13 Frage 6, von Lueger behandelt, bezieht sich auf die Unter suchung über das Ausströmen von Dampf aus Oeffnungen der Dampfkessel, und wird gleichfalls angenommen. Frage 7 wünscht Aufschluß über die Bewegung des Wassers beim Durchdringen von Erdkörpern. Lueger erörtert dieselbe und vereinigt sich schließlich mit Fischer und Wey rauch auf eine von der ursprünglichen abweichende Fassung, nämlich: Welche Wider stände entstehen bei der Bewegung des Wassers durch Filter? In dieser Fassung wird die Frage gutgeheißen. Frage 8 ist auf die Feststellung der Reibungswiderstände ge richtet, welche der Bewegung des Wassers in Röhren von 600 mm und mehr Weite entgegenstehen. Sie wird nach dem Vorschlage des Referenten Lueger gutgeheißen. Frage 9 gliedert Rheinhard in zwei Teile. Er wünscht einmal genaue Prüfung des Werts der einzelnen, bisher zu Wassermessungen verwendeten Instrumente; sodann möchte er möglichst sichere Grundlagen für die Berechnung von Durchfluß mengen bei vollkommenen und unvollkommenen Neberfällen, Schützen u. dergl., davon ausgehend, daß alle bisherigen Formeln noch mehr oder weniger an Unrichtigkeit und Unvollkommenheit leiden. Auch mit diesen beiden Fragen erklärt sich die Versammlung einverstanden. Der Vorsitzende spricht nunmehr der Kommission, die vor stehende Fragen beraten, begründet und beantragt hat, den Dank des Vereins aus und hofft, daß dieses reiche Fragematerial noch so zeitig an den Vereinsvorstand gelange, daß es bei der heurigen Abgeordnetenversammlung auf die Tagesordnung gebracht werden könne. Nun erhält Baurat Philippi das Wort zu dem auf der Tagesordnung stehenden Vortrag über die von ihm erbauten Se kundärbahnen in Thüringen. Redner erklärt, sich der vorgeschrittenen Zeit halber auf einen eygeren Rahmen beschränken zu müssen, als er sich denselben ur sprünglich gesteckt hatte. Er wird seiner Aufgabe gleichwohl in einer lebhaften Beifall erzielenden Weise gerecht. Der Vorsitzende dankt im Namen der Versammlung für den Vortrag, der eine Reihe interessanter, neuartiger Einzelheiten ge boten habe, giebt sodann das Programm für den Vereinsausflug nach Urach bekannt und schließt, da weitere Gegenstände zur Be handlung nicht vorliegen, die Sitzung nach 11 Uhr. Der Schriftführer: L a i st n e r. Dritte gesellige Mereinigung, am 8. Juni 1888 im Stadtgartensaal, zu Ehren der Preisrichter für die Konkurrenz entwürfe zum württ. Landesgewerbemuseum. Anwesend: etwa 60 Mitglieder. Der Vereinsvorstand begrüßt die fast vollzählig erschienenen Preisrichter und die anwesenden Mitglieder, indem er der That sache einer ersten größeren Wettbewerbung für ein öffentliches Ge bäude in Württemberg gedenkt und den Wunsch ausspricht, die Gäste des Abends bald als Preisrichter für eine noch größere Auf gabe der Monumentalarchitektur, welche die Stadt Stuttgart, vorbereite, in der Mitte des Vereins wiederzusehen. Dem an schließenden Hoch auf die Preisrichter folgt Rede auf Rede von deren Seite und aus dein Schoß der Versammlung (o. Schmidt, v. Ende, v. Egle, v. Leins, v. Bok, Direktor v. Gaupp, Regierungsrat Schittenhelm, Oberfinanzrat Or. Schwarz u. s. w.). Gleich die Sänger des Vereins unter Laistn ers Leitung entwickeln sich mit vollzähligen Stimmen nach inhaltreichem Pro gramm, so daß der Abend in der späten Trennungsstunde allseitig als würdiger Semesterschluß anerkannt wird. Aamilienausstug nach Mrach am 10. Juni 1888. Von vielen Seiten war der Wunsch geäußert worden, den