246 BAUZEITUNG Nr. 31 und technische Erfahrung der selbständigen Baumeister zum Wohle der Allgemeinheit nutzbar gemacht wird; damit wird am sichersten auch in Laienkreisen das An sehen der Architekten in jeder Hinsicht gefestigt und die Wertschätzung seiner beruflichen Arbeit gehoben. . Am 20. Juni fand in Darmstadt unter starker Be teiligung die erste Hauptversammlung des Verbundes statt, in der die Statuten festgesetzt wurden. B. K. Bauteclmisclie Rundschau Duroplatten, eine Neuerung für das Baugewerbe. Die Duroplatte ist eine mit Easer- u. s. w. -Einlage ver sehene, durch besonderes Verfahren hergestellte Gips bauplatte, welche bis zu einer Größe von 2x3 = 6 qm als künstlich getrocknete und gehärtete absolut schallsichere Platte zu Decken-, Zwischenwand- und Zwischenböden konstruktionen, zu Wand- und Unterzugsverkleidungen, Gewölben, Bögen und Säulen sowie zu Linoleumunterlagen Verwendung findet. Die Platten werden auf große Strecken in Eisenbahnwagen stehend, auf kleine Strecken auf Pritschenwagen liegend auf Rahmen verladen, mit Trag geschirr in den Bau transportiert und dort mittels Flaschen zug durch Balkenfache oder Treppenhäuser in die verschie denen Stockwerke gebracht. Die Platten können wie Holz gesägt, gehobelt, geraspelt, gebohrt und genagelt werden. Das trockene Einbringen derselben sichert ver kürzte Bauzeit, damit frühere Beziehbarkeit der Bauten und gestattet ferner, daß Umbauten ohne größere Be triebsstörung vorgenommen werden können. Durozwischen- wände werden aus beiderseits glatten 40—120 mm starken Duroplatten hergestellt derart, daß auf einer Seite der Wand verstellbare Spannbalken in je 70 cm Abstand im Senkel und flüchtig als Leergerüst aufgestellt und hieran die Platten versetzt werden (Abb. 1). Die zirka 1 cm starken Fugen werden mit Gipsbrei, Gips in starkes Lein wasser eingerührt, satt aufgetragen und geglättet, nach dem die Kanten der Platten mit Wasser genetzt worden sind. Die Spannbacken werden geölt und sichern die Platten beim Versetzen vor dem Abrutschen, sie werden nach Fertigstellung der Wand wieder herausgenommen. Der Anschluß an Massivwände geschieht durch Ein setzen in eingehauene Wandschlitze. An den Türöffnungen werden entsprechend der Wanddicke gezimmerte Tür gestelle eingebaut, verzapft, genagelt und in Mörtel ver setzt. Bei sehr hohen und langen Wänden müssen zur Versteifung der Länge bzw. der Höhe noch Flach- oder Bundeisen eingelegt werden. Die Wände dürfen nicht direkt auf Bretter Abb. 1 boden gelegt wer den, vielmehr muß zuunterst amBoden ein Holz in Wand dicke gelegtwerden und dann erst die Wand aufgesetzt werden wegen even tuell bequemer Re paratur desBodens. Zur Verkleidung des Mauerwerks statt eines Putz auftrags werden die auf einer Seite glatten, 2—3 cm starken, bis 6 qm großen Duroplatten verwendet, nach dem das Mauer werk mit Putz leisten ausgeglichen und die Fußsockel oder Brüstungen angebracht sind. Die Platten werden mit Zinknägeln in Backsteinfugen oder bei Schwemm- und Schlackensteinen u. s. w. direkt genagelt und ge dichtet. Stöße und Aufliegen von Platten auf Riegelholz ist zu vermeiden. Bißfreier Putz auf Biegelwänden soll mit Duralstreifen erzielt werden, die mit der Bauseite nach außen über Abb. 2 Biegelholz gelegt und in den Mauerwerksfugen genagelt werden, weil so das Holz sich noch bewegen kann, ohne den Putz zu reißen. Duro-Estrichplatten auf Holzgebälk werden auf trockene Sandfüllung, die das Gebälk etwa 2 cm überdeckt und mit dem Richtscheit eben abgezogen, lose verlegt und an den Wandseiten vergossen. An den Stoßfugen werden die Platten mit präparierten 25 cm langen Lattenstücken quer verschraubt und an den Kreuzstellen mit einem Brettstück, niemals aber mit dem Gebälk direkt ver bunden. Sodann werden die Fugen mit Gipsbrei unter Klopfen ausgegossen und geglättet. Auf Massivboden geschieht das Verlegen ebenso; doch ist wegen besserer Schalldämpfung eine 4 cm starke Sandschicht aufzutragen und sind bei etwa zu be fürchtender aufsteigender Feuchtigkeit besonders isolierte Platten und Lattenstücke zu verwenden. Durodecken- platten auf Holzgebälk erfordern zuerst ein sorgfältiges Ausgleichen desselben. Bei schwachem, weitgesprengtem und unruhigem Gebälk empfiehlt sich eine Schwebe schiftung, welche in 60 cm weiten Abständen angebracht, starke seitliche Bewegung des Gebälks gestattet, ohne die Decke aufzureißen. Die Platten werden mittels Kurbelhebelapparats und Holzrahmen durch zwei Mann gehoben, im niedrigsten wie im höchsten Baum, durch Einschaltung der Höhe entsprechender Einsatzstticke. Hierauf erfolgt das An schrauben der Platten, Ablassen und Wiederbeladen des Hebeapparats u. s. f. (Abb. 2). Wenn kein Hebeapperat zur Verfügung ist, werden großePlatten auf Holzrahmen gelegt, von vier Mann mit Stützen an vier Ecken gleichmäßig gehoben und angeschraubt, kleine Platten mit unterlegtem Brettstück gehoben, gestützt und befestigt. Da sich die Platten bis zu 65 cm freitragen, so können sie aber nur unter Verwendung besonderer Kapsel schrauben an das Gebälk angeschraubt werden. Die Kapselschraubenlöcher nebst der Vertiefung für die Schraubenkapsel werden mit dem Spezialbohrer gleich zeitig gebohrt, die Schrauben mit Lappen eingetrieben, das Kapseloberteil eingelegt, die Lappen umgebogen und das Loch ausgeglättet. Der Stoß auf Balken ist auch hier, wie schon oben erwähnt, zu meiden, ferner das Gleichlaufen der Stöße mit den Ausgleichlatten; deswegen ist die Stoßverbindung mit 30 cm langen Querlattenstücken in zirka 45 cm Ab stand mittels Schraubenzwinge verschraubt herzustellen.