MITTEILUNGEN
der
Vereinigung der KElektrieitätswerke
Redaktion: Expedition:
Stadtbaurat Uppenborn, München, Ledererstr. 2/ım. | Buchdruckerei R. Oldenbourg, München, Glückstr. 11.
Heft 2. München, den 1. November 1901. Jahrgang I...
Inhalt: Jahresbericht über die Generalversammlung in Bonn. — Die Anlage- und Betriebskosten elektrischer Koch-
einrichtungen. — Nachrichten aus der Vereinigung: 1. Von der Kommission für maschinentechnische Fragen. —
9, Von der Kommission für Tarife. — 3. Mitgliederstand.
Bericht über die ordentliche General-
versammlung zu Bonn
am 3,, 4. und 5, Juni 1901,
(Fortsetzung.)
Es ergab sich, dafs die Elektricitätswerke Dres-
jen, Würzburg und Köln den Bericht nicht erhalten
haben. Derselbe wird nachgeschickt. Ich komme
zu Punkt 8 b der Tagesordnung und erteile Herrn
Direktor Döpke das Wort. Es scheint, dafs Herr
Direktor Döpke momentan in der Sitzung nicht
anwesend ist, und erteile daher Herrn Direktor
Söhren zu Punkt V,8 ce das Wort.
Direktor Söhren: Meine Herren! Ich hatte,
als Sie mich zum Obmann der Kohlenkommission
wählten, damals grofse Hoffnung, dafs die Kommis-
sion gute Resultate zeitigen könnte.
Im folgenden erstatte ich Bericht über die
Thätigkeit der Kommission.
Die Kommission ist in Stuttgart sogleich
nach ihrer Ernennung in Thätigkeit getreten und
hat die Fragebogen entworfen, welche sodann an
sämtliche Mitglieder der Vereinigung gesandt wurden.
Die Ergebnisse dieser Fragebogen sind sodann in
ainer Zusammenstellung aufgeführt und geben einen
interessanten Einblick über den Kohlenbezug, sowohl
in Hinsicht auf die Bezugsorte, als auch auf die
Verwendung der verschiedenen Kohlensorten,
Aus der Zusammenstellung ist sodann ein Aus-
zug gemacht worden, der nur die Werke umfafst,
welche Ruhrkohlen, wenn auch nur teilweise, ver-
wenden, und dieser Auszug ist dem Kohlensyndikat
mit dem in den Akten befindlichen Begleitschreiben
zugestellt worden. Ich hatte schon früher Gelegen-
heit gehabt, bei Verhandlungen mit den leitenden
Persönlichkeiten des Syndikats über vorstehende
Angelegenheit Rücksprache zu nehmen, war indessen
schon damals auf das Unzuträgliche einer solchen
Einkaufsvereinigung hingewiesen worden, und wurde
mir aufserdem mitgeteilt, dafs auch andere Ver-
einigungen bereits mit gleichen Anliegen an das
Kohlensyndikat herangetreten, aber abschlägig be-
schieden worden seien.
Das Antwortschreiben des Kohlensyndikats auf
neine schriftliche Eingabe vom 24. Januar d. J.
st erst am 19. April ausgefertigt worden; es betont,
lafs es ganz unmöglich erscheine, bei der zerstreuten
‚age der beteiligten Werke fast über ganz Deutsch-
and, als auch bei der Verschiedenartigkeit der An:
iprüche an das Heizmaterial, bezw. der Sorten, sowie
'erner mit Rücksicht auf die bestehenden Verkaufs-
ırgane, eine einheitliche Grundlage für den Verkauf
‚on Kohlen an Elektricitätswerke zu schaften.
Das Kohlensyndikat erklärt sich jedoch bereit,
ja gegenwärtig schon ein Teil der dem Verein an-
zehörenden Werke die Kohlen vom Syndikat direkt
jezieht, den Vereinsmitgliedern mit Rat und That
ın die Hand zu gehen, im Falle ihnen Schwierig-
zeiten bei der Eindeckung des Bedarfs an Kohlen
ıntstehen sollten, und glaubt auch, so dem Antrag
yerecht zu werden.
Baurat Uppenborn: Ich danke Herrn Direktor
Söhren für seine interessante Mitteilung. Wir haben
zon der Vervielfältigung der umfangreichen Zu-
ıaammenstellung Abstand genommen mit Rücksicht
auf die grofsen Druckkosten. Es würde vielleicht
ım besten sein, dafs diejenigen Herren, die ein be-
sonderes Interesse an der Kohlenfrage haben, es
nir mitteilen und werde ich alsdann den Herren
len betreffenden Akt zur Verfügung stellen.
Direktor Leitgebel: Meine Herren! So sehr wir
Jankbar sind für die Mühewaltung, der sich Herr
Direktor Söhren unterzogen hat, müssen wir doch
schliefslich das von der Kommission erlangte Resul-
at leider als ein negatives bezeichnen. Wir haben
aber alle, die wir einen ganz bedeutenden Bedarf
an Kohlen repräsentieren, das höchste Interesse
Jaran, dafs die Kohlenangelegenheit zu -unserer Zu-