Meramk Weinsberg.
Altertümer. Von vorrömischen Resten ist bis jetzt nichts bekannt in dem
durch seine Naturschönheiten hervorragenden Bezirk. Die nordwestliche Hälfte ist meist
erfüllt von weichen Thälern mit Obst und Weinreben, an der südöstlichen steigen die
Löwensteiner Berge steil und reich bewaldet empor, als Mittelpunkt mit der kühnen
Burgruine Lölvenstein und dem noch festen Städtchen darunter. Blicke über die Wald
berge hin in das milde, fcingehügelte blauende Unterland gehören zum Poesievollsten
in dem an landschaftlichen Schönheiten so reichen Neckarkreis. Ringwälle mögen
wohl auf den weit vorliegenden schroffen Bergzungen des Löwensteiner „Waldes"
gewesen sein, so Burg Löwenstein selbst, Heinrieth und Hellmat, oberhalb Unter-
Heimbach. Endlich die „Weibertreu", einst Ringwall und Götterberg. Römische
Niederlassungen bei Eberstadt, Hölzern, Unter-Heimbach; in beiden letzteren Orten
römische Bildwerke. Wichtige Römerstraßen liefen von Heilbronn-Böckingen nach
Mainhardt und nach Ohringen, von Kastell zu Kastell. Ferner von Meimsheim über
Lanffen, Abstatt nach Löwenstein, dort verbindet sie sich mit der von Heilbronn her
kommenden; höchst wahrscheinlich ist es eine uralte Hochstraße, sie geht über Maiu-
hardt weiter bis Hall, heißt „Hochstraße", „alte Haller Straße". Durch die östliche
Spitze des Bezirks zieht der Rhcinlimes, dahinter das Kastell bei Mainhardt, ein
Rechteck von 140 in Breite bei 191 m Länge, mit Türmen und Thoren und schweren
sandsteinernen Schlenderkugeln; von letzteren liegen noch einige im Pfarrgarten. Bon
Denksteinen mit Inschriften und Bildwerken (N.) fand man bei Mainhardt schon ziemlich
viele, so einen Grabstein für zwei Unteroffiziere aus Dalmatien und einen jetzt ver
mißten Legionsstein der 22. Legion. Reihengräber bei Bitzfeld.