264 BAUZEITUNO Nr. 39/44 einschließlich derjenigen für Betriebsüberwachung, des Verfahrens bei den Oberversicherungsämtern und dem Reichsversicherungsamt, sowie der ärztlichen Untersuch ungen beliefen sich auf 133161 Mk. oder 19,88 °/o der gezahlten Entschädigungen, während das Gesamtver mögen der Berufsgenossenschaft auf 31. Dezember 1913 2252886 Mk. betragen hat. Seit Bestehen der Berufs genossenschaft (1. Oktober 1885) sind von 33930 zur Anzeige gekommenen Unfällen 11 236 ersatzpflichtig ge worden. ;Diefür letztere bezahlten Entschädigungen beliefen sich bis 31. Dezember 1913 auf 9920 550 Mk. Bei der mit der Berufsgenossenschaft verbundenen Zweig an st alt, bei welcher die Versicherung solcher Personen gegen Unfall erfolgt, welche bei der Ausführung von nicht gewerbsmäßigen Bauarbeiten (Regiebauten) beschäftigt werden, kamen im Jahre 1913 62 Unfälle zur Anmeldung, wovon 15 ersatzpflichtig wurden. An Unfall entschädigungen sind in dem Geschäftsjahr 26 636 Mk. für insgesamt 166 Unfälle (151 aus früheren Jahren und 15 aus dem Jahre 1913) von der Zweiganstalt gezahlt worden, während seit dem Bestehen (1. Januar 1888) insgesamt 448251 Mk. an Unfallentschädigungen zur Aus zahlung gelangten. Die Prämieneinnahmen für ausgeführte Regiebauarbeiten betrugen im Jahre 1913 Mk.50 181 woge gen der Vermögensstand der Zweiganstalt auf 31. Dezember 1913 die Summe von 228465 Mk. erreicht hat. Berufsgenossenschaft und Zweiganstalt zusammen: Ausbezahlte Unfallentschädigungen . . 10368801 Mk. Gesamtvermögen am 31. Dezember 1913 2481351 Mk. ln den Ausschuß zur Prüfung der Jahresrechnung für das Jahr 1914 wurden gewählt die Herren G. Busch, Bauwerkmeister, Stuttgart; Paul Barth, Architekt, Stuttgart und L. Fahrion, Bauwerkmeister, Feuerbach. Arbeitsgemeinschaft zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern im Baugewerbe. Die großen Arbeit geber und Arbeitnehmerverbände des Baugewerbes und der Baunebengewerbe haben am 13. Oktober 1914 in Berlin eine Arbeitsgemeinschrft gebildet, welche danach streben soll, zur Erhaltung der Volkskraft während des Krieges die darniederliegende Bautätigkeit möglichst zu heben. Die Arbeitsgemeinschaft wendet sich zu diesem Zweck an die Behörden des Reiches und der Bundes staaten und an die Gemeinden mit der dringenden Bitte, die schon beschlossenen Bauten auszuführen und um gehend Mittel für weitere Bauten bereitzustellen. Sie wird ferner bei den in Betracht kommenden kapitalkräf tigen Stellen auf eine Erleichterung der Kapitalbeschaf fung zur Wiederbelebung der privaten Bautätigkeit hin wirken. Sie wird weiter eine planmäßige Vermittlung der Arbeitskräfte, insbesondere für den Wiederaufbau der durch den Krieg verwüsteten Landesteile anstreben. Sie wird die Behörden ersuchen, von den Uebernehmern ge werblicher Arbeiten die Innehaltung der tariflichen und ortsüblichen Arbeitsbedingungen zu verlangen, um die Kaufkraft der Bevölkerung zu erhalten. Um einer mög lichst großen Zahl von Arbeitgebern und Arbeitnehmern Verdienst zu verschaffen, wird es den örtlichen Verbänden anheimgestellt, sich über eine zweckmäßige Verkürzung der Arbeitszeit zu