Full text: Die Kunst- und Altertums-Denkmale im Königreich Württemberg. Inventar. Neckarkreis (1889)

Neckarkreis. Oberamt Eßlingen. 
Römische Niederlassungen fand man bis jetzt außer Köngeu bei Deizisau, Nel- 
liugeu, Psauhausen, Wendlingen und Kloster Weil. 
Reihengräber fand man bis jetzt bei Mettingen und ein merkwürdiges Einzel 
grab auf dem Olenberg bei Rudern (Abb. in Hefte des W. Altertumsvereins I, 9), 
es enthielt neben anderem einen goldenen Dolchgriff und ein gediegen goldenes, mit 
roten Glasflüssen und Granaten verziertes Schwertgürtelschlvß. (M.) Die Sage 
sagt, hier sei ein vornehmer Mann begraben. Auch gcistet's hier oben. Wenn der 
„Schlnrgcr" um Mitternacht schleppenden Ganges durch die Weinberge geht, ist aus 
ein gutes Weinjahr zu hoffen. Das Grab war auf dem höchsten Punkte des Ölen- 
berges, fünfzig Schritte nordöstlich von dem noch stehenden Warttnrm. Im Jahr 1857 
stieß man auf ein Gerippe, das 6^/z.Fuß lang war und einem Mann von etwa 
dreißig Jahren angehörte, mit dem Gesicht gegen Osten. Über der Grabstätte war 
eine Schuttschichte mit Bruchstücken von Ziegeln, Backsteinen, Gefässen, außen rot, im 
Bruche schwarz. Etwa 15 Schritte davon entfernt waren Reste von Fußböden. 
Etzlingen. Schmiedeyengitter am Kaiscrsheimer Hos. 
Nach der Volkssage stand hier eine Wallfahrtskapelle. — Das Grab des Franken- 
königs Childerich I. (fl 481) ergab ganz ähnliche, ja fast gleichartige Schmucksachen. 
Zwischen Eßlingen und dem Rothenberg gelegen, läßt dieses Grab vor uns verschie 
dene Phantasiebilder aufsteigen. Nahte hier ein Vorfahr des Alemanne» Hafti, oder 
einer des späteren Fürstenhauses auf dem Rothenberg? 
Eßlingen. Oberamtsstadt. 
Die Stadt liegt auf dcni rechten Ufer des Neckars, von dem aber ein in zwei 
Arme sich teilender Kanal mitten durch die Stadt hindurchführt. Auf der rechten 
Neckarseite ist flußaufwärts (östlich) ebene Thalweitung, und ebenso auf der linken 
Leite flußabwärts. An die Stadt selbst treten von Süden und besonders von Norden, 
also von der rechten Thalseitc, Berghöhen ganz nahe heran. 
Der Ursprung der Stadt verliert sich in Danket; Römerspuren sind keine vor 
handen. Ter Platz war auch für ihre Zwecke lange nicht so günstig, wie zwei Stunden 
flußabwärts Cannstatt. Zu Nöinerzeiten lag vielleicht ein keltisch-germanisches Dorf an 
Ltelle der Ltadt. Die römische Hauptstraße (s. o.) ging aus dem linken Flußufer. Die
	        

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