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68 Schwarzwaldkreis. Oberamt Calw.
lanqer Hochmantel vor dem gewaltigen viereckigen Turm, alles, wie heute erst aufgeführt
aus großen Buntsandsteinquadern mit scharfen Randschlägen und weich-gewölbten
Zuckeln Man ermißt au diesen Burgbaute,i so recht die Kunsthöhe der Hohen-
staufenzeit, in welcher man selbst auch die kahle, dem Feind zugekehrte Mauerfläche
so stolz und wirksam-schön aufzuführen verstand. Dann die Gewölbe im Innern, die
Schießscharten und Fenster, wie ist das alles gefügt und gekeilt, und auch in der kleinsten
schmälsten Öffnung, welches Glück in den Verhältnissen. — Der Ritterbau zeigt noch
reiche Säulensenster von zarter Bildung, zum Teil aus etwas späterer Zeit. Gehen
Burg Liebenzell.
wir ins Einzelne. Von drei Seiten natürlich fest, war der Ban auf der vierten, nord
westlichen, durch einen tiefen Graben unzugänglich gemacht, auch steht hier der prächtige,
stolze, noch wohl erhaltene Turm, an dessen Nebenseiten eine je 35' lange, sehr dicke
und hohe Mauer (Mantel) sich fortzieht, mit der Stirnseite des Turms eine gleich
laufende Fläche bildend und an ihren beiden Enden vollkommen häuptig gearbeitet.
Dieser Turm mit dem anstoßenden Hochmantel bildete den ältesten Teil der Burg,
an den die übrigen Gebäude erst später angebaut wurden. Der Turm ist viereckig
und wie der anstoßende Mantel aus Buckelsteinen erbaut; seine Höhe beträgt
120 und die Ticke seiner Mauern 7—8'. Der ursprüngliche rundbogige Eingang