94 BAUZB1TUNG NR. 12 Ausführung der Rip penplatte, als auch eine bequeme Be festigung der ebenen Unterdecke. Wenn auch die Unterdecke durchweg massiv werden soll, so rei chen die Betonrip pen so tief hinab, daß ihre Unterbau ten mit Trägerunter- kanten bündig lie gen. Im letzteren Falle dienen die Holzlatten unterhalb der Rippe nur wäh rend der Ausführung als Schalungsträger der Betonplatte bis zu ihrer Erhärtung. Bei der Ausschalung werden die Latten entfernt. Zur Befe stigung der ebenen Unterdecke werden dann Halter aus verzinktem Eisendraht, die im Rippen körper fest einhetoniert sind, benutzt. Mit vollem Betonkörper schließt sich die Platte an die sie unter stützenden Mauern oder Träger an, welch letztere deshalb mit entsprechen den Aussparungen oder Vorkragungen zu versehen sind. In die Rippen der Tragplatte sind Eisen stäbe in möglichst tiefer Lage eingebettet, damit sie im Widerstandsmoment der Platte mit großem Hebelarm zur Wirkung kommen, wodurch nur ein sehr geringer Eisen verbrauch nötig wird. Die hierdurch gleichzeitig ver ringerte Druckbeanspruchung des Betons gestattet es, die obere Platte in leichterem Kies- oder Bimskieselbeton auszuführen, während die das Eisen umhüllende Rippe in dichterer Mischung hergestellt wird. Bei der geringen Rippenteilung von nur 25 cm wird die ebene Decke in einfachster Weise durch aufgenagelte bezw. mit ver zinktem Draht angebundene Rohrung und Putz, durch Gipsdielen, Tonplatten, Drahtputz u. dergl. gebildet oder als Zierdecke aus Stuck oder Holz u. dergl. unmittelbar befestigt. Die ebene ünterdecke geht unterhalb der Träger ununterbrochen durch, so daß ein Reißen der selben entlang den Trägern oder das häßliche Durch scheinen der letzteren nicht eintritt. Als Fußboden dient Linoleum, Stabfußboden in Asphalt u. dergl. oder gewöhnlicher Holzfußboden, für welchen die Lagerhölzer in die Platte oder deren Ueberbetonierung eingelassen werden können. Wenn auch erfahrungsgemäß Holz im Beton sich tadellos hält, so werden doch die vom Beton umge benen Lattenenden mit Karbolineum ge tränkt. Die so ge bildete Deckenplatte vereinigt in sich die mannigfachsten V or- züge; 1. Sie besitzt einen hohen Grad von Schalldichtig keit, als Folge der zwischen den Rippen verbleibenden Hohl räume und der un terhalb der Träger durchgehenden Decke; 2. sie bildet aus denselben Grün den einen schlechten Leiter für Kälte und Hitze; 3. sie istleicht, erfordert also wenig Trägergewicht und ist daher wie auch ihrer günstigen bau lichen Anordnung wegen nicht teuer, und zwar kaum teurer als die übliche Holzbalkendecke; 4. sie ist den mit Auffüllungsstoffen mancherlei Art versehenen Decken vorzuziehen, weil jene Stoffe sehr oft der Gesundheit schädlich sind, Feuchtig keit festhalten, Ungeziefer Aufenthalt bieten oder solche Körper enthalten, welche die eisernen Träger angreifen. Die Decke besitzt bei geringem Materialverbrauch und Spannweiten bis zu 4—5 m eine sehr hohe Tragfähigkeit, bewiesen durch Probebelastungen an 8 verschiedenen Deckenfeldern, welche die 12-bis 17fache Nutzlast trugen. Im nächsten Raum ist eine Securadecke von Wayß & Frey tag A.-G., Stuttgart, in 2 verschiedenen Konstruktions arten ausgeführt. Bei dieser Deckenart werden die Steine mit verlängertem Zementmörtel 1:3(1 Teil Port landzement, 1 Teil hydr. Kalk und 6 Teile scharfer Lagerhaus Stuttgart-Ostheim. Architekt: Professor Theodor FisoHER-Stuttgart. Eisenbetonkonstruktionen und Bauausführung: Ltjipold & Schneider-Stuttgart Lagerhaus Stuttgart-Ostheim. Architekt; Prof. Th. Fischer. Eisenbetonkonstruktionen und Bauausführung: Luipold & ScHNEiDER-Stuttgart