96 BAUZEITUNG NB. 12 Schlößchen Offenhausen bei Neu-Ulm. Nach einer Zeichnung von Wilhelm JÄGEE-Stuttgart zur Abänderung seines Wasserwerks durch Nichtaus- fübrung der Abänderung verjähren zu lassen (Art. 36 des Wassergesetzes, § 49 der Gewerbeordnung) oder auf das aus der Genebmigungs- und Yerleibungsurkunde hervorgebende Recht förmlich zu verzichten. (Art. 44 des Wassergesetzes.) —x. DAS BERGISCHE HAUS Auf Anregung des Bergischen Geschichtsvereins fand am 24. Februar in Elberfeld eine Versammlung statt, um durch gemeinschaftliche Beratung Mittel und Wege zu finden, die bergische Bauweise wieder zu beleben und zu fördern, um das bergische Haus der Nachwelt zu erhalten. Viel photographisches und zeichnerisches Material war ausgestellt, das das bergische Haus in allen seinen malerischen und künstlerischen Foi’men darstellte. Bau rat ScHÖNFELDEK-Elberfeld wies als Vorsitzender darauf hin, daß der Stolz auf das Emporblühen unsers Landes den Wunsch habe wach werden lassen, seine mannig fachen Baudenkmäler, die Merksteine in seiner Geschichte, auf die Nachwelt wirken zu lassen, die heimatliche Bau weise zu erhalten und die Kunstdenkmäler des Heimat landes zu sammeln. Der von dem Provinzial-Konservator Dr. Cremen - Bonn an den Bergischen Geschichtsverein ergangene Ruf, in dem angedeuteten Sinne zu wirken, habe einen gut vorbereiteten Boden gefunden. Mit Hilfe der Provinzialverwaltung und Unterstützung weiter Kreise beabsichtige man einen Wettbewerb auszuschreiben zur Erlangung von vorbildlichen und mustergültigen Ent würfen in den charakteristischen Formen aller bergischen Stilarten. Als Unterlage für den Wettbewerb sei vor allen Dingen eine Art Vorlagematerial notwendig, eine Art Studienkompendium, um weiteren Kreisen Gelegen heit zur Beteiligung an dem Wettbewerb zu geben. Ein guter Anfang sei in dem bereits vorliegenden Werk des Architekten und Lehrers an der Elberfelder Kunstgewerbe schule Hindeeer (geborener Stuttgarter) schon vorhanden; der Verfasser habe hier in überaus geschickter Weise den Weg gezeigt. Ueber die Eigenart des bergischen Hauses, das mit seiner Schieferbekleidung, seinem weißgestrichenen Holz werk und seinen grünen Fensterläden jedem Fremden, der zum ersten Male das bergische Land besucht, sogleich in die Augen springt, verbreitete sich Mittelschullehrer Schell- Elberfeld. In erster Linie habe es sich bei den Vor arbeiten darum gehandelt, das Verbreitungsgebiet des bergischen Hauses festzustellen, das sich wesentlich vom sogenannten fränkischen unterscheide. Es sei kein Zweifel, daß es aus dem altsächsischen Hause hervorgegangen sei. Durch die Industrie stark beeinflußt, seien mannigfache Abarten in den verschiedenen Gegenden entstanden. Sein Grundtypus stamme aus der Rokokozeit; noch in der Empirezeit habe er kräftige Blüten getrieben und sich bis in die Biedermeierzeit erhalten. Sein geographischer Verbreitungsbezirk erstreckte sich südlich bis Gummers bach, nördlich bis Langenberg und westlich bis zum Ausgang des bergischen Landes. Seine Ostgrenze ist nicht genau bestimmbar, da es sich über die Grenzen des Herzogtums Berg nach Westfalen in die alte Mark hinein ausgebreitet bat. Aus der Landschaft herausgewachsen, muß es mit dieser betrachtet und mit dem Menschen schläge, der diese bewohnt, in Verbindung gebracht werden. Es ist ein Muster von Zweckmäßigkeit. Nachdem sich der erste Ausschuß gebildet hatte, wurde folgender Antrag einstimmig angenommen: 1. die ber gischen Bauwerke sollen in Darstellungen gesammelt und in einem Werke herausgegeben werden, 2. es soll ein Wettbewerb zur Erlangung geeigneter Pläne zur Förde rung der bergischen Bauweise vorbereitet und aus geschrieben werden, 3. die erforderlichen Geldmittel werden durch Herantreten an die obengenannten Vereine und Korporationen aufgebracht werden. FEUERSICHERE TÜREN Wie bekannt, schreibt die württembergische Bauordnung bei Türöffnungen in Brandscheidemauern vor, daß die selben mit eisernen Türen abzuschließen sind. Nur im Erdgeschoß werden auch eichene Türen gestattet oder solche von Tannenholz, wenn dieselben auf einer Seite mit Eisenblech verkleidet werden. Wer aber schon Ge legenheit gehabt hat zu beobachten, wie eiserne Türen bei einem Brand mit größerer Hitzentwicklung sich ver ziehen, ja geradezu sich ausbauchen und rotglühend werden, so daß dieser Verschluß als ungenügend bezeichnet werden muß, der wird bei Räumen, wo es sich um einen möglichst feuersicheren Abschluß handelt, zu andern Mitteln greifen. Hier gibt es nun verschiedene Arten von Lösungen, je Türe am Neuen Bau in Ulm. Nach einer Zeichnung von Wilhelm JXGEK-Stuttgart