Oberamt Kotlenburg.
^chon in vorrömischer Zeit ist bei Rottenburg eine bedeutende Niederlassung
anzunehmen, wofür neben dem echt keltischen Namen Sumelocenna die außerordentlich
günstige Lage, sowie der Fund uralter Gräber aus mächtigen Steinblöcken spricht;
in der römischen Zeit hatte die 6iv1ta8 Sumelocenna eine städtische Entwicklung, wie
Baden-Baden oder Ladenburg, ja wohl noch bedeutender, wenn man den Umfang
der Ruinen, die heute noch um die jetzige Stadt im Boden liegen, verfolgt. Non
dem Straßenstern Rottenburg, ohne Zweifel von Rot oder Route gleich Straße so
benannt, gingen Römerstraßcn nach allen Seiten, über Ofterdingen aus die Alb nach
Münsingen-Ulm, über Erlaheim nach Rottweil rechts des Neckars, links über Eutingen
nach Unter-Jflingen und von da die eine nach Rottweil, die andere westwärts nach
Loßburg und gegen Straßburg i. Elsaß, s. o. S. 86. Rückwärts ging diese Straße,
die Hauptheerstraße, nach Herrenberg, Cannstatt u. s. w. Nordwärts lief eine auf
Pforzheim. Römische Niederlassungen lagen ringsum im Bezirk bei Belsen, Bodels-
hausen, Dettingen, Ergenzingen, Hailfingen, Hirrlingen, Niedcrnau, Obernau, Ofter
dingen, Remmingsheim, Wendelsheim, Wolfenhausen. Grabhügel bei Hirschau,
s. dort, Seebronn, Wolfenhausen. Alemannische Reihengräber bei Ergenzingen,
Frommcnhausen, Hirrlingen und Wurmlingen.
Hlotteirbrrrg rnit Kliirrgen.
Schon die große Menge der bei Rottenburg gefundenen Jnschriftsteine und
Bildwerke läßt auf eine mächtige römische Stadt schließen. Die Stadt selbst hieß
Sumelocenna oder Sumalocennae. Eine im Jahr 1850 am Weg nach Weggenthal
gefundene Widmungsinschrift, die an einem öffentlichen Bauwerk angebracht war, be
ginnt mit den Worten: Zur Ehre des Kaiserhauses, nach Beschluß des Gemeinde-
rats des Waldthals von Sumelocenna (saltus Sumel'ocennensis). Unter den Bild
Rottenburg,