akademische 
1genieurausbildung vermittelte 
ım die Grundlagen für seine snä- 
t4ervorzuheben sind seine hervor- 
agenden Leistungen während 
ind nach dem Krieg als Leiter der 
;chadensbeseitigung im Ruhrge- 
let und in den Nachkriegsjahren 
’‚eim Wiederaufbau des Güterzug- 
'erkehrs im gesamten Bundesge- 
)iet. Seine über 50 Veröffentli- 
;hungen zeigen, daß er stets mit 
‘rfolg nach Darstellung der Pro- 
lematik und nach klaren Analy- 
en nachvollziehbare und kontrol- 
erbare Lösungswege aufzeigte 
Ind so seine Erkenntnisse wissen- 
Chaftlichen Grundforderungen 
'ntsprechend formulierte. Er 
ählte zu den Männern, die auf- 
rung ihrer ingenieurwissen- 
schaftlichen Kenntnisse und ihres 
Jberblicks über technische Pro- 
Jleme in leitende Stellungen- 
aufgerückt sind und die ihren 
Jewonnenen Einfluß dazu benut- 
zen, ihren Mitarbeitern Entwick- 
'ungsaufgaben zu stellen, die sie 
durch Anregung und Zugaben 
aigener Ideen und durch Zielstre- 
daigkeitmaßgebend zum Erfolg füh- 
’en. In Anerkennung dieser Ver- 
dienste wurde ihm am 5.11.1971 
/on der Universität Stuttgart die 
Nürde eines Doktor-Ingenieurs 
zhren halber verliehen. Die Univer- 
Aität verlor einen guten Freund. 
Gerhard Heimerl! 
Ir. Hermann Ziller 
Kurz und knapp! 
ere praktisch-wissenschaftliche 
ırbeit sowie die Kenntnisse, die 
ur Übertragung theoretischer 
:ntwicklungen in den Produk- 
onsprozeß notwendig sind, und 
ien Überblick über technisch- 
irtschaftliches Geschehen, der 
ın befähigte, Planungen und 
)rganisationen großen Stils zu 
ntwickeln und in die Praxis umzu- 
etzen. 
dJie SEL-Stiftung für technische 
ind wirtschaftliche Kommunika- 
;onsforschung fördert Disserta- 
ionen von Wirtschafts- und So- 
jalwissenschaftlern, die im The- 
nenschwerpunkt ihrer Arbeit 
Jechnische Kommunikation“ be- 
ıandeln. Die Förderung beträgt 
lerzeit 1000 Mark monatlich. Sie 
eginnt im November 1987 und 
ann nach einem Jahr bis zu einer 
löchstdauer von zwei Jahren ver- 
ängert werden. Bewerbungen 
ind bis zum 15. Mai 1987 zu rich- 
an an den Kuratoriumsvorsitzen- 
len Dr. G. Zeidler, Standard Elek- 
‘ik Lorenz AG, Postfach 400 749, 
000 Stuttgart 40. Eine Beschrei- 
‚ung des Promotionsvorhabens, 
in Gutachten des betreuenden 
lochschullehrers und ein Lebens- 
‘uf mit Lichtbild sowie Einkom- 
*anshinweise sind beizufügen 
‚ein Berufsweg im Dienste der 
‚jeutschen Reichsbahn und Bun- 
esbahn führte ihn von Stuttgart 
ber Nürnberg, Frankfurt, Essen 
nd Saarbrücken schließlich wie- 
er nach Stuttgart, wo er 1966 bis 
374 als Präsident die Bundes- 
ahndirektion leitete. In dieser Zeit 
einer Verantwortung fielen wich- 
ge Entscheidungen für die Pla- 
ung und den Bau der S-Bahn in 
‚tuttgart sowie für zahlreiche 
roßprojekte im Württembergi- 
hen | andestail
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.