130 BAUZEITUNG Nr. 10 Baurat Dr. Wallot in Dresden, Stadtrat Architekt Abt, Stadtbaurat Scbaumann, Architekt Georg Seeger und Architekt Christoph Weib, sämtlich in Frankfurt a. M. Das Preisgericht wird die drei zur Ausführung geeignet sten Arbeiten durch drei Preise auszeichnen, für welche insgesamt der Betrag von 36 000 M. ausgeworfen ist. Neubau eines Gymnasiums mit Realabteilung in Diedenhofen. Bei der Entscheidung ist von der Erteilung eines ersten, zweiten und dritten Preises ab gesehen worden. Für die besten vier Entwürfe sind vier gleiche Preise im Betrage von je 750 M. gewährt: den Herren K. Mannhardt, städt. Architekt in Metz, Mit arbeiter Dipl.-Ing. A. C o 11 i n in Metz, dem Architekten A. Gier st er in Essen a. R., dem Architekten Fr. Moser in Charlottenburg und den Architekten E. Todd und W. Grans in Dresden-Cotta. Die Arbeiten mit den Kennworten „Architektur und Natur“ (Architekt Fr. Müller, Stuttgart), „Hellmut“, „Voran“ und „An der Grenze“ sind zum Ankauf empfohlen. Kleine Mitteilungen WürttembergischerKunstvereiu Stuttgart. Neu ausgestellt: Der künstlerische Nachlaß von Ludwig Neu hoff Düsseldorf. Darunter die Gemälde: Gebirgswasser, Berchtesgaden, Flußufer, Meereseinsamkeit, Prozession auf Capri, Sarazenenturm, Capri, Aus vergangener Zeit, Letzte Sonnenstrahlen, Garten Eden, Felsennest Talloro, Brandung, Unter Felsen; ferner Studien aus Capri, von der Riviera, Rothenburg a. T. u. s. w. Zur Kanalisierung des Neckars schreibt man aus Heidelberg; Die Kanalisierung des Neckars zur Herstellung eines Großschiffahrtsweges zwischen Rhein und Donau ist ein Gedanke, dem der hiesige Stadtrat, auch der Bürgerausschuß und der Gemeinnützige Verein, bis jetzt ablehnend gegenübersteht. Die Stadt hat seiner zeit ein Gutachten von Professor Baumeister-Karlsruhe er hoben, und dieses geht dahin, daß das Kanalisierungswerk für Heidelberg keinerlei Vorteile bringen, aber durch Zerstörung einer der größten Naturschönheiten Deutsch lands geradezu ein Unglück für Heidelberg sein würde. Zu ganz entgegengesetzten Schlüssen kommt aber ein Gutachten, das Professor Maurer- Stuttgart auf Veran- lassung des Neckar-Donau-Komitees verfaßt hat. Pro fessor Maurer behauptet, daß die geplanten Stauanlagen keine Zerstörung eines schönen Bildes herbeiführen, sondern im Gegenteil eine wesentliche Verbesserung und Verschönerung des heutigen teilweise häßlichen Zustandes des Neckarbettes bedeuten würden. Dazu träten dann die großen wirtschaftlichen Vorteile. Alle Städte seien bemüht, wenn nur irgend angängig, Anschluß an Kanäle zu gewinnen, so Hildesheim, Osnabrück, Braunschweig u.s.w. Das gäbe große Frachtersparnisse für Kohlen, Eisen, Steine, Holz, Mehl u. s. w. und führe eine Wertsteigerung der in der Höhe der Ufer gelegenen Grundstücke herbei. Dazu komme, daß man aus dem kanalisierten Neckar starke AVasserkräfte gewinnen würde. Diese Möglichkeit sollte sich die Stadt nicht entgehen lassen. Handel, Ge werbe und Industrie würden sich beleben. Die hiesige Handelskammer hat sich in ihrer Sitzung vom 4. April mit der Angelegenheit beschäftigt und sich entschieden für die Kanalisierung ausgesprochen. Sie schlägt das wirtschaftliche Moment sehr hoch an und rechnet auf die Ansiedlung einer starken Industrie in der Ebene gegen Kirchheim zu, das sicher in nicht zu langer Zeit ein gemeindet werden wird. Da sich dieselbe der billigen Wasserkraft bedienen würde, so würden nicht neue Fahrikkamine in die Höhe wachsen, sondern vermutlich die alten fallen. Das Maurersche Gutachten und das entschiedene Eintreten der Handelskammer für die Kana lisierung werden nicht verfehlen, in der hiesigen Bürger schaft starkes Aufsehen zu machen. Personalien Staatsprüfung im Hochbanfach. Bei der diesjährigen zweiten Staatsprüfung im Hochbaufach in Stuttgart sind für befähigt erklärt worden und haben die Bezeichnung „Regierungsbaumeister“ er halten : L. Angstenberger-Gmünd, M. Bauder-Preudenstadt, A. Denzel- Stuttgart, E. Pink-Vaihingen