154 BAUZEITUNG Nr. 20 dem Berichterstatter nachfolgende Herren angehörten: Fabrikant Paul Erhard, Stadtpfarrer Oittinger, Professor Klein, Baurat Peter, Fabrikant Rocker, Professor Schuster- Stuttgart, Professor Sohmer, Fabrikant Spranger, Ge werbelehrer Stadelmaier und Fabrikant O. Wöhler, hatte keine leichte Arbeit, aus der großen Zahl guter, oft fast gleichwertiger Arbeiten, die Preise zu bestimmen. Der mit dem 1. Preis ausgezeichnete Entwurf, Verfas ser Jos. Arnold-Hanau, zeigt sehr ansprechende moderne Formen. Der Uebergang vom Stein zum schmiedeeiser nen Gitter wird durch eine, bis zum Stein herabgezogene Abdeckung angenehm vermittelt. Das Ganze wirkt in seiner bescheidenen Abmessung äußerst ruhig und vor nehm. Auch dürfte sich das Grabmal leicht noch zu dem vorgesehenen Höchstpreis ausführen lassen. die Farbe, die diesen Arbeiten einen besonderen Reiz ver leiht, fehlt. — Und doch wäre nichts sehnlicher zu wün schen, als daß gerade eine solch persönliche Note, wie sie die Künstlernatur Jourdans aufweist, immer mehr auch ihren Einzug dort halten würde, wo durch das Un persönliche, durch Gedankenlosigkeit und Gleichgültigkeit solch ein Tiefstand in ästhetischer Hinsicht sich offenbart, wie dies auf unseren Friedhöfen teilweise jetzt der Fall ist. Eine ebenfalls stark persönliche Note zeigt Dipl.-Ing. Hans Herkommer, dessen Arbeit mit dem Motto: „So wird’s“ mit einem 4. Preis ausgezeichnet wurde. Auch die übrigen Arbeiten von ihm verdienen volle Anerken nung, wenn sie auch nicht mehr diese Eigenschaft so kraftvoll zum Ausdruck bringen, so sind sie doch sehr er freuliche Leistungen. Die von der Firma Oebr. Klaus in II. Preis 100 M. Malermeister Anton Fischinger-Gmünd Den Nagel auf den Kopf getroffen hat Malermeister Anton Fischinger, der mit seinem einfachen, schlichten Holzkreuz den 2. Preis errang. Es ist eine durchaus ge diegene, nach allen Seiten befriedigende Leistung. Ein Grabmal, das sich bei dem äußerst niederen Preis von 16 Mark selbst der weniger Bemittelte leisten kann, die Verbindung von Eisen und Holz kann als eine äußerst glückliche bezeichnet werden. Originell ist auch die ebenfalls in den 2. Preis miteinbegriffene Tafel mit dem aufgesetzten Kreuz. Am eigenartigsten und originellsten jedoch sind die mit dem 3. Preis ausgezeichneten Arbeiten von Gustav Jourdan, Lehrer an der K. Kunstgewerbeschule in Stutt gart, die aber wegen ihrer Eigenart sowohl in Farbe wie in Form, wohl am meisten zum Widerspruch herausfor- dem. — Man kann sich leider nach den Abbildungen nicht gut eine Vorstellung davon machen, da eben gerade Gmünd ausgeführte Bildsäule, Seite 158, wie auch das von der Firma Baizer in Waldstetten ausgeführte Bronzedenk mal, Seite 156, und das von Schlossermeister Mangold ge fertigte Kreuz sind Arbeiten, die nach den Entwürfen Her kommers ausgeführt wurden und zur Zeit im Musterfried hof der Gesundheitsausstellung in Stuttgart ausgestellt sind. Es ist ein sehr erfreuliches Zeichen, daß sich unsere Architekten wieder mehr als seither auch mit dieser Klein kunst beschäftigen und ist deshalb dieser Erfolg Herkom mers doppelt zu begrüßen. Für die Erteilung weiterer Preise war die Verwen dung von Metall ausschlaggebend, da für diese Zwecke ein besonderer Preis vorgesehen war, der dann für zwei weitere Prämierungen und zum Ankauf einer Arbeit ver wendet wurde. Ausgezeichnet wurde noch eine Arbeit von Alwin Wurst und eine Arbeit mit dem Motto: „Armer Kunsttaglöhner“, deren Verfasser bis jetzt unbekannt