verständigen. — Zur Durchführung dieser Maßnahmen bildet die Arbeitsgemeinschaft einen Zentralausschuß, dem 5 Mitglieder des Verwaltungsaus schusses des Reichsbundes baugewerblicher Arbeitgeber verbände und 5 Vorstandsmitglieder der beteiligten freien, christlichen und Hirsch-Dunckerschen Gewerkschaften an gehören. Es wird beabsichtigt, in den einzelnen Pro vinzen Bezirksausschüsse und in den größeren Arbeits orten örtliche Ausschüsse in ähnlicher Zusammensetzung zu bilden, welche sich in dauerndem Zusammenarbeiten der Durchführung dieser Maßnahmen widmen werden. Dem Reichsbund baugewerblicher Arbeitgeberverbände gehören rund 60000 Arbeitgeber an, den beteiligten Gewerkschaften rund 1 Million Arbeiter. Personalien Württemberg. Verliehen: Stadtbaurat M ö ß n e r in Lud wigsburg aus Anlaß seines Rücktritts vom Amt das Ritterkreu II. Klasse des Friedrichordens; Oberamtsbaumeister Schwarz in Göppingen aus Anlaß seines Rücktritts vom Amte das Verdienst kreuz. Sprechsaal Anfrage. Im Erdgeschoß eines Neubaues wurde ein Laden eingerichtet, in welchem ein Bonbon- und Schokoladengeschäft betrieben wird, ln diesem Laden zieht die Ware in den Schränken Feuchtigkeit an und wird infolge dessen weich und ungenießbar. Der Neubau ist an sich gut lufttrocken, doch ist der Feuchtigkeits gehalt der Luft in den Räumen ziemlich groß. Gibt es ein Mittel, um diesem Uebelstand abzuhelfen, d. h. um die Luft trockener zu machen, Aufstellen von Chemikalien usw. ? Eine Beheizung der Räume soll mit Rücksicht auf die Zuckerware vermieden werden Stärke der Brandmauer für eine Kegelbahn. § 59 der Voll ziehungsverfügung der Bauordnung bestimmt, daß bei einstöckigen Gebäuden, wenn die Mauer nicht mehr als 8 m lang ist und die Stockwerkshöhe das Maß von 4 m nicht überschreitet, die Brand mauer bis zu einer Firsthöhe von 8 m eine Stärke von mindestens 25 cm erhalten muß, Nun beabsichtigt hier ein Wirt eine Kegelbahn auf der Grenze zu erstellen. Vorn ist die Kegelstube 5,8 m lang, welche im Licht 2,50 m hoch wird. Daran anschließend selbst kommt die Kegelbahn 16,20 m lang, welche auf der Grenze nur 2,25 m hoch und mit einem Dachpappedach versehen wird. Die Gesamtlänge der Grenze entlang ist also 22,0 m. Es erscheint mir in diesem Fall eine Mauerstärke von 25 cm für die Brandmauer ausreichend. Denn ich könnte gerade so gut eine Einfriedigungsmauer 2,25 m hoch einen Stein stark hersteilen, wogegen nichts einzuwenden wäre. Auf dem angrenzenden Nachbargrundstück ist kein Bauwesen, es könnte dort höchstens ein Hintergebäude erstellt werden, das aber dann entweder 2,30 m von der Grenze entfernt bleiben muß oder aber, wenn es an der Grenze erstellt wird, mit einer vor schriftsmäßigen Brandmauer zu versehen ist. Da dieser Fall, betr. Erbauung einer Kegelbahn, sicher auch anderwärts schon vorgekommen ist, wäre es mir erwünscht und vielleicht auch für andere von Wert, wenn mitgeteilt würde, wie die Brandmauerstärke vorgeschrieben wurde. Zur weiteren Er läuterung schließe ich den Plan bei. Stadtbaurat Mößner. Verantwortlich: Karl Schüler, Stuttgart, Richard Gebhardt, Stuttgart. Druck: Gustav Stürner in Waiblingen.