Hohen-Asberg nach Merian. 1643.
Oberamt Lubwigsburg.
Der beinahe ganz auf der linken Seite des Neckars gelegene Bezirk gehört zu
den lehrreichsten des ganzen Landes. Auf ihm erhebt sich, als einer der urältesten
Kulturmittelpunkte, der Asberg, mit Fürstengräbern südlich und südöstlich an seinem
Fuß, gegen Abend die alte Stadt Markgröningen, welche in ihren Mauern eine
merkwürdige und eigenartige Blüte der Kunst nach dem Fall der Hohenstausen erlebt
hat — und endlich, nicht eine Stunde südöstlich des Berges, das durch den
Willen der Landesfürsten erst im Beginn des vorigen Jahrhunderts großartig und
weitgedacht entstandene Ludwigsburg, mit seinen Schlössern, Gärten und Baumreihen.
Es sind Gedanken hochbegabter Herrscher und Künstler hier verwirklicht worden, als
monumentale Erscheinungen bis in ferne Zeit! So liegen im Bezirk drei weit von
einander entfernte, scharf ausgeprägte Kulturstätten klar vor Augen. Außerdem ist
der Bezirk noch reich an Schlössern, Kirchen und Grabmälern, meist aus dem
15. und 16. Jahrhundert.
Altertümer.
Wie schon bemerkt, den urältesten halbvorgeschichtlichen Mittelpunkt der Gegend
bildet der freistehende Asberg (Asesberg 819), zu einem uralten Herrschersitz und
einem heiligen Berg wie geschaffen, das weithin gebreitete, üppige Getreideland
hoch und felsensteil überragend, unfern den tiefeingeschnittenen Ufern des Neckars.
Herrliche Rundsicht von der Krone des Berges, an dessen Fuß, wie kleinere Berge,
einer auch das „Klein-Asbergle" geheißen, sich jene Fürstengräber erheben. — Die
sog. Belle-Remise liegt drei Viertelstunden südöstlich vom Asberg und eine Viertel
stunde südwestlich von Ludwigsburg ganz auf der Anhöhe, nach allen Seiten eine