Wettbewerb Lutherhaus Architekten Regierungsbaumeister Fuchs und Regierungsbaumeister Henes-Stuttgart BAUZEITUNG aller erdenklichen und bekannten Vorsichtsmaßregeln er folgten doch zahlreiche Erkrankungen der Arbeiter und Ingenieure sowie des Aufsichtspersonals an den Wirkungen der Preßluft, der sog. Caissonkrankheit; auch ein Todes fall erfolgte. Nunmehr beginnt der zweite und schwierigste Bauabschnitt, nämlich der eigentliche Tunnelvortrieb, d. h. die Unterminierung der Elbe und gleichzeitige Ein führung der beiden einen äußeren Durchmesser von 6 m auf weisenden und mit gebogenen Profileisen umkleideten Tunnelrohre. Zu diesem Zweck sind besonders konstruierte Bohrschilde angefertigt worden, in deren Schutz der Vor trieb erfolgt. Diese Schilde wiegen je 120 000 kg und sind mit großen Schwierigkeiten an Ort und Stelle ge bracht worden. Auf jeder Seite der Elbe wird ein Schild heruntergelassen. Der Vortrieb, bei dem 260 Arbeiter beschäftigt werden, erfolgt durch 16 hydraulische Pressen, die am letzten Eisenring des Tunnelrohres ihr Wider lager finden, mit 450 Atmosphären oder etwa 2300000 kg Druck. Die Bauleitung hofft, mit dem Vortrieb an jedem Tage etwa 80 m vorwärtszukommen. Berlin. Der berühmte Architekt Prof. Dr, ing. Alfred Messel ist am 24. März im Alter von 56 Jahren gestorben. Wir werden auf die bahnbrechende Tätigkeit dieses hervorragenden Architekten zurückkommen. Bauteclmisclie Rundschau Wasserdichter Beton und Zementmörtel. Die von Jahr zu Jahr sich steigernde Verwendung von Beton zu Fundamentierungen, Wasserbauten und ünter- tunnelungen machte die Frage brennend, wie es mög lich ist, Beton gegen das Durchfeuchten und Durch sickern von Wasser zu schützen. Seit langen Jahren verwandte man zu diesem Zwecke Ueberzüge von Asphalt, Teerpräparaten, wie zum Beispiel sog. Holzzement, Teer pappe mit und ohne Bleieinlagen und ähnliches. Stets handelte es sich also hierbei um eine Bekleidung des ßetonmauerwerks mit einer elastischen, wasserundurch lässigen Haut. Würde dieser Ueherzug durch darauf ruhende Lasten an einzelnen Stellen durchgedrückt oder erweichte die Asphaltschicht durch Sonnenbrand, so war die Wirkung natürlich illusorisch. Ein glücklicher Ge danke war es, den Mörtel selbst durch gewisse Zuschläge dichter zu machen, ohne seine Eigenschaften — Abbinde fähigkeit, Druck- und Zugfestigkeit — zu verändern. Man verwandte in erster Linie gemahlenen Traß, und es fand dieses Fabrikat bei schwierigen Wasserbauten, wie Talsperren u. s. w., Verwendung. Seit etwa zehn Jahren wird zur Erzielung des gleichen Zweckes, einer Ver- ctäattoootAüMXrAm/mq 27. März 1909