17. September 1914 BAUZEITUNG 259 II. Preis Motio „Acti labores iucunti“ Architekt Xaver Henselmann-Stuttgart, III. Preis Motto „Panorama“ Ober baurat P. Schmohl und Baurat G. Stähelin-Stuttgart, IV. Preis Motto „Ostklassen“ Architekten Gebrüder Moser- Fellbach-Ulm und zum Ankauf wurden empfohlen Motto „Sonniges Haus“ von Architekt Fr. Jmbery-Stuttgart, Motto „15. VI. 14.“ von Architekten Th. Dolmetsch und Professor Schuster, Mitarbeiter Architekt Paul Dietrich-Stuttgart. Das Preisgericht sprach sich über die einzelnen Ent würfe wie folgt aus: Zu Entwurf „Höhenlage“. Die Qesamtanlagc ist dem Gelände und den Grenzen des Grundstücks gut angepaßt. Die Trennung der Höfe in einen Schulhof und einen Turnhof ist nicht zu bean standen, sie hat vielmehr für den Betrieb manche Vorteile. Die Grundrißanlage ist bei guter Einhaltung des Pro gramms zweckmäßig und klar, hervorzuheben ist gute Lage der Eingänge, der Treppen und der Schüleraborte. Die Gänge bekommen trotz doppelbändigcr Anlage Zu Entwurf „Panorama“. Das Gebäude ist nach der Westseite des Platzes zurückgeschoben. Die Lage auf dem Bauplatz und die Anlage der Höfe und Terrassen sind gut. Der Turn- und Festsaal ist ein stattlicher Raum von 28 m Länge. Er liegt in der Mitte des Untergeschosses. Beiderseits schließen sich geräumige offene Vorhallen an. Die Räume für Heizung, Kohlen und Badeeinrichtung sind etwas zu knapp bemessen. Die Grundrisse der Ober geschosse sind knapp und übersichtlich angelegt. Die die ganze Länge zwischen den Treppenhäusern auf der Westfront einnehmenden vierfachen Abortanlagen wären zu Gunsten der offenen Vorplätze einzuschränken. Die Schulsäle liegen durchweg nach Osten. Die Ar chitektur ist sachlich und für ein Schulhaus charak teristisch, doch etwas zu trocken. Die Hauptfront hat vier volle Geschosse, die jedoch in ihrer Höhenwirkung durch die seitlich vorgreifenden Terrassen und das flache Dach angenehm eingeschränkt wird. (Schluß folgt) II. Preis Motto „Acti labores iucundi“ genügend Licht, nur der Flur bei den Bädern müßte noch weitere Lichtquellen erhalten. Ungünstiges Licht hat das Hausmeisterdienstzimmer. Die Architektur ist schlicht, stimmungsvoll und trägt den lokalen Verhältnissen gut Rechnung, hieran dürfte sich auch nicht viel ändern, wenn die Schulsaalfenster mehr dem Bedürfnis angepaßt werden und das Dach weniger mächtig gestaltet wird. Die Kosten bleiben innerhalb des gestatteten Rahmens. Zu Entwurf „Acti labores iucundi“. Die Lage ist ein wandfrei. Schwimmbad, Dienerwohnung, Festsaal liegen samt Vorhallen und Treppenhaus schön. Die Abschrä gung des südwestlichen Flügels ist unschön. Der Physik saal mit Nebenzimmer ist nach Süden zu legen. Es fehlt ein Geräteraum neben dem Turn- und Festsaal. In letz terem 10,6 m tiefem Raum ist die Beleuchtung zu ver bessern. Zwei Säle der evangelischen Volksschule und der zu gehörige Zeichensaal liegen außerhalb des Bereichs der evangelischen Schule. Die Grundrisse sind klar und zweckmäßig. Der Entwurf kommt einschließlich Untergeschoß mit drei Stockwerken aus, dadurch ergibt sich für die Fas sade eine angenehme Lagerung. Verfasser: Architekt Xaver Henselmann-Stuttgart Vereinsmilteilungen Württ. Baubeamten-Verein. Die Angehörigen un serer zum Heeresdienst einberufenen Vereinsmitglieder werden hiermit höflich gebeten die genauen Adressen der Einberufenen mittelst Postkarte der Vereinsleitung Bahn hofstraße 17 in Stuttgart mitzuteilen. Zeichnet die Kriegsanleihen! Personalien Baden. Ernannt: Der Regierungsbaumeister M. Philipp aus T egernau zum Professor an der Kunstgewerbeschule in Karlsruhe und der Regierungsbaumeister O. Linde in Karlsruhe zum Pro fessor an der Baugewerkschule daselbst. Versetzt; Der Bau inspektor E. Pfützner in Gernsbach zur Bahnbauinspektion II Heide berg.