31 Wach auf, steh auf und lös mir Deine Hände. Hier bin ich, den Du findest. Ich muß ihn halten. Der Pfosten fällt und ich mit ihm. Oefine die Augen, Du Namenlose, Du namenlos Geliebte. Mein Herz blutet in Deinen Schoß, da Du nicht siehst. Dunkel ist es. Ich muß den Pfosten halten, ich falle. Du kannst nicht fallen. Es ist nciht dunkel. Mein Ring leuchtet an Deinem Finger. Sie dürfen mir den Ring nicht nehmen, Herr Justizrat. Er war in meiner linken Backe eingegraben. So ist der Weg Dir doch voraus bestimmt, Du Namenlose, Du namenlos Geliebte. Zehn Stufen taumeln unter seinen Füßen, die Klingel heult die Dämmerung auf. Herr Doktor, was ist. Kommen Sie schnell, Ottilie, hier liegt eine Dame ohnmächtig auf der Treppe. Ach Gott, das ist das Fräulein, das bis zehn auf Sie gewartet hat. Schnell, schnell. Halten Sie fest, ich löse die Hände. Ein Schrei heult die Dämmerung auf: Sie dürfen mir den Ring nicht nehmen, er war in meiner Backe eingegraben. Ich bitte Sie, liebes Fräulein, lassen Sie doch los. Es wird Ihnen nichts genommen. So, halten Sie fest Ottilie. Sie haben den Ring gestohlen, Frau Justizrat. Er gehört mir, ich habe die Quittung. Seien Sie ruhig, armes Kind. Sie sind geborgen. Bist Du es, mit den sanften Augen. Oh Gott im Himmel, Sie haben meine Beine gesehen. Meine Augen sind mit Tränen verhangen. Ah, Herr Richter. Was verschafft mir so früh das Vergnügen. Entschuldigen Sie vielmals, Herr Justizrat. ich bin ganz un glücklich. Meine Tochter ist heute Nacht nicht nach Hause gekommen. Was sagen Sie. Ich will zur Polizei. Können Sie mir vielleicht einen Hinweis geben. Ist Ihnen gestern etwas an meiner Tochter auf gefallen. Aber gar nichts, lieber Herr Richter. Fräulein Richter war unverändert. Ich glaube, sie hatte noch eine kleine Be sorgung für meine Frau zu machen und ist gegen sieben Uhr weggegangen.