Nr. 7-und 8 Monatsschrift des Württembg. Vereins für Baukunde in Stuttgart Durch Vorstandsbeschluss sind in den Verein aufgenommen worden die Herren: Abteilungsingenieur Ackermann in Reutlingen, Bauinspektor Mesmer, Abteilungsingenieur Rupp und Regierungsbaumeister Reiner in Stuttgart, nachdem gegen deren Aufnahme innerhalb der vorgeschriebenen Frist eine Einwendung nicht geltend gemacht worden ist. Aufnahmegesuche liegen vor von den Herren Abteilungs ingenieur Z a i s e r in Stuttgart, vorgeschlagen durch Vetter, und Regierungsbauführer Köhler in Stuttgart, vorgeschlagen durch dessen Vater, Oberbaurat Köhler. Von den Einläufen sind zu erwähnen: eine Mitteilung über die heuer in Düsseldorf stattfin dende Abgeordneten-und Verbandsversammlung; ein Schreiben des Verbandsvorstandes, in welchem für die Bereitwilligkeit gedankt wird, die nächstjährige Abgeordnetenversammlung in Heilbronn abhalten zu lassen; eine Einladung zu dem vom 3. bis 8 Oktober d. Js. in St. Louis abzuhaltenden Ingenieur-Kongress; eine Mitteilung des Hannoverschen Vereins, wonach dieser mit dem Entwurf zu Vorschriften über den Beton-Eisenbau nicht einverstanden ist; endlich ein Geschenk des Baurats Gädertz: Denkschrift über die Sc hantung-Eisenbahn. Nunmehr erhält Mörike als Vorsitzender der Kom mission für die Begutachtung des neuen Entwurfs einer Bauordnung das Wort zur Berichterstattung über den Gegenstand. Redner gibt zunächst einen Ueberblick über die bisherige Entwickelung des Baurechts in Württemberg, dessen Anfänge auf das Jahr 1655 zurückgehen, kennzeichnet kurz die wesentlichen Mängel der bestehenden Bauordnung und spricht sich über den vorliegenden neuen Entwurf dahin aus, dass er im allgemeinen wohl geeignet sei, die im Laufe der Jahre bei der Handhabung der bisherigen Bauordnung hervorgetretenen Mängel zu beseitigen und an deren Stelle zeitgemässe Verbesse rungen zu setzen. Die Kommission habe aber gleichwohl noch eine Reihe von Verbesserungsvorschlägen zu machen, die in dem gedruckten, jedem der Anwesenden behändigten Berichte enthalten seien. |S. Monatschrift Nr. 5/6 von 1904, in welcher der Kommissionsbericht nebst den einschlägigen Gesetzespara graphen des Entwurfs zum Abdruck gebracht ist. Diese Abänderungsvorschläge werden hierauf einzeln be handelt und von der Versammlung gut geheissen. Nur bei Art. 25, Abs. 3, wird hinsichtlich der Festsetzung des zu lässigen Höhenmasses bei Aufbauten eine bestimmtere Fassung gewünscht. Diesem Wunsche wird die Kommission noch Rechnung tragen, ev. durch nähere Ausführung im Be gleitbericht entsprochen werden. Der Vorsitzende stellt nunmehr fest, dass der Bericht der Kommission gutgeheissen ist, und wird die beschlossenen Abänderungsvorschläge als Meinungsäusserung des Vereins an das Ministerium des Innern gelangen lassen. Der Kommission, und namentlich deren Vorsitzenden, spricht er den Dank des Vereins für ihre mühsame Arbeit aus. Findeisen gibt seiner Befriedigung über das Ergebnis der Beratungen Ausdruck. Mayer nimmt aus dem zu Art. 68 beschlossenen Zusatz Anlass, darauf hinzuweisen, dass die Gemeindeordnung für grössere Städte eine Art Magistratsverfassung plane, im Entwurf aber für die Techniker eine Ausnahmestellung vor gesehen sei, sofern diese als besoldete Magistratsmitglieder nur wählbar sein sollen, wenn dies im Ortsbaustatut vorgesehen. Er beantragt, der Vorstand solle veranlasst werden, eine Eingabe an Ministerium und Landstände zu richten, damit in der Gemeindeordnung die Techniker den Juristen gleich be handelt werden. Der Antrag wird angenommen; der Vorsitzende wird in der nächsten Versammlung weiter über die Sache berichten. Nunmehr berichtet Pantle noch kurz über neuere Ge meindebauten (Turnhalle mit Steigerturm, Schul hausneubau etc.) in Wangen. Diese Mitteilungen werden mit Beifall aufgenommen und vom Vorsitzenden noch beson ders verdankt. Das Elektrizitätswerk und die Wasserreinigungsanlage auf dem Verschub- bahnhof Heilbronn. Anlässlich des Umbaues und der Erweiterung des Bahn hofes in Heilbronn und der Anlage eines Verschubbahnhofes für denselben auf dem benachbarten Böckinger Felde in den Jahren 1895 — 1902 war auch die Frage über die zweck- Fig. 1.