Full text: Württembergische Kirchengeschichte bis zum Ende der Stauferzeit

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lemik grundsätzlich verzichtet. Der Band soll bei aller streng wissen⸗ 
schaftlichen Grundlage auch für weitere Kreise lesbar sein und auf 
längere Zeit eine gern benützte Darstellung bleiben. 
Das Buch will nur der geschichtlichen Wahrheit dienen; es ist keiner' 
Richtung, keinem Bekenntnis zu lieb oder zu leid geschrieben, möchte 
auch nicht irgendwie in die Streitfragen des Tages eingreifen. Aber 
es soll wie jedes echte Geschichtswerk doch die Einsicht in die Aufgaben 
der Gegenwart wie der näheren und ferneren Zukunft fördern. Da⸗ 
mals wurde der Grund der christlichen Gesittung unseres Landes ge—⸗ 
legt, damals entstanden alle wichtigeren Pfarreien. Die Gegenwart 
schuldet diesem reichen und mannigfaltigen Erbe hundertfachen Dank. 
Wer eine gehaltvolle Vergangenheit wahrheitsgetreu erkundet, dient 
seiner Kirche, seinem Volke wie dem Staat. Denn Geschichte ist nicht 
nur Vergangenheit, sondern deren Einheit mit der Zukunft; nur durch 
ihre Erkenntnis lernen wir das Zeitbedingte und das Beständige 
unterscheiden, und gerade die Kirchengeschichte gewährt ganz beson— 
dere Gelegenheit, bei aller Objektivität und bei klarem Blick für das 
Zufällige und die vielen Menschlichkeiten dem von Ranke gesteckten 
Ziele nachzugehen, das Göttliche in der Geschichte wiederzufinden. 
Die neue Bearbeitung der Württembergischen Kirchengeschichte des 
Calwer Verlagsvereins ist auf fünf Bände berechnet. Der dritte Band, 
die Württembergische Reformationsgeschichte von D. Julius Rauscher, 
erschien bereits 1934, die andern Bände von andern Verfassern, die 
D. Rauscher als Mitarbeiter gewonnen hat, werden folgen. Für das 
Mitlesen der Korrekturen danke ich den Herren Oberstudiendirektor 
i. R. Dr. Franz Pohlhammer, Archivdirektor Dr. Hermann Häring und 
Regierungsrat Dr. Max Miller, für sachlichen Beirat Herrn Ephorus 
i. R. Dr. Adolf Mettler auf das allerherzlichste. 
Stuttgart im April 1936. 
Karl Weller.
	        
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