326 BAUZEITUNÖ Nr. 41 in dem die Trennung der Geschlechter nach Stockwerken erfolgen soll. Es soll im Haupthau enthalten 2 Säle für je 10, 4 Zimmer für je 2, 2 Zimmer für je 1 männliche Kranke, 2 Säle für je 10, 3 Zimmer für je 2, 2 Zimmer für je 1 weibliche Kranke, 4 Zimmer für je 2 und 4 Zimmer für je 1 Privatkranke. In den Zimmern mit 1 Bett sind 45, in den mit mehreren Betten ca. 30 cbm Luftraum auf einen Kranken zu rechnen. Auf jedes Bett sollen mindestens 8 qm Bodenfläche entfallen. Die Kranken zimmer sind möglichst nach Südosten zu verlegen. Im Souterrain sind ferner unterzubringen: 3 Isolierzellen mit je l Bett für epidemische Krankheiten, 3 Irrenzellen, 1 Raum mit Bad für Krätzekranke und 1 Raum für kranke Gefangene. Im Erdgeschoß sind noch folgende Räume zu projektieren: 1 Arztzimmer mit Nebenzimmer, 1 großes Operationszimmer mit 25 qm Bodenfläche, nach Nordwesten gelegen, mit Sterilisierraum, Röntgenzimmer, Dunkelraum und Raum für Verbandzeug. Im I. Stock ist ein kleines Operationszimmer mit 15 qm Bodenfläche anzulegen. Ferner soll jedes Stockwerk 2 Badezimmer, 1 Zimmer für die Schwester, 1 Raum für Weißzeug, 1 Anrichteraum (Teeküche), 1 Raum für schwarze Wäsche, 1 Glasveranda und die erforderlichen Aborte enthalten. Außer diesen Räumen sind vorzusehen: im Erdgeschoß 2 Yerwaltungsräume, Portier- und Wartezimmer und Fern sprechstelle, im Souterrain Badeeinrichtung, Küche mit Nebenräumen, Speiseaufzug, Bügelzimmer, Räume für Zentralheizung und zum Aufbewahren von Kleidern, Ge tränken, Eis u. s. w., im Dachraum 3 weitere Schwestern zimmer und Zimmer für das Personal. In einem Nebengebäude sind unterzubringen 1 Zimmer für eingeschleppte ansteckende Krankheiten, 1 Sektions raum mit Nebenraum, 1 Leichenraum, Desinfektionsraum, Waschküche, Abort und Remise. Auf spätere Vergrößerung des Hauptgebäudes auf 110 Betten ist Rücksicht zu nehmen. Das ganze Gebäude ist massiv herzustellen. Auf eine gefällige, solide Außen architektur wird Wert gelegt. Es stehen für den Bau 250 000 M. zur Verfügung und soll diese Summe nicht überschritten werden. Platzkosten und innere Einrichtung sowie Heizungs- und Beleuchtungsanlage sind nicht ein begriffen. Architekten Bihl & Woltz, Stuttgart Die Preise betragen 1000, 700 und 400 M. Das Preisgericht entschied wie folgt: I. Preis Bauwerkmeister AVeippert, Stuttgart, II. Preis Regierungsbaumeister Rieh. Dollinger, Stuttgart, III. Preis Architekten Bihl & Woltz, Stuttgart. Zu den in vorliegender Nummer ahgehildeten Projekten schreiben die Verfasser wie folgt: Projekt mit dem Motto: „Schwarzwald“, Verfasser Bauwerkmeister E. Weippert, Stuttgart. Die Gesamtanlage umfaßt ein Haupt- und ein Nebengebäude, Ersteres liegt parallel zu dem Feldweg Nr. 76, während letzteres in der südlichen Ecke des Bauplatzes Aufstellung findet. Die Terrainverhältnisse des Bauplatzes dürften als un günstige bezeichnet werden; denn das Gelände steigt von dem Feldweg Nr. 76 ziemlich steil an, und es waren bei der Entwurfsbearbeitung nicht geringe Schwierigkeiten zu überwinden, um für die Zufahrtswege nicht zu steile Steigungsverhältnisse zu erhalten. In dem Hauptgebäude sind im Untergeschoß die Abteilung für ansteckende Kranke, die Gefangenen- und Irrenzellen, die Badanstalt und die Kochküche u. dergl. untergebracht, im Erd geschoß die männlichen Kranken, außerdem die Opera tionsräume. Besonderes Augenmerk wurde auf die Anlage des großen Operationszimmers gerichtet, um eine möglichst freie Lage und gute Beleuchtung desselben zu erzielen. Die Räume für weibliche Kranke befinden sich im ersten Obergeschoß. Daselbst sind im nordöstlichen Querbau die männlichen Privatkranken untergebracht, die von den weiblichen Kranken getrennt und ein besonderes Bad zimmer und Abort besitzen. Der Aufenthalt der Kranken im Gebäude erfolgt in der offenen und geschlossenen Veranda. Beide Räume sind südlich gelegen, und es ist von hier aus infolge der erhöhten Lage des Krankenhauses ein prächtiger Ueber- blick über die Stadt Tuttlingen geboten. Projekt mit dem Motto: „Medicus curat, natura sanat“, Verfasser Regierungsbaumeister Rieh. Dollinger, Stuttgart. Der ganze Bau ist wegen des steil ansteigenden Bau platzes in die Länge gezogen bei mäßiger Tiefenentwick lung. Abgrabung und Auffüllung sind dadurch auf das kleinste Maß beschränkt und gleichen sich annähernd aus. Die größte Steigung der Zufahrtswege beträgt 6%. Otunbuß $u Sufyejcjor, '/btutuy fjuiatn,. , .. f •'****'«■- * » Wettbewerb Krankenhaus Tuttlingen, III. Preis