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Festhalle für
Landau
Der Stadt Landau in der Rheinpfalz wurde von einem
annten Stifter eine Summe von 600000 Mark zum Bau
Festhalle - (vereinigtes Konzerthaus und Stadttheater)
jesen. Nach einem erlassenen Preisausschreiben wurde
)üsseldorfer Architekt Hermann Goerke auf Grund
Konkurrenzarbeit mit der Planbearbeitung und künst-
ischen Leitung beauftragt.
Das Werk wurde nach einer Bauzeit von 2 Jahren mit
einem Kostenaufwande von rund 830000 Mark fertiggestellt
und enthält ausser den Betriebsräumen mit Tagesrestaurant usw.
einen grossen Konzert-, Theater- und Festsaal mit 1300 Sitz-
plätzen, sowie einen kleinen Saal für Kammermusik. Die
Bühne kann durch besondere Mechanismen in ganz kurzer
Zeit in eine Musiknische verwandelt werden, die in ihrem
Hintergrunde eine grosse Orgel birgt und auf ihrem Podium
Platz für ca, 300 Mitwirkende bietet,
Um eine gute Akustik zu erzielen, wurde die formale
Ausbildung des Saales, die Behandlung der Decken, Wände usw.
seitens des Architekten der genauesten Bearbeitung unterzogen,
mit dem Erfolge, dass sowohl für Konzert- wie T’heaterzwecke
bei vollem wie leerem Hause die Akustik als eine unüber-
trefflich gute gepriesen wird,
Ueberbaute Fläche 2900 qm,
Schluss des redaktionellen Teiles,
um=m Am Bau beteiligte Firmen wm
Sämtliche ornamentalen Teile des akustisch vorzüglichen
Saales stammen aus dem Atelier des Herrn Bildhauer
W. Mühleisen, Stuckfabrik, in Hessental i, Wttbg. und
sind teils an Ort und. Stelle angetragen, teils im Atelier
modelliert, in Hartstuck gegossen und dann eingefügt.
Hervorzuheben sind besonders der Balkonfries mit den
symbolisierenden, fein modellierten, Figuren in Flachrelief, die
Säulenkapitäle und Pilaster mit ihren Deckenanschlüssen und
namentlich die schwierig auszuführende Decke, die, elliptisch
gewölbt, eine grosszügig modellierte Rippeneinteilung mit
Ventilationsrosetten und Friesen bekommen hat.
Im Interesse guter Akustik sind alle Plastiken und
Architekturmodellierungen mit einer verschiedenartig behan-
delten Oberfläche von ganz glatter bis rauhester Ausführung
mit interessanten Detailerfindungen hergestellt,
Die Abbildung der heutigen Nummer zeigt ein Figuren-
relief, das von. obiger Firma ausgeführt wurde,
Erwähnt sei bei dieser Gelegenheit ein ganz neu im
Buchhandel erschienenes Werk „Bürgerliche Wohnräume“ mit
vornehmen Decken und Wandeinteilungen in Mocdern, Louis X VI.
und Biedermeier. Auf Wunsch sendet die Firma ihre reich-
haltigen Abbildungen Interessenten gern Zu. (Siehe. Inserat.)
Das Legen der Fussböden war der auf diesem Gebiete
vorteilhaft bekannten Parkettfabrik Langenargen G. m. b, H.
Langenargen a. Bodensee übertragen. e
Als Fussbodenbelag wurde teilweise Torgament von
Torgamentwerke G. m. b. H. Leipzig, Eutritzscherstr. 24
verwandt,
Die von der Firma G. Zimmermann, Königlicher Hof-
lieferant, Süddeutsche Glasdachindustrie in Stuttgart, Rotebühl-
strasse 57 u. 59, zu obigem Neubau gelieferten Glasbedachungen
wurden nach ihrem bewährten geschützten kittlosen System
ausgeführt und ist hierbei darauf Bedacht genommen worden,
dass die Scheiben jederzeit durch jedermann leicht aus-
gewechselt werden können; ferner wurde für die Ableitung
des Schwitzwassers Sorge getragen. Die Vorzüglichkeit dieser
Bedachungsart besteht insbesondere auch in der einfachen
und leichten Konstruktion, welche eine rasche Montage und
eine grosse Dauerhaftigkeit gewährleistet, sodass Reparaturen
so gut wie ausgeschlossen sind, ganz abgesehen davon, dass
auch die Glasscheiben weniger zu Bruch neigen, da solche
in verlegtem Zustande Spielraum haben und sich entsprechend
dehnen können, während bei Kittbedachungen, nachdem das
Material hart geworden ist, das Glas meistenteils sich beim
Schaffen durch Bruch Luft machen muss. Die beigefügten
kleinen Abbildungen veranschaulichen am besten einige der
beliebtesten Sprossensysteme — Universal — Columbus —
Perfect — Prima — der genannten leistungsfähigen Firma,
Glas Glas) Gras
„Universal“
„Perfect“ „Prima‘*