Neuenbürg nach Merian. 1643.
Oberamt Neuenbürg.
Ein echtes Schwarzwald-Oberamt. Die eng und felsenhaft durch den Buntsand
stein sich drängenden langen Thäler mit schmalen Wiesen gründen, durch welche aus
den Hochmooren stets voll tind rasch die Quellbäche der Enz herabrauschen, gaben wenig
Ranni für Stadtbildungen, mehr für Sägmühlen, Burgen, Klöster und Klausen.
Künstlerischer Mittelpunkt ist das um 1147 gegründete Cistcrzienserkloster Herrcn-
alb, schon auf der Rheinthalseite des Gebirges gelegen. Römische Niederlassungen
waren bei Birkenfeld, Conweiler, Gräfenhausen, Ottenhausen. Straßen: von Pforz
heim über Lchwann und Conweiler, Herrenalb, Gernsbach nach Baden: über Dennach,
Dobel, Kaltenbrunn südwärts; über Salmbach, Jgelsloch, Besenfeld, Baden :c.
"Auch in diesem Bezirk fanden sich römische Bildwerke (M), so in Ottenhausen,
Diana mit Köcher und Jagdhund, und ein merkwürdiges Relief in Conweiler: auf dem
obmen Leil je in einer Nische Merkur und Apollo, neben ihnen zwei kleine menschliche
Gestalten; auf dem unteren Teil Minerva als Kultbild, umgeben von einem Priester,
m ^ X. pfcrtiercii, Stier, Bock und Schwein (suovetaurilia), und zwei von einer
Schlange umwundenen Gefäßen. Am Kirchhof zli Gräfenhausen ist ein vierseitiger
llU ^gemauert, sichtbar sind Herkules und Minerva. Auch fand man hier einen
römischen Helm (M), ähnlich dem bei Wildberg gefundenen, gleichfalls abgebildet bei
enit olf. — Als vorrömische Ringwälle sind anzusprechen der Schloßberg zu Neuen
burg und der Falkenstein bei Herrenalb.