a. E., K. Hagenmeyer-Heilbronn, H. Henes-Santiago (Chile), E. Holz-Stuttgart, R. Keim-Reutlingen, L. Kiefner-Flein, AV. Kirn-Benuingen, E. Köhle-Löwenstein, A. Mayer- Waldhausen, G. Rauscher-Gmünd, P. Rettich-Herrenberg, H. Sachs- Stuttgart, L. Soheuffele-Stuttgart, A. Schneiderhan-AVössingen, F. Schuster-Nagold, E. AVagner-Stuttgart. Biiclier Luegers Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfs wissenschaften. Zweite, vollständig neu bearbeitete Auflage. XIII., XIV. und XV. Abteilung. Preis jeder Abteilung 5 M. (Stuttgart, Deutsche Verlags-Anstalt.) Mit den vorliegenden drei Abteilungen findet der 3. Band dieses großangelegten AVerkes seinen Abschluß. Gegenüber der ersten Auflage hat nicht nur die Zahl der Artikel eine beträchtliche Vermehrung erfahren, sondern die Darstellungen sind durchweg erweitert und mit Illustrationen noch reicher ausgestattet worden. Zur Gewinnung des hierzu erforderlichen Raumes ist nicht nur in weitgehender Weise Kleindruck angewendet, sondern das Werk soll auch um einen Band von 50 Druckbogen vergrößert werden (8 Bände statt bisher 7). Trotz der großen Zahl der beteiligten Mitarbeiter ist in hohem Maße Einheitlichkeit in der Behandlung des Stoffes erreicht worden. Obwohl die Abhandlungen in erster Linie die Bedürfnisse des Fachmannes zu befriedigen suchen, kann doch jeder gebildete Laie ohne Mühe den Darstellungen folgen, von einzelnen rein mathematischen Artikeln abgesehen. Die Dar- stellungsweise zeichnet sich wiederum durch Knappheit und Klar heit aus. Das vielumfassende, großangelegte AVerk ist eine er schöpfende Enzyklopädie der Technik und ihrer Hilfswissenschaften allerersten Ranges, sie ersetzt den Studierenden der technischen Hoch- und Mittelschulen, Bergakademien, Handelshochschulen, technischen Fachschulen, Universitäten eine ganze Bibliothek von Hand- und Lehrbüchern nicht minder wie den im praktischen Leben stehenden Technikern. Die Ausstattung der vorliegenden drei Abteilungen von seiten der Verlagshandlung ist wie die jenige der früher erschienenen nach jeder Richtung hin tadellos. Wenn das noch Ausstehende sich auf gleicher Höhe hält wie das bisher Erschienene, woran nach den gemachten Erfahrungen nicht zu zweifeln ist, wird die deutsche Literatur um ein einzig da stehendes Werk bereichert werden. Darmstadt, eine Stätte moderner Kunstbestrebungen. Mit Textbeiträgen von Alexander Koch und Victor Zobel. Nebst 88 Abbildungen Darmstädter Bauten. Verlagsanstalt Alexander Koch in Darmstadt. Preis 5 M. — Das vorzüglich ausgestattete AVerk — Pergamenteinband mit Golddruck und Verlagssignet von Cissarz — gibt die interessantesten alten und neuen Bauwerke Darmstadts in sehr guten Aufnahmen wieder. Briefkasten der Sdiriftleitimg AV. K. C, Vor 7 Jahren haben Sie die Zimmerarbeiten in einem Neubau ausgeführt. Es wurde in dom betreffenden Bau eine Balken decke über dem Souterrain mit Schlackenbeton auf Gipsdielen aus gefüllt mit einer weiteren Auflage von Terranova-Estrich und Linoleum. Es ist nun das Gebälk vollständig zerstört und die Bauherrschaft sucht die Schuld in dem von Ihnen gelieferten Holz. Wir glauben, daß in diesem Palle der Fehler in der Konstruktion liegt, da das Holz durch das Einpacken in Beton mit Estrich und Linoleum vollständig luftdicht abgeschlossen war und deshalb faulen mußte. Unsre Ansicht wird noch dadurch bestätigt, daß das Holz oben mehr angegriffen ist als unten, wo die Luft eher durch die Lattung Zutritt hatte. Hätte man über den Schlackenbeton einen Holzfußboden genagelt, wie es zum Beispiel im Saargebiet allgemein üblich ist, so wäre das Faulen jedenfalls nicht vorgekommen. Vielleicht war es schon fehlerhaft, über dem Souterrain eine Holzbalkenlage zu verlegen, besonders wenn die unteren Räume feucht waren. K. Verantwortl. Schriftleiter: Adolf Fausel in Stuttgart, Adresse für alle Sendungen: Bauzeitung-Stuttgart, Hegelstr. 08. Druck: Deutsche Verlags-Anstalt in Stuttgart