Stuttgart Stadt.
AUertürnev.
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'as reizende, tiefe und weite, von Reben umgrünte, von Wäldern umkränzte,
von einem Seitenbach des Neckars durchflossene Thal, worin jetzt die Haupt
stadt des Königreiches liegt, war vor dem
Mittelalter nur spärlich besiedelt, wogegen das
kaum eine Stunde nordöstlich von Stuttgart
am Neckarfluß gelegene Cannstatt schon vor
den Römern ein wichtiger Platz gewesen sein
muß. Von dieser uralten Stätte, dort am
leichtesten Übergang über das Neckarthal für
weithin, werden in vor
geschichtlicher Zeit schon
„Renn-" oder „Hoch
wege" auch südwestwärts,
also durch das Gebiet der
jetzigen Stadt Stuttgart
gezogen sein: so von Cann
statt herauf zum Weißen
hof und ans dem schmalen
Rücken der Feuerbacher
und Bothnanger Heide
fort bis zur Gaiseiche,
weiter am Birkenkopf vor
bei und zwischen den
Quellen der Glems und
des Heidenklingenbaches,
der früher die „Wasser
fälle" bildete, hindurch
und südwärts aufdie Hoch
fläche der Filder. Auf
dem durch tiefe Schluchten
geschützten Birkenkopf (mit
Trinkwasser) glaubt man
noch Reste eines alten
Wallrings zu sehen; auch
liegen aus dem schmalen, vom Birkenkopf östlich ausgehenden Rücken drei vorrömische
Grabhügel. Der vorderste wurde geöffnet und ergab Bronzesachen und zwei Ge
rippe (M. *). Außerdem scheint der auf der andern, der rechten Seite des Nesen-
Die Stiftskirche.
*) (M.) bezeichnet, daß sich die Gegenstände im K. Museum vaterländischer Kirnst- und Alter-
tumsdenkmale in Stuttgart befinden.