BAUZEITUNG 404 Nr. ö0 Angebot jeglicher Dring lichkeit entbehrt und die Rheinfrachten mo mentan sehr hoch sind. Die Produzenten werden genötigt, infolge des teuern Rohmaterials auf den Erlös entsprechen der Preise zu sehen, und deshalb ist der Ein kauf gegenwärtig recht schwierig. Die Preise, welche augenblicklich für die 100 Stück 16' 12" 1" Ausschußbretter frei Schiff mittelrheini scher Station erzielt werden können, belaufen sich auf 137 — 138 M. Dabei beträgt die Schiffsfracht für die 10000 kg Bretter ab Mannheim nach den mittelrheinischen Schiffsstationen 38—40 M. Am Markte in geschnittenen Tannen- und Eichtenkanthölzern herrschte ein ruhigerer Ton. An gesichts der vorgeschrittenen Jahreszeit ist aber der Beschäftigungsgrad der Sägewerke immer noch ein an nehmbarer. Das Geschäft mit Hobelwaren liegt verhält nismäßig ruhig. Die Aufträge zur sofortigen Erledigung werden seltener, dagegen macht sich seitens der Groß händler Neigung zur Betätigung von Lieferungsabschlüssen pro 1907 bemerkbar. Pitch-Pine, das im Wert immer noch steigt, wird am meisten zu kaufen gesucht. Indessen halten die hohen Forderungen der Hobelwerke die Groß händler von bedeutenderen Geschäften ab. Auch das nordische Weißholz nimmt unverkennbar steigende Ten denz analog dem teuern Einkauf. Die Lage des ober rheinischen Rundholzmarktes wurde ruhiger, da die rheinische und west fälische Sägeindustrie ihren Hauptbedarf für den Winter eingedeckt hat. Am Mannheimer Markte sowohl, als auch in Mainz fanden trotz dem ununterbrochen Ab schlüsse, wenn auch kleinere, statt. Loco Mannheim wurden er zielt für den Festmeter ab Hafen; für Kleinholz 23,25—24M., für Mittel holz 26,25—26,50 M., für Meßholz 28,25 bis 28,50 M. und für Hollän derholz 30,25—30,50 M. Was am Mainzer Markte frei Köln-Duisburg ge handeltwurde, das stellte sich auf 66—67 Pf. für den rheinischen Kubik- fuß Wassermaß. Die Vor räte sind im allgemeinen nicht von großem Belang. Yereins- mitteilungen Württ. Verein für Baukumle. ln der zwei ten ordentlichen Ver sammlung am 8. De zember gedachte der Vorsitzende zunächst des unlängst verstorbenen Bau- direktors von Laißle, der dem Verein seit den sieb ziger Jahren angehörte. So dann hatte Prof. Th. F i s c h e r die Güte, die Ergebnisse des Ulmer Wettbewerbs in eingehender Weise zu be sprechen. Zu diesem Zweck waren die drei preisgekrön ten sowie die drei angekauf ten Entwürfe aufgehängt. Aus der Vorgeschichte des Wettbewerbs teilte der Vor tragende mit, daß bereits vor sechs Jahren Dekan Knapp von Ulm ihn in München aufsuchte, daß aber damals von einer weiteren Verfolgung der Angelegenheit abgesehen werden mußte. Vor zwei Jahren wurde sie jedoch wieder aufgenommen und führte, namentlich auch infolge tatkräftiger Unterstützung des Oberbürgermeisters von Wagner, schließlich zu dem bekannten Ausschreiben. Beabsichtigt war damit, eine möglichst große Zahl deut scher Architekten zur Beteiligung zu ermuntern; auf fallenderweise gingen jedoch nur 64 Arbeiten ein, nament lich Norddeutschland hat sich sehr zurückgehalten, da gegen interessierte sich die Jugend in besonderer Weise für die Aufgabe. Bei der Preisverteilung war ohne weiteres klar, daß mit bloßem gärtnerischem Schmuck, wie ihn ein Teil der Arbeiten ausschließlich vorsah, keine befriedigende Lösung sich ergeben konnte, sondern daß unbedingt in erster Linie entsprechende Gebäudegruppen zu schaffen waren. Hinsichtlich der Besprechung der einzelnen Arbeiten möge auf die „Ulmer Münsternummer“ der „Bauzeitung für Württemberg, Baden, Hessen, Elsaß- Zum Schluß seiner Aus führung betonte der Red ner, wie sehr sich die Zeiten gegenüber denen vor 30—50 Jahren ge ändert haben. Während am Ende des vorigen Jahrhunderts die sti listische Seite der Archi tektur mit großer Hinge bung ausgebildet wurde, vergaß man die rein menschliche Seite. Jetzt sind wir daran, nicht mehr bloß wissenschaft lich, sondern auch wie der ästhetisch, mit dem Herzen zu fühlen. Die alten Kunstwerke sind vom Künstlerin den vor- handenenRahraen hinein gestellt und danach in ihren Abmessungen be stimmt worden. Deshalb ist die Umgebung eines Bauwerks durchaus keine untergeordnete Sache, sondern hat eine tiefgreifende Bedeutung. Zur weiteren Erläute rung der einzelnen Ent würfe wurden von stud. Hofacker noch eine Reihe von Lichtbildern vor geführt. Sodann berichtete Bauinspektor Pantle liqof’t'cse'y'v)') Moi-x w6i^«\.o^nse jquLCHEM C^or, • E-^uue - «Soup