102 BAUZEITUNG Nr. 13 Ausstellung bemalter Wohnräume. Der Maler meisterverband München bat beschlossen, im kommenden Frühjahr eine Ausstellung für dekorative Raumausmalung zu veranstalten. Diese Ausstellung soll einen Ueberblick über die Arbeitsgebiete, die Bedeutung des Malergewerbes als Kunsthandwerk, die Stellung zur Raumkunst und die neuen Handwerkstechniken geben. Eine Menge von Räumen des ehemaligen Justizministeriums (Äugustiner- stock) ist dem Verband für diese Ausstellung unent geltlich zur Verfügung gestellt worden. Durch die Aus malung dieser Räume kann die Ausstellung im Sinne angewandter Raumkunst durchgeführt werden. Gleich zeitig soll die Zentralstelle der Materialienprüfungs kommission des Verbandes eine Ausstellung ihrer er probten Materialien u. s. w. veranstalten. Auch Vorträge mit Demonstrationen sind geplant. Kongreß für Heizung und Lüftung. Die 6. Ver sammlung von Heizungs- und Lüftungsfachmännern wird vom 10. bis 12. Juni 1909 in Frankfurt a. M. abgehalten. Zur Durchführung des Kongresses ist ein Ortsausschuß gebildet worden, dessen Vorsitz Stadtbaurat Schaumann übernommen hat und dem die Heizungsindustriellen aus Frankfurt a. M. und Umgegend sowie hervorragende Bau beamte, Hygieniker, Architekten u. s. w. angehören. Zum Schatzmeister wurde der Direktor der Strebeiwerke in Mannheim, Dr. Krebs, gewählt. Das Ehrenpräsidium des Kongresses hat Oberbürgermeister Dr. Adickes in Frank furt a. M. angenommen. Das Kartell der Arbeitgeberverbände in den Baugewerben Groß-Berlins, das zurzeit 17 Verbände mit 3000 Mitgliedern umfaßt, hielt am 3. März seine zweite ordentliche Hauptversammlung unter dem Vorsitz des Baumeisters Heuer ab. Nach Erledigung interner Verwaltungsangelegenheiten wurde unter anderm Stellung zu der Reform der Gebühren für den Fernsprecher genommen. General sekretär Dr. Mielenz wies auf Grund statistischen Materials die ungeheuerliche Verteuerung des für alle Gewerbetreibenden unentbehrlichen Fern sprechers nach und zeigte, daß die Mehrbelastung allein für Groß-Berlin ca. 10 Millionen Mark be tragen würde. Mit einer Staffelung der Gebühren könne man sich einverstanden erklären; mit aller Energie müsse aber gegen die Abschaffung der Pauschgebühr Front gemacht werden, man könne von dem Reichstage erwarten, daß er für die Be dürfnisse des Verkehrs mehr Verständnis zeigen werde als die Postverwaltung. Dementsprechend beschloß die Hauptversammlung, eine motivierte Eingabe an den Reichstag zu richten und ferner dem Zweckverband beizutreten, der vor kurzem von den verschiedensten Organisationen der Handel- und Gewerbe treibenden, der Aerzte, Rechtsanwälte u. s. w. zur Be kämpfung der Telephonverteuerung gegründet worden ist. Die Versammlung nahm ferner nach einem eingehenden Referat des Stadtverordneten Rettig Stellung gegen die beabsichtigte Heraufsetzung der Grenze für die Pfändung von Gehalt und Einkommen Angestellter oder von Arbeit nehmern. Die Auffassung des Kartells soll aus einer ausführlichen Begründung in einer Eingabe an die zu ständigen Behörden ihren Ausdruck finden. Der Tunnel unter der Elbe. Die Stadt Ham burg wird in Deutschland den ersten Tunnel unter einem großen Strome erhalten. Seit nunmehr zwei Jahren wird an dem Tunnel unter der Elbe gearbeitet, der von St. Pauli nach Steinwärder hinüberführt, um den auf Steinwärder beschäftigten Arbeitern das Erreichen ihrer Arbeitsstätte zu erleichtern. Der Tunnel soll im Februar 1911 fertig gestellt sein und es ist anzunehmen, daß, wenn nicht un erwartete Schwierigkeiten eintreten, dieser Termin ein gehalten werden wird. Denn bisher sind die Arbeiten programmgemäß verlaufen. Die erste Bauperiode ist jetzt vollendet. Diese umfaßte, nach einem Bericht in der „Frkf. Ztg.“, die Abteufung des 22 m weiten und 28 m tiefen Fahrschachtes auf Steinwärder und den Ein bau der 4,5 m starken Betonsohle. Diese Arbeiten wurden bei stark komprimierter Luft vorgenommen, um das Wasser aus dem nach unten in der Art einer Taucher glocke geöffneten, sonst aber überall geschlossenen Arbeits raum zu verdrängen. Trotz der genauesten Befolgung Wettbewerb Lutberhaus Architekten Regierungsbaumeister Fuchs und Regierungsbaumoister Henes-Stuttgart