heurigen Ausflug möglichst ausschließlich dem Naturgenuß gewidmet zu sehen. Daher folgendes Programm: Abfahrt von Stuttgart mit Zug 7,so in eigenem Wagen. Nach Ankunft in Urach Besuch des Wasserfalls und der Burg Hohenurach. Gemeinschaftliches Mittagessen in der „ipoft“ um 1 Uhr. Nachmittags Schloß zu Urach und andere Sehenswürdigkeiten. Erfrischung in einem Biergarten. Rückfahrt von Urach mit Zug 5,12. Ankunft in Eßlingen 7,»g. Aufenthalt in Eßlingen (Krone oberer Saal) bis Zug 10,20. Ankunft in Stuttgart 10,so. Der Ausflug war von gutem, nicht zu heißem Wetter begün stigt. Beim gemeinschaftlichen Mittagessen in Urach waren 40 Per sonen, worunter 15 Damen, anwesend; bei der geselligen Vereini gung in Eßlingen erhöhte sich diese Zahl durch Zuzug aus Stutt gart und Eßlingen etwa bis auf 60 Personen. Siebente ordentliche Iiersammkung, am 13. Oktober 1888. Vorsitzender: Göller; Schriftführer: Tafel. Anwesend: 14 Mitglieder. Nach Eröffnung der Sitzung begrüßt der Vorsitzende die er schienenen Mitglieder und drückt die Hoffnung aus, daß auch das neue Semester dem Verein eine Reihe interessanter Vorträge und Beratungsgegenstände bringen möge. Vor Eintritt in die Tagesordnung gedenkt der Vorsitzende mit warmen Worten des während der Vereinsferien verstorbenen Pro fessors C. H. Schniidt am Polytechnikum, in welchem der Verein ein treues und beliebtes Mitglied verloren habe. Die Anwesenden erheben sich zum ehrenden Andenken an den Verstorbenen von ihren Sitzen. Ein Aufnahmegesuch ist eingegangen von Architekt Gemeinderat E. Heß in Reutlingen, welches nach den Satzungen dem Aus schüsse überwiesen wird. Einen Ortswechsel haben folgende Mitglieder angezeigt: Abth.-Ingenieur Burk Hardt von Stuttgart nach Heilbronn, Reg.-Baumeister Nestle von Burg in Dithmarschen nach Kudensee bei St. Margarethen in Holstein, Reg.-Baumeister Lebret von Eschenau nach Schiltach. Ihren Austritt haben angezeigt: Bandirektor v. Martens anläßlich seiner Pensionierung, ferner Architekt Lutz, früher in Oehringen, der nach München übersiedelt ist, wegen seines Eintritts in den bayerischen Architekten- und Jngenieurvcrein. Vereinssekretär Ingenieur Doka hat wegen Abreise von Stuttgart sein Amt niedergelegt. Außer zahlreichen Einsendungen derjenigen Vereine, mit denen ein Austausch der Veröffentlichungen besteht, sind eingelaufen die folgenden: 1. Vom gernianischen Museum in Nürnberg: a) Katalog der vorgeschichtlichen Denkmäler (Nosenbergsche Sammlung). b) Mitteilungen aus dem germanischen Museum Jahrg. 1887, zweiter Band, erstes Heft. e) Anzeiger des germanischen Museums, Jahrgang 1887, zweiter Band, erstes Heft. 2. Vom polytechnischen Verein für Feuerschutz und Rettungs wesen in Deutschland (Sitz in Leipzig) eine antographierte Zuschrift mit gedrucktem Fragebogen, betreffend die Ermittlung von Brandursachen. 3. Von demselben Verein eine zweite antographierte Zuschrift mit gedrucktem Bericht über den Stand der Frage "der Er höhung des Feuerschutzes durch Beseitigung der Rußkalamität, ferner mit den Statuten des Vereins. 4. Prospekt der „Chronik der Kunstgewerbe-Ausstellung zu Mün chen", Herausgeber I)r. Paul Salvisberg. 5. Ankündigung des Werkes: „Köln und seine Bauten" und „Referate über die dem Kongreß für Binnenschiffahrt 1888 gestellte» Fragen". Der Vorsitzende teilt mit, daß das Diplom des neu erwählten Ehrenmitgliedes, Herr Oberbaurat v. Hänel, nunmehr fertig und zur Einsicht der Anwesenden ausgestellt sei.