21. April 1906 BAUZEITUNG 127 Trophäen auf dem Arsenalplatz in Ludwigsburg bunden; auf Registrierapparaten ist dann zu jeder Zeit das ganze Gewicht der geförderten Kohle abzulesen und dadurch eine genaue Kontrolle über den Kohlenverbrauch vorhanden. Gleich nach dem Eintritt in das Kesselhaus macht der Strang wieder eine horizontale Kurve und geht nun oberhalb der Kessel durch das ganze Kesselhaus von 48 m Länge hinunter, am Ende über ein Wenderad und den gleichen Weg bis zur Antriebsmaschine zurück oberhalb des vorgenannten Weges. Von den zwölf nebeneinander liegenden Kesseln erhalten elf direkt durch das Becher werk ihre Kohle, während der zwölfte, mit Planrost versehen, seine Kohle aus einem besonderen daneben stehenden Kohlenbehälter erhält, von welchem diese auf die Roste geschaufelt wird. Vor den andern elf Kesseln befinden sich große schmiedeiserne Blechkasten, je mit zwei Ausläufern versehen, die oben offen sind und ca. 1200 kg Kohle fassen. Kommt nun ein über die Blech kasten laufender Becher mit Kohle, so wird eine vorher eingerückte Kippvorrichtung den Becher kippen, so daß deren Inhalt in den Behälter stürzt, und zwar so lange, bis der Behälter gefüllt ist, dann stellt sich die Kipp vorrichtung automatisch ab, und nun laufen die vollen Becher bis über den nächsten Kessel, stürzen dort die Kohle, bis auch der Behälter gefüllt ist, und so fort, bis alle gefüllt sind. An der Vorderseite der Behälter sind Schaugläser angebracht, mit geeichten Strichen und Zahlen versehen, an denen man zu jeder Zeit das Ge wicht der in derselben befindlichen Kohle ablesen kann. Aus diesen Behältern fällt die Kohle durch ihr eignes Gewicht auf Schrägroste und gelangt hier zur Verbren nung. Die stündliche Leistung des Becherwerks beträgt 6000 kg, und es ist hierfür nur eine Kraft von drei Pferde stärken erforderlich, wobei die Geschwindigkeit, mit der die Becher laufen, 8 m in der Minute beträgt. Die ganze Anlage wurde von der Firma Carl Scheuch, Ma schinenfabrik G. m. b. H. in Darmstadt, ausgeführt und arbeitet zur Zufriedenheit der Besteller, wobei als be sondere Vorteile die Schonung der Kohle und der geringe Kraftbedarf genannt werden. A Tom rheinischen Hol/markt Die Lage des rheinischen Brettergeschäfts wurde auch in jüngster Zeit durch große Festigkeit gekenn zeichnet. Recht gut ließ sich die Nachfrage vom Mittel und Niederrhein an, und es konnten infolgedessen un unterbrochen Abschlüsse stattfinden. Das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage konnte auch neuerdings kein regelmäßigeres werden, obgleich die Zufuhren an die Stapelplätze von den süddeutschen Produktionsstätten aus eine unverkennbare Zunahme erfahren haben. Ander seits besserte sich aber auch der Absatz. Breite Bretter fanden das meiste Interesse. Beifuhren von rumänischer und galizischer Ware waren auch nur in bescheidenem Maß zu verzeichnen. Die Preistendenz blieb unter solchen Umständen sehr fest. Zurzeit werden für die 100 Stück 16' 12" 1" Ausschußbretter frei Schiff mittelrheinischer Station 140 M. notiert. Die Schiffsfracht ab Mannheim nach den mittelrheinischen Plätzen beträgt heute 3,30 M. Versendungen von den Häfen von Karlsruhe und Mann heim finden ununterbrochen statt. — Das Geschäft mit geschnittenen Tannen- und Fichtenkantkölzern breitet sich immer mehr aus, je näher die Bausaison rückt. Aufträge kommen in befriedigendem Umfang herbei und sichern jetzt schon den Werken des Rheins und Schwarz waldes einen regelmäßigen Betrieb. Hand in Hand mit der befriedigenden Beschäftigung halten sich auch die Preise auf der Höhe. Die Preisrichtung der Werte geht zweifelsohne nach oben. Zurzeit wird von den Schwarz wälder Sägewerken frei Eisenbahnwagen Mannheim pro Festmeter gefordert: für mit üblicher Waldkante ge schnittene Hölzer in normalen Dimensionen 43 M., für baukantig geschnittenes Material 41 M. und für scharf kantig geschnittenes Holz 45 — 45.50 M. Die Preis notierung frei Häfen des Mittelrheins beträgt für April lieferungen 46 M. pro Festmeter baukantig geschnittenes Material. Eine ungemein feste Lage wies auch der Markt in Hobelwaren auf. Am belebtesten war der Begehr nach amerikanischen Herkünften, Pitch Pine und