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Schwarzwaldkreis. Oberamt Horb.
der Stadt an dieses Geschlecht. Nach Burkhard's Tod erscheint als .Herr der Stadt
Rudolf I., dann sein ältester Sohn Albrecht, der kaiserliche Hofkanzler, 7 1359 als
Bischof von Freising. Im Oktober 1381 kommt Horb mit der Grafschaft an Österreich,
1805 an Württemberg. Die Kirche zum heil. Kreuz war bis 1387 Filial der benach
barten zu Jhlingen gewesen, wurde aber am 31. Oktober dieses Jahres von dem späteren
Grafen Rudolf (st 1387), obgleich er die Herrschaft bereits im Jahr 1381 an Öster
reich verkauft, übrigens auf Lebenszeit wieder zurückerhalten hatte, zu einem Kollegiat-
stift mit zwölf Chorherren erhoben. Diesem wurden der Kirchensatz zu Eutingen, zu
Jhlingen und die vier Altarpfründen der bisherigen Heiligkreuzkapelle einverleibt.
Tlbldoif.
Kath. Kirche zum heil. Konrad, 1844, der starke Turm noch gotisch. Gute
gotische Holzbilder der Madonna, St. Konrad und Pelagius. Monstranz, im Über
gang vom Gotischen zur Renaissance, mit Fialen und Statuetten; oben ein Kreuz
mit Maria und Johannes. Reste der ehemaligen Burg, ein etwa 20 Fuß hoher Turm.
Dann liegen eine halbe Stunde östlich, auf der Bergspitze zwischen Neckar- und
Eyachthal die Ruinen der Burg Frundeck, ein Keller und ein noch etwa 60 Fuß
hoher Mantel.
JU'tbehn.
Kath. Kirche zur heil. Maria, 1870; Turm unten herauf noch romanisch.
Nach der Oberamtsbeschreibung Horb waren an der früheren romanischen Kirche, au
der Nordseite ein rundbogiger Eingang, daneben ein schachbrettartig linierter Stein,
an der Südseite ein halbrundes Bogenfeld mit Kreuz und Lilie; am Turm, roh ein
geritzt, eine menschliche Figur mit aufgehobenen Armen, ein Krummstab u. s. w.
Wcrisrngen.
Kath. Kirche zur heil. Anastasia, 1755. Turm noch gotisch. Gotische Holz
bilder, Madonna, St. Nikolaus. Eine Viertelstunde östlich vom Ort der Bühl, ein
sehr großer künstlich aufgeworfener Hügel. Von ihm erzählt die Volkssage, daß nach
einer Schlacht der hier gefallene Anführer von den Soldaten bestattet worden sei,
jeder habe eine Kopfbedeckung voll Erde auf das Grab des Gefallenen geschüttet.
Auf dem Hügel eine große Linde und ein Feldkreuz. Im Jahr 1893 wurde die
Linde gefällt und der Hügel enthüllte sich als ein Fürsten grab mit Goldblech-,
Bronze- und Bernsteinringen.
Wievingen.
Kath. Kirche zu St. Peter und Paul, gotisch, 1788 vergrößert und verändert,
ehemals die Schloßkapelle der Edlen von Rottenburg-Ehingen, während die auf der
anderen, rechten Seite des Neckars gelegene sehr alte Gottesackerkapelle als Pfarrkirche
für die Umgegend diente. Schiff und der vieleckig schließende Chor haben flache
Decken und Maßwerkfenster. Gemaltes Epitaphium der Frau Anna von Dalberg,
geb. von Wernau, st 1567. Nach dem Rohrhalder Lagerbuch von 1681, jetzt auf
der Weitenburg, wäre die Kirche 1460 mit Bewilligung des Priors von Rohrhalden