Ausstattung eines Raumes für die Kölner Kunstausstellung 1906 von Paul Haustein in Stuttgart. Ausgeführt von der Möbel- und Lederfabrik Alfred Buhler in Stuttgart. Zurzeit ausgestellt in den Räumen des Württembergischen Kunstgewerbevereins im Landesgewerbemuseum zu Stuttgart. Material: Katurfarben-poliort.es Eschenholz mit Intarsien; die Bezüge sind von Rindsleder. schmuck. 1901 gab Haustein mit Rudolf Rochga zusammen eine Mappe dekorativer Entwürfe „Form und Farbe im Fläcbenschmuck“ heraus (Verlag J. Hoffmann-Stuttgart). Im Oktober 1903 siedelte Haustein als Mitglied der Darmstädter Künstlerkolonie dorthin über und schuf für die Ausstellung 1904 eine Anzahl Zimmer für den Drei häuserbau und das Ernst-Ludwigs-Haus (vgl. November heft 1904 der „Dekorativen Kunst“ ; Zeichnungen einiger dieser Zimmer in Nr. 26 Jahrgang II der „Bauzeitung“). Nach Beendigung dieser Ausstellungsarbeiten erhielt Hau stein den Auftrag für den obenerwähnten Töpfereikursus in Oberhessen. Seit Ostern 1905 ist Haustein als Lehrer an den Stuttgarter Kgl. Lehr- und Versuchswerkstätten tätig. Schm. DRITTE DEUTSCHE KUNSTGEWERBE AUSSTELLUNG DRESDEN 1906 Den Mittelpunkt dieser Ausstellung wird die kirchliche Kunst bilden. Um diese ausdrucksvoll zur Geltung zu bringen, werden kirchliche Räume in ansehnlichen, der Wirklichkeit entsprechenden Abmessungen gebaut: Die Dresdner Zentrale baut einen protestantischen kirch lichen Raum, München einen katholischen, Düsseldorf eine Synagoge, Elberfeld einen Gemeindesaal u. a. m. An diese Haupträume schließen sich Säle für kirchliche Kleinkunst alter und neuer Zeit und ein großer Hof, in dem die Kunst des Gottesackers zur Darstellung kommen soll. Die besondere Absicht der Gesamtausstellung besteht darin, zu zeigen, was die deutsche Kunst und darunter besonders die deutsche kirchliche Kunst Neues zu leisten vermag, zu zeigen, daß sie befähigt ist. auch im Gottes dienste würdig mitzuwirken. Unter Neuem versteht die Ausstellungsleitung alles das, was als selbständige Er findung gelten kann, was nicht Nachahmung von früher Erfundenem ist; nicht die Stilfrage ist es, die im Vorder gründe des Interesses steht, sondern die Bekundung der Selbständigkeit des schaffenden Künstlers. Die Aufträge für die Einrichtung der kirchlichen Räume sind an ver schiedene Künstler erteilt, und diesen ist volle Freiheit gelassen, aus ihrem Wesen und ihrem Empfinden heraus Kirchliches zu schaffen. Dem kirchlichen Kunstgewerhe wird ein besonderer Raum zugewiesen. Die Ausstellungs leitung wandte sich an eine Anzahl hervorragender im protestantischen Kirchenhau tätiger Architekten mit der Anfrage, ob diese Kelche und Kannen, Altarkreuze und -bibeln, Stickereien und Geräte nachzuweisen wüßten, die der Aufstellung in einem Ehrensaale als Kunstwerke unsrer Zeit neben hervorragenden Stücken vergangener Jahrhunderte würdig sind. Das ganz unbefriedigende Er gebnis dieser Umfrage hat gezeigt, wie wenig Beziehungen heute wirkliche Kunst zum Gottesdienst hat. Dabei fehlt es nicht an geeigneten Künstlern, sondern an kunst sinnigen Auftraggebern. Wir wiederholen hier im Sinne der Ausstellungsleitung die Bitte, ihr vom Vorhandensein guten Altargerätes in obengekennzeichnetem Sinne Nachricht unter Beifügung von Photographien zu geben. Zu adressieren ist; An das Sekretariat der III. Deutschen Kunstgewerbeaus stellung Dresden 1906, Dresden-A., Scheffelstraße ln. Im Anschluß an diese Ausstellung wird beabsichtigt den II. Kongreß) für protestantischen Kirchenbau abzuhalten (der erste Kongreß fand 1896 in Berlin statt). Schm. Beleuchtungskörper von Paul Haustein-Stuttgart. Ausgeführt vou K. M. Seifert & Co., Dresden-A.