Nürtingen.
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Die evangelische Heiligkreuzkirche, ursprünglich Friedhoskapelle, 1455 von Al
mosen erbaut durch einen Baumeister h. b. Die Westseite mit hübsch gruppierten
Fenstern, Schiff und vieleckiger Chor mit Fisch- ’r
blasenfenstern; innen im Chor ein Stcrngewölbe
auf Konsolen.
Siechenkapelle auf dem großen, gegen Ober-
Ensingen gelegenen Kirchhof, erbaut von der Stadt
1610. Auf demselben zahlreiche alte Grabplatten
aus der Renaissancezeit und später. — Schöner
schmiedeiscrner Marktbrunnen im Rokokostil, 1789.
In demselben Stil ein steinerner mit schöner Säule,
die einen Riesen trägt, und verziertem gußeisernem
Trog, 1716.
Von einer Schwäbin, vielleicht einer Gräfin
von Urach, Beatrix, als Heiratgut an einen sächsi
schen Grafen gebracht, wurde Nürtingen um 1024
von letzterem wegen der Entlegenheit an Kaiser
Kourad II. ausgetauscht und also Reichsgut.
Hievon kamen Teile an das Bistum Speier, an
die Grafen von Achalm-Urach, die hier frühe nach
Eßlingen verziehende Ministerialen sitzen hatten,
an die Herzoge von Teck re. Der Urachcr Anteil
ging 1254 ff., der teckische 1299 an Württem
berg über; der speierische über Bayern und die
Herren von Neuffen 1284 an Kloster Salem,
dessen „Mönchshof" (jetzt Bierbrauerei zum
Waldhorn) 1645 gleichfalls württembergisch wurde. 1286 im
Nürtingen. Sakristeithüre.
Eberhard zerstörte Kaiser Rudolf den hiesigen Kirchhof.
Im
Krieg
schloß
gegen
batten
Graf
ihren
Nürtingen. Sakristeithüre.
Witwensitz: Gräfin Henriette, die herrschsüchtige Mömpelgarderin, welche 1444 hier
starb; Elisabeth von Brandenburg, die treffliche Gemahlin des schlimmen Herzogs
Paulus, Denkmäler aus Württemberg. Schwarzwaldkreis. iz